Die Wirtin des Königs

Sandra Moosbrugger leitet gemeinsam mit ihrem Mann Florian das Hotel „Gasthaus Post“ in Lech.
lech. (VN-stm) Wenn dieser Tage wieder die niederländische Königsfamilie in Lech gastiert, drückt sie damit nicht nur ihre Verbundenheit zum Vorarlberger Nobelskiort aus. Mindestens ebenso verbunden fühlen sich König Willem-Alexander, Königin Máxima und der Rest der Familie mit dem Hotel „Gasthof Post“, wo sie schon seit Jahrzehnten fast jedes Jahr ihren traditionellen Winterurlaub verbringen.
„Wir sind schon sehr stolz darauf, dass sie zu uns kommen“, strahlt Wirtin Sandra Moosbrugger, wenn sie auf das besondere Verhältnis zwischen den royalen Gästen und dem Gasthaus Post angesprochen wird. „Das ist eine Familie, die uns über die vielen Jahre und Generationen sehr ans Herz gewachsen ist.“ Mittlerweile pflege man ein freundschaftliches Verhältnis zueinander und halte auch zwischen den Aufenthalten den Kontakt, erzählt Moosbrugger.
„Menschen glücklich machen“
Gemeinsam mit ihrem Mann Florian leitet die gebürtige Wienerin seit 1999 die Geschicke des Traditionshauses im Herzen von Lech. Dem Ruf des Hauses gerecht zu werden, sei „nach wie vor eine tägliche Herausforderung“, so Moosbrugger. „Aber es ist gleichzeitig eine wunderschöne Aufgabe, weil man die Möglichkeit hat, Gäste in ihrem Urlaub glücklich zu machen.“ Was den Schlüssel ihres Erfolgs angeht, meint die 44-Jährige: „Man muss die Menschen gern haben.“ Wenn das nicht der Fall sei, wenn man seine Aufgabe nicht wirklich gerne mache, merke es der Gast nämlich sofort. Wirklich schwierig sei das bei den Gästen der Post nicht. Die seien nämlich fast ausnahmslos freundliche Zeitgenossen. Was nicht mit Anspruchslosigkeit zu verwechseln sei, betont Moosbrugger: „Das darf man nicht unterschätzen.“
Ihren derzeit 87 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern versucht sie, diese Liebe zum Gast zu vermitteln. Moosbrugger nennt das den „Post-Geist“. Wie man den am besten vermittle? Die Frau lächelt. „Indem man es ihnen vorlebt.“
Für diesen besonderen Service kommen die Gäste aus der ganzen Welt nach Lech. Europa ist mit fast jedem Land vertreten, ebenso die USA, Russland oder die Vereinigten Arabischen Emirate. Punkten könne ihr Haus vor allem durch die lange Tradition, das besondere Ambiente, Gastfreundschaft und einen „Ort, der im Winter unvergleichlich schön ist“. Besonders stolz ist man in der Post auf den hohen Anteil von Stammgästen. Die machen nämlich fast zwei Drittel der Buchungen aus, schätzt Moosbrugger. In vielen Fällen blieben die Familien der Post über mehrere Generationen treu.
Die Arbeitsteilung zwischen ihr und ihrem Mann sei übrigens durchaus „klassisch“ zu nennen, sagt Moosbrugger. Während sich Gatte Florian hauptsächlich um die laufenden Geschäfte kümmere, um finanzielle Angelegenheiten sowie die Koordination zwischen Küche und Service, obliege ihr vor allem die Gästebetreuung, die Gestaltung der Zimmer und die Dekoration.
Keine Zwischenfälle
Im Augenblick weilt die niederländische Königsfamilie gerade wieder in Lech. Was sie dort suche, sei vor allem „Ruhe und Erholung“, sagt Moosbrugger. Deswegen achte man sehr auf ihre Privatsphäre. Außer beim offiziellen Fototermin sind keine Medienvertreter geduldet. Auch die übrigen Hotelgäste respektierten die Privatsphäre der hohen Gäste. Einen Zwischenfall habe es jedenfalls noch nie gegeben.
Wir sind schon sehr stolz darauf, dass sie zu uns kommen.
Sandra Moosbrugger
Zur Person
Sandra Moosbrugger
seit 1999 Wirtin des Hotels “Gasthof Post” in Lech
Geboren: 30. Oktober 1969
Ausbildung: Hotelfachschule
Laufbahn: Rezeptionistin in Wien, Schweiz, Frankreich
Familie: verheiratet, zwei Töchter