“Reimen ist Denksport”

Wetter / 21.12.2014 • 18:12 Uhr
Die Dichtkunst und Malerei begleiten Heinrich Pfanner täglich. Foto: ral

Die Dichtkunst und Malerei begleiten Heinrich Pfanner täglich. Foto: ral

Fantasie und Blitzideen sind für Heinrich Pfanner die Hauptzutaten seiner Gedichte.

Vandans. (VN-ral) “Es kamen drei Weise aus dem Morgenland, geschmückt und gekleidet in kostbarem Gewand. Es waren ein Dicker und zwei Dürre, sie brachten Jesus Gold, Weihrauch und Myrrhe. Dann gaben sie ihren Kamelen die Sporen, der Wüstenwind pfiff ihnen um die Ohren. So waren sie bald wieder zu Haus. Aus!” Mit diesem Reim beendet Heinrich Pfanner das Vandanser Adventkonzert. Der Autor nimmt seine Brille ab, blickt ins Publikum und lächelt bescheiden. Lesungen sind für ihn immer wieder besondere Momente. Die Reaktionen der Menschen zu spüren, motiviert ihn dazu, stets neue Gedichte zu schreiben.

Der Weg als schönste Phase

Den Vandanser fasziniert allem voran die Entstehung eines Gedichts. Pfanner glüht für das Spiel mit den Worten: “Meine spezielle Liebe gilt den alten Gedichtformen.” Die Herausforderung, Worte kreativ zu gestalten und sich gleichzeitig an strenge Linien und Vorgaben zu halten, stellt er dem Denksport gleich. Limericks, Ritornelle, Sonette, Stanzen oder Haikus nennen sich die Grundmuster, in die er sein Gedankengut verpackt.

Eine spezielle Inspiration braucht er hierfür nicht, denn es vergeht kein Tag an dem der Montafoner nicht eine Zeile schreibt. Fast 1500 Gedichte sind inzwischen auf seinem Computer abgespeichert, trotzdem schreibt er zu jedem Anlass ein neues. Das Wort Schreibblockade ist für Pfanner ein Fremdwort.

Fantasie von Kindern

Der Ideenreichtum rührt zum Teil von seiner früheren Tätigkeit als Volksschullehrer: “Kinder sind so unheimlich fantasievoll.”

An 35 Jahre als Volksschullehrer erinnert sich der Naturfreund gerne zurück. 34 Jahre davon unterrichtete er an der Volksschule Galgenul. Als “Lebenswerk und zweite Liebe neben meiner Frau”, bezeichnet er die Zeit als Lehrer an der Kleinschule. Seine Passion für das Schreiben war damals schon charakteristisch: Pfanner schrieb Lieder, Gedichte und Geschichten für Kinder.

Stets Neues zu kreieren, scheint für ihn ein Lebensmotto zu sein. Nicht nur seine Schreibfeder ist ständig in Bewegung, sondern auch sein Malerpinsel. Einer bestimmten Kunstrichtung kann er die Werke nicht zuordnen, da sich sein Stil durch seine Neugierde ständig verändert.

Ein Gedicht zum Frühstück

Seit Neuestem serviert Heinrich Pfanner seiner Frau Rosmarie neben Kaffee und Brot täglich ein auswendig gelerntes Gedicht seiner Lieblingsdichter, beispielsweise von Rilke, zum Frühstück. Der Vandanser nennt das “einen Schachzug gegen die Vergesslichkeit. Das Hirn rostet dennoch weiter”.

Meine Frau ist meine erste und wichtigste Kritikerin und Lektorin.

Heinrich Pfanner
Die Dichtkunst und Malerei begleiten Heinrich Pfanner täglich. Foto: ral

Die Dichtkunst und Malerei begleiten Heinrich Pfanner täglich. Foto: ral

Zur Person

Heinrich (Heinz) Pfanner

Geboren: 22.09.1947, Dornbirn

Wohnort: Vandans

Beruf: Volksschullehrer (pensioniert), Autor

Familie: verheiratet, ein Sohn

Publikationen: “Lebe zum Wohl” (2007), “ArtenVielfalt” (2013)