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Wetter / 18.02.2014 • 18:35 Uhr
  Auf dieses Porträt von Marilyn Monroe ist Brigitte Pfeiffenberger besonders stolz.  Foto: KHBG
  Auf dieses Porträt von Marilyn Monroe ist Brigitte Pfeiffenberger besonders stolz. Foto: KHBG

Brigitte Pfeiffenberger fand über besondere Umwege zu ihrer künstlerischen Leidenschaft.

feldkirch. (VN-mm) Als Zehnjährige versuchte sie, angeregt durch ihre kreative Taufpatin, den Kirschbaum im Garten ihres Elternhauses zu malen. Doch das Experiment ging schief. Woraus Brigitte Pfeiffenberger schloss, diesbezüglich völlig talentfrei zu sein. Zwanzig Jahre später hat sich das Blatt im wahrsten Sinne des Wortes gewendet, und die junge Frau kann mit ihrer ersten Ausstellung aufwarten. Im Foyer des LKH Feldkirch zeigt sie derzeit einen Querschnitt durch ihr bisheriges künstlerisches Schaffen. „Auch meine Taufpatin ist ganz begeistert davon“, sagt Brigitte Pfeiffenberger mit einem frohen Lächeln.

Unglückliche Umstände

Dabei waren die Umstände, die sie ihrer lange verborgen gehaltenen Leidenschaft aus Kindertagen wieder nahebrachten, alles andere denn glücklich. Sie führten die gebürtige Steirerin nämlich als Begleitperson eines Patienten ins LKH Rankweil. „Dort lagen Flyer auf, die für Ausdruckmalerei warben“, erzählt Brigitte Pfeiffenberger. Vorkenntnisse war keine gefordert. Stattdessen konnte im Atelier von Vanessa Lacha in Hohenems einfach mit den Händen und teilweise verbundenen Augen drauflosgemalt werden.

Mehr als ein Jahr gab sich die in Liechtenstein als Verkaufs- und Exportsachbearbeiterin Tätige dem freien Gestalten hin. „Auf diese Weise konnte ich dem teils doch sehr belastenden Alltag ein bisschen entfliehen, mir selbst etwas Gutes tun“, erklärt Pfeiffenberger. Kurz und bündig heißt das in ihrem Empfindungsjargon: „Malen ist für mich wie Therapie.“ Dabei könne sie alles rauslassen und vollkommen abschalten. Nach einer ausgiebigen Tour mit dem Rennrad etwa ist Malen die beste ­Entspannung für die junge Frau, die irgendwann dann doch der Ehrgeiz packte. Sie wollte mehr können, als nur Abstraktes auf eine Leinwand zu zaubern. Also ergänzte Brigitte Peiffenberger den Kurs mit einem für lösungsorientiertes Malen. Schließlich lernte sie Ulrike Geiger aus Nenzing kennen, die sie zur Acrylmalerei brachte. Dabei blieb die ambitionierte Schülerin dann. Dennoch ­belegte sie zur Abrundung noch einen Kurs in Porträtzeichnen. „Ich wollte mich technisch verbessern“, lautet die höchst einfache Begründung.

Zwei Seiten des Lebens

Die Anregungen für ihre Werke holt sich Brigitte Pfeiffenberger von Fotos und Landschaften. Besonders stolz ist sie auf das farbenfrohe Portrait von Marilyn Monroe, das auch ihre Visitenkarte ziert. Im LKH Feldkirch ebenfalls zu sehen ist ein Bild ihrer steirischen Heimatgemeinde. Sie nennt die Ausstellung „Two Faces“, ein subtiler Hinweis darauf, dass, so wie der Mensch zwei Gesichter, das Leben zwei Seiten hat. Brigitte Pfeiffenberger fand über Umwege doch noch ihr zweites Ich. Insgesamt 50 Leinwände hat die sportliche Künstlerin mittlerweile gestaltet. „Und Familie und Freunde mit Bildern versorgt“, wie sie schmunzelnd anmerkt. Sie ist dankbar für die Chance, im LKH Feldkirch ausstellen und ihre zwei Gesichter zeigen zu dürfen.

Die Malerei lässt Brigitte Pfeiffenberger nicht mehr los. Einmal pro Woche nimmt sie sich Zeit dafür, wenngleich die neben dem Beruf und vielen anderen Hobbys bisweilen knapp bemessen ist. Doch jetzt, wo die Schatten der Kindheit dem Licht gewichen sind, soll es „mit Nachdruck“ weitergehen. 

Für mich ist das Malen wie eine Therapie. Da kann ich abschalten.

Brigitte Pfeiffenberger

Zur Person

Brigitte Pfeiffenberger

Geboren: 3. Jänner 1983, Judenburg

Wohnort: Feldkirch

Familie: Lebensgemeinschaft

Beruf: Verkaufs- und Expertsachbearbeiterin

Hobbys: Malen, Tauchen, Rennradfahren, Skifahren, Skitouren