Der beste Glaserlehrling

Wetter / 18.07.2014 • 18:34 Uhr
Raphael Ludescher liebt die Herausforderung in seiner Arbeit als Glaserlehrling.  
Raphael Ludescher liebt die Herausforderung in seiner Arbeit als Glaserlehrling.  

Raphael Ludescher hat den Bundeslehrlingswettbewerb der Glaser gewonnen.

Götzis. (VN-lip) Zur Glaserlehre ist Raphael Ludescher über Umwegen gekommen, aber es hat sich gelohnt. Der Vorarlberger Glaserlehrling ist die Nummer eins in Österreich. Beim mehrtägigen Bundeswettbewerb im Tiroler Kramsach erzielte der junge Mann aus Röthis das großartige Ergebnis.

Genauigkeit war wichtig

Der Lehrling im dritten Lehrjahr beim Ausbildungsbetrieb Längle Glas konnte sich gegen dreizehn Teilnehmer aus ganz Österreich durchsetzen. „Der Wettbewerb bestand aus zwei Teilen: der Theoriebereich, in dem unser Fachwissen geprüft wurde, und der Praxisteil, in welchem wir zwei Werkstücke machen mussten.“ Schneiden, Bohren, UV-Kleben und Bleiverglasen wurde hier getestet. „Genaues Arbeiten war sehr wichtig, aber der Wettbewerb hat viel Spaß gemacht. Ich konnte auch viel von dem mitnehmen“, meint Ludescher, der einer von zwei Vorarlberger Teilnehmern war. Nach einem Landeswettbewerb wurden die besten Vorarlberger Glaserlehrlinge zum Bundeswettbewerb geschickt. Der 23-Jährige war heuer zum ersten Mal beim österreichweiten Wettstreit dabei gewesen, da nur Lehrlinge im dritten Jahr antreten dürfen.

Spannende Arbeit

Zufällig landete der Vorarlberger in der Glaserlehre. „Ich war zuvor in der Handelsschule, jedoch war das nicht so meins und habe das dann abgebrochen. Danach beschloss ich den Wehrdienst anzutreten, suchte aber eine Beschäftigung zur Zeitüberbrückung, bis dieser tatsächlich startete. Per Zufall konnte ich bei einem Glaser arbeiten, was mir viel Spaß machte. Nach dem Militär habe ich darum die Glaserlehre angefangen“, erzählt Ludescher.

Die Ausbildung beim Götzner Unternehmen Längle Glas gefällt dem 23-Jährigen gut. „Die Arbeit ist recht abwechslungsreich, was super ist. Wir arbeiten auch in unterschiedlichen Orten: im Ländle, in Liechtenstein und in der Schweiz.“ Es gebe immer neue technische Herausforderungen, „weil die Industrie und die Materialien immer weiterentwickelt werden. Architekten haben so etwa mehr Freiheiten, die wir dann umsetzen müssen. Da wird einem auch nach zehn Jahren nicht langweilig, weil man immer dazulernt“, so der Lehrling. Der Glaserlehrling nimmt aber auch andere Herausforderungen gerne an: „Bei Problemen müssen wir schnelle Lösungen finden, mit denen auch die Kunden zufrieden sind. Das ist manchmal schwierig, da die Lieferzeit von Glas eben doch lang ist.“ Die Resultate der Arbeit zu sehen gefällt Ludescher sehr: „Wir haben bei einem Projekt in Koblach oder Lech etwa mit buntem Isolierglas gearbeitet und es war toll, das Ergebnis am Ende zu betrachten.“

Auch nach dem Lehrabschluss hat der Bundeswettbewerbs-Sieger vor, bei seinem Ausbildungsbetrieb zu bleiben. „Ich würde in der Zukunft gerne eine Weiterbildung machern, aber ich bin mir noch nicht sicher, was. Darum sammle ich einfach noch ein bisschen Erfahrung“, erklärt er.

Frische Luft

Wenn der Lehrling nicht am Arbeiten ist, findet man ihn an der frischen Luft. Entweder am Bodensee mit Freunden oder auch in den Bergen am Wandern. Im Winter ist der leidenschaftlicher Skifahrer auf Vorarlbergs Pisten unterwegs.

Da wird einem auch nach zehn Jahren nicht langweilig.

Raphael Ludescher
Raphael Ludescher liebt die Herausforderung in seiner Arbeit als Glaserlehrling. foto: vn/lip
Raphael Ludescher liebt die Herausforderung in seiner Arbeit als Glaserlehrling. foto: vn/lip

Zur Person

Raphael Ludescher

ist Bundeslehrlingswettbewerbs-Sieger der Glaser

Geboren: 24. September 1990

Wohnort: Röthis

Ausbildung: Lehre bei Längle Glas

Hobby: Wandern, Skifahren