„Der Bedarf steigt weiter“

Wetter / 06.07.2014 • 19:23 Uhr
Klaudia Safarik (39) leitet die Geschicke der KIPA Kinderbetreuung im Interpark Focus Röthis. Foto: vn/hofmeister
Klaudia Safarik (39) leitet die Geschicke der KIPA Kinderbetreuung im Interpark Focus Röthis. Foto: vn/hofmeister

Kinderbetreuung: Klaudia Safarik ortet auch in der Ferienzeit großen Bedarf.

röthis. (VN-mig) Beim Thema Schließtage bei Kinderbetreuungseinrichtungen in den Ferien gehen die Meinungen auseinander. Während die Landesregierung von einem bedarfsgerechten Angebot spricht, will die Opposition ein Armutszeugnis erkennen. Fakt ist: In keinem anderen Bundesland sind die Türen der Kindergärten in den Sommermonaten so lange geschlossen wie in Vorarlberg. Kleinkinderbetreuungs-Einrichtungen, Tagesmütter sowie Ferienprogramme in den Gemeinden sollen berufstätigen Eltern über die Ferienzeit helfen.

Eine dieser Einrichtungen ist die KIPA Kinderbetreuung im Interpark Fokus in Röthis. Klaudia Safarik ist Geschäftsführerin und kennt die Bedürfnisse von berufstätigen Eltern aus der Praxis. Sie sieht einen großen Bedarf für Betreuung. Neun Wochen, ohne die Kinder in guten Händen zu wissen, sei für viele einfach zu lange. „Wer bekommt schon so viel Urlaub“, fragt die 39-Jährige, selbst Mutter einer mittlerweile sechsjährigen Tochter.

Angebot schaffen

Klaudia Safarik spricht aus Erfahrung. Als berufstätige Mutter sei es für sie nicht möglich gewesen, in der Ferienzeit eine entsprechende Betreuung für ihre Tochter Luisa zu bekommen. „Ohne die Unterstützung meiner Mutter und meiner Schwiegermutter wäre es nicht gegangen“, erinnert sich die KIPA-Geschäftsführerin. Wie wichtig ein entsprechendes Angebot sei, merke man erst dann, wenn man es selbst brauche.

Während Kindergärten im Sommer durchschnittlich 38,4 Tage geschlossen halten, sind die Betreuerinnen der KIPA in Röthis bis auf drei Wochen den ganzen Sommer für ihre Kinder da. „Für nächstes Jahr gibt es Pläne, durchgehend offen zu halten“, verrät die Altacherin, die in der Ferienbetreuung noch großes Potenzial sieht und das nicht nur im Kleinkindbereich. Auch für Kindergartenkinder brauche es ein entsprechendes Angebot. Deshalb werde man jetzt einen zusätzlichen Raum anmieten. Der soll dann auch größeren Kindern zur Verfügung stehen. In Röthis gibt es Überlegungen, so Safarik, in Zukunft in der KIPA auch Betreuungsmodule für Schüler anzubieten.

Das Betreuungsangebot richtet sich ausschließlich an berufstätige Eltern. „Der Wohn- bzw. der Arbeitsort muss in Röthis, Klaus oder einer der Vorderlandgemeinden sein“, erklärt die Geschäftsführerin. Das habe zur Folge, dass man immer wieder Interessenten wegschicken muss. Für Klaudia Safarik ein weiteres Indiz dafür, dass das Betreuungsangebot im Land Optimierungspotenzial hat.

Flexibilität ist entscheidend

In der eigenen Einrichtung setzt die 39-Jährige ganz auf Flexibilität. „Wir wollen Eltern unterstützen, die berufstätig sind.“ Das bedeute auch, dass die Öffnungszeiten gut abgestimmt werden. So habe man grundsätzlich von Montag bis Freitag von 7.30 Uhr bis 18 Uhr geöffnet. Ab Herbst können bis zu 18 Kinder von den fünf Betreuerinnen gleichzeitig betreut werden. Mit der Erweiterung der Räumlichkeiten seien noch einzelne Restplätze frei.

Die Eltern zu entlasten, sieht Safarik als eine der Hauptaufgaben. „Wichtig ist mir, dass sich die Kinder bei uns wohlfühlen, dass es ihnen hier gefällt.“ Wenn in der Ferienzeit die Gruppen etwas kleiner sind, sollen vor allem die Kinder davon profitieren. „Dann haben wir die Möglichkeit, noch gezielter auf die einzelnen Kinder einzugehen und sie zu fördern.“

Wir wollen Eltern unterstützen, die berufstätig sind.

Klaudia Safarik

Zur Person

Klaudia Safarik

Geschäftsführerin KIPA Kinderbetreuung im Interpark Focus Röthis

Geboren: 11.3.1975

Wohnort: Altach

Familie: verheiratet, eine Tochter (Luisa)