Ein Faible für Flohmärkte

Wetter / 11.03.2015 • 18:39 Uhr
Renate Küng ist begeisterte Pfadfinderin und bringt sich auch deshalb gerne bei der Mitorganisation des Flohmarkts in Wolfurt ein.  Foto: Lerch
Renate Küng ist begeisterte Pfadfinderin und bringt sich auch deshalb gerne bei der Mitorganisation des Flohmarkts in Wolfurt ein. Foto: Lerch

Renate Küng stöbert selbst gerne und ist der gute Geist beim Pfadi-Flohmarkt in Wolfurt.

wolfurt. (VN-mm) Sie ist keine, die im Internet kauft. Viel lieber stöbert Renate Küng auf Flohmärkten herum. Ansehen, angreifen, testen: So manches gute Stück hat sie auf diese Weise schon gefunden, wie jüngst eine robuste Nähmaschine, mit der sie originelle Taschen aus Kaffeepackungen näht. Derzeit verlangt allerdings noch etwas anderes ihre ganze Tatkraft. Diesen Freitag und Samstag öffnet wieder der Flohmarkt der Wolfurter Pfadfinder seine Tore.

Schon jetzt ist das Vereinshaus, sind zusätzliche Zelte und das Foyer des benachbarten Cubus vollgestellt mit Dingen, welche die einen nicht mehr, andere aber sehr wohl brauchen können. Auch Renate Küng greift gerne zu. „Leider“, merkt sie mit einem Lachen an. Denn während sie erzählt, bleibt ihr Blick an einem orientalischen Kaftan hängen. „Ich glaube, den hole ich mir“, sinniert sie, könnte sie damit doch den schon großen Fundus an Faschingsklamotten erweitern.

Jugendarbeit und Sozialprojekt

Schon seit fast dreißig Jahren veranstalten die Wolfurter Pfadfinder einen Flohmarkt. Früher gab es ihn nur alle drei Jahre. Nun wird überlegt, das Intervall auf zwei Jahre zu verkürzen. „Weil uns die Altpapiersammlung als Einnahmequelle weggefallen ist“, wie Küng, die mit Martin Widerin den 130 Mitglieder starken Verein leitet, erklärt. Der Erlös aus dem Verkauf alter Sachen fließt in die Jugendarbeit und ein soziales Projekt. An die 150 ehrenamtliche Helfer werden deshalb versuchen, so viel wie möglich an den Mann bzw. die Frau zu bringen.

Für Kreuzweh und platte Füße gibt es außer einem Nachbummel und Verpflegung zwar keinen Lohn. „Trotzdem sind alle mit Begeisterung dabei“, freut sich Renate Küng. Vor allem viele junge Leute engagieren sich. Wenngleich nur eines der eigenen drei Kinder bei den Pfadfindern ist, so helfen wenigstens zwei doch beim Flohmarkt mit.

Eheglück dank Pfadis

Ihre Mutter fand mit zwölf Gefallen an dieser Gruppierung. „Man lernt dort so viele Leute kennen“, schwärmt Renate Küng. Sie selbst verdankt sogar ihr Eheglück den Pfadis. Kaum verwunderlich also, dass sie ihnen bis heute treu geblieben ist. Auch beim Ausrichten des Flohmarkts geht sie ganz in ihrer Rolle als Pfadfinderin auf. Renate Küng ist da, wenn Ware angeliefert wird, und sie steht bereit, wenn es ans Aufräumen geht. „Samstagabend ist alles wieder sauber“, sagt sie. Eine im Moment schwierige Vorstellung bei dem Sammelsurium, das auf Abnehmer wartet. Die kommen laut Renate Küng aus allen Schichten. „Das ist schön“, meint sie. Ein verbindendes Lächeln begleitet ihre Worte.

Verwertung

Meistens bleibt von den vielen großen und kleinen Dingen nicht allzu viel übrig. Aber auch der Rest wird bestmöglich verwertet. „Wir werfen so wenig wie möglich weg“, sagt Küng. Textile Restbestände beispielsweise erhält die Caritas, Kleidung für Kleinkinder geht an die „Aktion Leben“. Manches wandert aber trotzdem in den Müll. Zum einen, weil es unbrauchbar ist, zum anderen, weil den Pfadfindern eine Lagermöglichkeit fehlt. Doch stets wird penibel auf eine Mülltrennung geachtet. Dafür sorgt ein eigens eingesetzter Müllbeauftragter.

Eine Woche lang wurde für den Pfadi-Flohmarkt gesammelt. „Es kommt viel Gutes“, berichtet Renate Küng. Aber eben nicht nur. Auf jeden Fall funktionstüchtig sind die Elektrogeräte, die angeboten werden. „Da schauen wir schon drauf“, verspricht die engagierte Pfadfinderin. 

Auch der Rest der Waren wird bestmöglich verwertet.

Renate Küng

Zur Person

Renate Küng

Geboren: 12. Dezember 1967 in Dornbirn

Wohnort: Wolfurt

Familienstand: verheiratet, 3 Kinder

Beruf: arbeitet in der Schülerbetreuung der VS Bütze

Hobbys: Lesen, Nähen