Unterwegs mit viel Herz

Wetter / 06.04.2014 • 18:22 Uhr
1200 Kilometer liegen vor Harald Kaufmann – für seine verstorbene Schwägerin absolviert er einen Spendenlauf.  Foto: VN/Hofmeister
1200 Kilometer liegen vor Harald Kaufmann – für seine verstorbene Schwägerin absolviert er einen Spendenlauf. Foto: VN/Hofmeister

Harald Kaufmann wandert vom Burgenland nach Bregenz – für die Familie seines Bruders.

Nenzing. (VN-sas) Den 13. September 2013 wird Harald Kaufmann seinen Lebtag nicht mehr vergessen. Es ist ein Freitag. Der 34-Jährige ist gerade auf dem Weg zu seinem in Satteins lebenden Bruder Andreas, als er von eben diesem den Anruf erhält, der das Leben der ganzen Familie verändern soll: „Sabrina ist verunglückt.“ Kurz davor habe sie noch zu ihrem Mann Andreas gesagt: „Heute ist Freitag, der 13.“. Jetzt ist sie tot. Ein 280 Kilo schwerer, gepresster Heuballen war in Göfis in einer Kurve vom Anhänger eines Landwirts gerutscht und auf das Auto der 26-Jährigen gefallen. Die vierfache Mutter kam ums Leben, ihr vierjähriger Sohn Nino im Auto blieb wie durch ein Wunder unverletzt. „Das waren unbeschreibliche Tage, Wochen und Monate“, sagt der Nenzinger mit Tränen in den Augen. „Das wird nie wieder weggehen.“

„Sie ist immer präsent“

Sofort hat der Liftarbeiter seine Saison beendet, um für seinen Bruder Andy und die vier Kinder, die Zwillinge Jana und Alex (3), Nino (5) und Leon (6) da zu sein, um die Familie zu unterstützen. „Wir vermissen Sabrina jeden Tag. Wir reden viel über sie und sie ist immer präsent, überall hängen Fotos von ihr“, erzählt Harald Kaufmann von seiner verstorbenen Schwägerin. Und die Kinder? „Die Kinder sind noch zu klein, um zu verstehen, was passiert ist“, sagt Kaufmann.

Nun will der leidenschaftliche Sportler im Zuge eines Spendenlaufs für seinen Bruder und die vier Kinder finanzielle Mittel aufbringen. „Ich wollte schon länger einen Weitwanderweg für einen Verein oder eine Organisation absolvieren, nur hat es sich nie ergeben“, so der Naturfreund. „Jetzt ist der Tag gekommen. Ich widme das Projekt Sabrina und mache es von Herzen gern.“ Ab dem 1. Juni wird er den Nordalpenweg 01 wandern. Der zum Teil hochalpine Weg startet in Rust (Burgenland), erstreckt sich vom Neusiedler See und Wien über die nördlichen Kalkalpen und endet in Bregenz. Insgesamt sieben Bundesländer wird der sportliche Nenzinger queren, 1200 Kilometer zurücklegen. 20 Kilometer will Kaufmann durchschnittlich pro Tag wandern. Läuft alles nach Plan, wird er am 20. Juli in Bregenz ankommen. Unterstützt wird der Liftbedienstete unter anderem von der Hilfsorganisation „Stunde des Herzens“, von den Kinderfreunden Burgenland, der Sparkasse und von Hervis – von letztgenanntem Unternehmen wird Kaufmann mit Wanderstöcken und Laufbekleidung ausgerüstet. Kaufmann hofft auf viele weitere Spendenbeiträge (siehe unten). „Jeder Cent wird direkt meinem Bruder und den vier Kindern zugute kommen“, sagt der Nenzinger.

Tagebuch auf Facebook

Um seine Eindrücke mit allen Interessierten zu teilen, berichtet Kaufmann ab 1. Juni täglich auf Facebook von seinen Erfahrungen. „Es würde mich freuen, wenn mir möglichst viele ,folgen‘ würden.“ Von der Wanderung erhofft er sich neben Spenden „viele neue Bekanntschaften und schöne Begegnungen.“ Vor der Distanz hat der Hobby-Sportler keine Angst – Respekt hat er vielmehr vor den Höhenmetern. „Aber ich werde das schon packen, ich habe ja immer Sabrina und die Familie in meinen Gedanken.“

Ich widme das Projekt Sabrina und mache es von Herzen gern.

Harald Kaufmann

Zur Person

Harald Kaufmann

wandert für seine Familie ab 1. Juni vom Burgenland nach Vorarlberg

Geboren: 22. Dezember 1979

Wohnort: Nenzing

Beruf: Liftarbeiter

Interessen: Laufen, viel in der Natur sein, Zeit mit der Familie verbringen

Harald Kaufmanns Spendenlauf kann auf Facebook unter „Zu Fuss von Burgenland nach Bregenz“ verfolgt werden. Unter folgendem Konto können Sie der Familie helfen: Raiffeisenbank Frastanz – Satteins, Andreas Kaufmann, Verwendungszweck: Mit dem Herzen unterwegs, IBAN: AT603742400000065391, BIC: RVVGAT2B424.