Auf der Bühne zu Hause

Jungschauspieler Simon Latzer sammelt bei der Operette Balzers wertvolle Bühnenerfahrung.
Rankweil. (VN-tag) Eigentlich stand der Berufswunsch von Simon Latzer schon so gut wie fest. Seit der Schulzeit konnte er sich nichts anderes vorstellen, als irgendwann einmal als Lehrer hinterm Pult zu stehen. Bis zu jenem Zeitpunkt, als er das erste Mal in der Theatergruppe in der Hauptschule Bühnenluft schnupperte. Einmal auf der Bühne, schon war es um Simon Latzer geschehen. „Da habe ich zum ersten Mal gemerkt, wie sehr mit das Musiktheater gefällt. Gleichzeitig spürte ich auch, dass mir das Schauspielern recht gut liegt.“
„Dann kam der Stimmbruch“
Zahlreiche Auftritte in Laienspielgruppen im ganzen Land folgten. Seit einigen Jahren ist der Jungschauspieler auch Chormitglied der Musikschule Rankweil. In einer Musicalproduktion war er bereits in in einer Hauptrolle zu sehen. „Da war meine Stimme noch ziemlich hoch“, erinnert er sich und schmunzelt: „Bis der Stimmbruch kam.“ Danach legte er seine Theaterkarriere für einige Zeit beiseite. „Während meiner Schulzeit am BORG Götzis habe ich mich viel mit anderen Dingen auseinandergesetzt. Ich habe an Film- und Schulprojekten gearbeitet.“
Aber die Bühne hat ihn dennoch nicht losgelassen. „Nach und nach kam das Verlangen, mich wieder der Schauspielerei und dem Gesang zu widmen. Ich wollte wieder dieses Gefühl spüren, das man hat, wenn man eine Bühne betritt“, erinnert er sich. „Denn das ist einfach überragend.“
Operettendebüt
Nicht lange hat es gedauert, bis die Bühne wieder ein fester Bestandteil seines Lebens war. Momentan ist es die Operette, die ganz oben auf der Liste des Jungtalents steht. Die erste Operettenerfahrung sammelte er am Musiktheater Götzis, wo er vergangenes Jahr in der „Csárdásfürstin“ als Chorist zu sehen war. „Dort ist der Obmann der Operette Balzers auf mich aufmerksam geworden und hat mir ein Angebot gemacht. Das habe ich natürlich nicht verneint“, erzählt Latzer stolz. Seither steht er beim Stück „Gasparone“ von Karl Millöcker als Solist in einer Nebenrolle auf der Bühne des Musiktheaters Liechtenstein. „Hier kann ich, in Zusammenarbeit mit den Profis, wertvolle Bühnenerfahrung sammeln. Das hat mich besonders daran gereizt, mitzumachen.“
Neben Liechtensteiner Darstellern wirken auch zahlreiche Vorarlberger Musiktalente beim Stück rund um den berühmt-berüchtigten Räuberhauptmann aus Italien mit. So zählen auch zahlreiche Studentinnen des Musikkonservatorioums Feldkirch und die Mitglieder des Dornbirner Männerchors „Die Vogelweider“ unter der Leitung von Paul Faderny zum Liechtensteiner Operetten-Ensemble. „Wir sind mittlerweile ein eingeschweißtes Team geworden. Ich lerne jeden Tag von meinen Kollegen dazu.“
Talent ausbauen
Und wie geht es mit der Schauspielkarriere weiter? Das weiß Simon Latzer genau: „Ich möchte noch auf vielen weiteren Bühnen stehen und mein schauspielerisches und gesangliches Talent ausbauen.“ So hat er sich nach dem Projekt „Operette Balzers“ und der Absolvierung seines Zivildienstes ein klares Ziel gesetzt. „Ich möchte das machen, was mir Spaß macht, deswegen strebe ich im Herbst ein Schauspielstudium an. Wenn das nicht klappt, habe ich immer noch die Option, Lehrer zu werden“, sagt er charmant.
Das Gefühl, auf der Bühne zu stehen, ist einfach überragend.
Simon Latzer
Zur Person
Simon Latzer
ist Jungschauspieler, Sänger, noch im Zivildienst
Geboren: 29. März 1995 in Feldkirch
Wohnort: Rankweil
Ausbildung: BORG Götzis
Hobbys: Musik, Schauspiel, Tischtennis-Verein, Ballsport
Die Operette „Gasparone“ ist noch bis zum 22. Februar im Gemeindesaal Balzers zu sehen.