Mit Originalität punkten

Wetter / 28.01.2014 • 18:24 Uhr
Hoteldirektor Markus Stemer vom Sporthotel Silvretta Montafon in der neuen Hotelbar. Foto: SSM

Hoteldirektor Markus Stemer vom Sporthotel Silvretta Montafon in der neuen Hotelbar. Foto: SSM

Markus Stemer hat das Sporthotel Silvretta Montafon in Gaschurn in vier Jahren saniert.

gaschurn. (VN-stm) Als Markus Stemer 2009 das Sporthotel Silvretta Montafon übernimmt, gleicht das Haus einem wirtschaftlichen Scherbenhaufen. Rund eine Million Euro Verlust sind zu verzeichnen, mehrere Hoteldirektoren schmeißen innerhalb weniger Jahre das Handtuch. Fast die ganze Belegschaft hat schon gekündigt.

Sanierung und Umbau  

Der Schrunser beginnt, das Sporthotel neu aufzustellen. Er rekrutiert ehemalige Arbeitskollegen, um den Betrieb wieder in Schwung zu bekommen. Nach eineinhalb Jahren schreibt man schon wieder schwarze Zahlen. Nach der finanziellen Sanierung folgt der Umbau: Mehr als sieben Millionen Euro werden in zwei Jahren investiert. Alle Zimmer werden erneuert, der Wellnessbereich auf 2000 Quadratmeter ausgebaut. Heute ist das Sporthotel mit 170 Betten das größte Viersternehotel im Montafon und macht fast vier Millionen Euro Umsatz.

„Du brauchst immer Ideen, die die anderen eben nicht haben“, sagt Stemer über die Ursache seines Erfolges. Davon hat der 34-Jährige wahrlich genug. Ob das die sonntägliche „Küchenparty“ ist, wo zu Livemusik die Vorspeise in der Küche serviert wird, oder das aufsehenerregende „Penthouse“-Fotoshooting im letzten Herbst: Stemer versteht es, seine Gäste zu überraschen und das Sporthotel immer im Zentrum des Interesses zu halten. Sein neuestes Gimmick ist ein eigener Wein mit dem Namen „Golden Edition“. 

Ein origineller Kopf war der Mann schon immer. Nach erfolgreich absolvierter Kochlehre packt der damals 20-Jährige seine Sachen und reist per Lkw und Zug nach London. Nach einer Woche hat Stemer schon einen Job in einem Restaurant. Kurz darauf heuert auf dem Kreuzfahrtschiff „MS Deutschland“ an und reist um die Welt. Irgendwann zieht es ihn wieder in die Heimat. Dort steigt er in den Service um, arbeitet zunächst in Schruns und in Lech. Mit 30 erhält er das Angebot des Sporthotels. Keine Sekunde habe er überlegt: „So eine Chance bekommst du nur einmal im Leben.“

Zukunft offen

Wohin die Reise in Zukunft gehen soll, weiß Stemer noch nicht. Ideen für eine Weiterentwicklung des Hotels gebe es zwar schon, kommunizieren will er sie aber noch nicht. Als nächstes stehen jedenfalls der Umbau des Hallenbades und die Innenfassaden des Gebäudes an. Dann will er sich endlich Gedanken über die „USP“, das Alleinstellungsmerkmal, des Sporthotels machen. Einstweilen hat er bewiesen, dass man auch ohne erfolgreich sein kann.

Du brauchst immer Ideen, die die anderen eben nicht haben.

Markus Stemer

Zur Person

Markus Stemer

Direktor des Sporthotels Silvretta Montafon in Gaschurn

Geboren: 4. Mai 1979

Ausbildung: Lehre als Koch

Laufbahn: Koch, Mitarbeiter in der Rezeption, dann Assistent

Familie: verheiratet, ein Kind