Die gute Seele der Kicker

Wolfurt. (VN-tk) Der Fußball hatte im Leben von Christine Stark eigentlich keinen Platz. Das sollte sich erst ändern, als die Tirolerin aus dem Außerfern vor einigen Jahrzehnten bei einem Kochkurs in Lech ihren Mann Markus kennenlernte. Und so folgte sie nach dem Abschluss der Lehre im Gastgewerbe dem gebürtigen Damülser ins Ländle, wo sie in Wolfurt eine neue Heimat fand. Über ihre Söhne Stefan und Andreas kam auch Christine Stark in Kontakt mit dem Fußball. Weil beide im Nachwuchs des FC Wolfurt kickten, war auch die Mutter immer öfter am Fußballplatz zu finden. Schon bald half sie ehrenamtlich in der Wirtschaft mit – und seit fast einem Jahrzehnt ist sie Vizeobfrau des heimischen Vorarlbergliga-Klubs. Nur allzu verständlich deshalb, dass sie die Feiertage zum Jahresausklang stets in der Hofsteighalle anzutreffen ist, wo seit nunmehr 19 Jahren das Hallenmasters gespielt wird.

Anfangs sorgte sie noch mit Lotte Wille für das Wohl der Fußballfans in der Halle, seit gut fünf Jahren ist Christine Stark allein für den Einkauf und auch für die Küche verantwortlich. Dennoch stellt sich die 47-Jährige nie in den Mittelpunkt. „Ohne die vielen Helfer wäre ein solches Turnier gar nicht möglich.“ 19 Tage, meist auch bis tief in die Nacht, verbringt sie im Dezember bzw. Anfang Jänner in der Turnhalle. Nicht selten dauert ein Arbeitstag mehr als zehn Stunden. „Ohne die Unterstützung der Familie würde ich es nicht machen“, sagt sie. Dabei ist sie als Einzige aus der Familie dem Verein treu geblieben. Sowohl ihre anfangs fußballverrückten Söhne wie auch Ehemann und Tochter sind heute nicht mehr in das Klubleben involviert. Ganz im Gegensatz zu Christine Stark, die während der Turniertage in Wolfurt die „Frau für alle Fälle“ ist. Egal ob in der Küche oder beim Ausschank oder gar beim Räumen der schneebedeckten Gehsteige vor der Halle, die dreifache Mutter ist immer zur Stelle und verliert dabei nie ihr Lächeln im Gesicht. „Unser Ziel ist es, dass sich die Zuschauer bei uns wohlfühlen“, erzählt sie und ist in Gedanken schon wieder bei der Einkaufsliste für die letzten Turniertage.

Nicht reden, sondern zupacken lautet ihre Devise. Das gilt aber nicht nur für die Zeit während des Hallenturniers. Als Funktionärin des Fußballvereins kümmert sie sich selbst um die Trainingsanlage Flotzbach, wo sie als Platzwart einen Natur- sowie einen Kunstrasenplatz pflegt. Und beim Sportplatz an der Ach kümmert sich Stark um die Sauberkeit in den Umkleidekabinen und im Klubheim.

Ohne die vielen freiwilligen Helfer geht in der Küche gar nichts.

Christine Stark