Freund der Wissenschaft

Matthias Moosbrugger ist am Mittwoch Gast bei der Nobelpreisträgertagung in Lindau.
wolfurt. (VN-mm) Was ihn erwartet, weiß er nicht. „Ich lasse mich überraschen“, sagt Matthias Moosbrugger deshalb. Spannend werde es aber sicher, meint er. Am kommenden Mittwoch ist der am Bundesgymnasium Lustenau tätige Lehrer nämlich Gast der diesjährigen Nobelpreisträgertagung, die ab morgen Sonntag bis 3. Juli in Lindau stattfindet. Im Rahmen des Programms „Teaching Spirit“ werden 38 Pädagogen aus dem Bodenseeraum Vorträge von Nobelpreisträgern hören und einige von ihnen persönlich kennenlernen. Sechs der teilnehmenden Lehrer kommen aus Vorarlberg. Einer von ihnen ist Matthias Moosbrugger.
Kraft und Energie
Seit zehn Jahren unterrichtet er Physik am BG Lustenau. An seinem Beruf schätzt der Wolfurter vor allem die Zusammenarbeit mit den Kindern: „Sie lassen sich begeistern, und sie geben mir damit immer wieder Kraft und Energie.“ Denn wirklich zufrieden ist Matthias Moosbrugger mit dem Schulsystem nicht, und er äußert sich dazu auch offen. Sein Eindruck: „Mut, Wille und Geld zu tatsächlichen Reformen fehlen.“ Die Diskussion um die gemeinsame Schule der Zehn- bis Vierzehnjährigen verfolgt er mit Skepsis. Er könne sich durchaus vorstellen, dass ein solches Modell viele soziale Probleme löse. Nachsatz: „Wenn es richtig gemacht wird.“ Doch genau daran wagt Moosbrugger nicht zu glauben. „Seit ich Lehrer bin, ging es letztlich immer nur ums Sparen, nie um Verbesserungen“, begründet er seine Vorbehalte.
Doch da sind die Schüler, die ihn als geduldig beschreiben und ihm die Fähigkeit attestieren, selbst sehr komplexe Inhalte verständlich und begreifbar erklären zu können. Das motiviert Matthias Moosbrugger. Etwa zur Teilnahme an Veranstaltungen wie der Nobelpreisträgertagung. Nicht nur für sich erhofft er sich neue Impulse, die sein Interesse an der Wissenschaft steigern. „Ich möchte von und mit anderen die Begeisterung spüren, die Wissenschaft mit sich bringen kann, um sie an meine Schüler weiterzugeben“, erklärt der Gymnasiallehrer.
Für ihn ist es wichtig, Jugendliche für Wissenschaft und Forschung zu begeistern. „Denn ohne das und interessierte junge Menschen gäbe es in der Welt keinen Fortschritt“, begründet er. Außerdem sei eine bessere Bildung gleichzusetzen mit einem höheren Wohlstand. Bei der Vermittlung setzt der Gärtner und Motorradfahrer auf alltagstaugliche Experimente und eine persönliche Beziehung zwischen Schülern, wissenschaftlichen Inhalten und seiner Person.
Bessere Bildung bedeutet auch mehr Wohlstand.
Matthias Moosbrugger
Zur Person
Matthias Moosbrugger
Geboren: 13. Dezember 1977 in Bregenz
Wohnort: Wolfurt
Familienstand: verheiratet, 2 Kinder
Beruf: Gymnasiallehrer
Hobbys: Familie, Garten, Motorradfahren