200 Lusbuobo für Sabine

Wetter / 14.07.2015 • 19:01 Uhr
Sabine Huber und Hund Merlin sorgen jährlich beim „Fest des Kindes“ für das Wohl von 200 Kindern, die sich im Schauspiel üben.  Foto: Paulitsch

Ohne Sabine Huber geht es nicht. Junge Hobby-Schauspieler beim „Fest des Kindes“ zählen auf sie.

BREGENZ. (VN-sti) „Kinder, bitte nicht auf den Bänken gehen“, tönt es in der Aula der Volksschule Bregenz-Weidach. Es wuselt nur so vor schauspielbegeisterten Sechs- bis Elfjährigen, 200 an der Zahl, und Sabine Huber ist mittendrin. Die 46-jährige Bregenzerin ist beim traditionellen „Fest des Kindes“ (Fedeki) vor Ort für „A wie aufgeschürfte Knie bis Z wie Zähmen von Lusbuobo“ zuständig, sagt sie und lacht. Kinder aus ganz Vorarlberg planen und proben hier immer in der ersten Ferienwoche fünf Tage lang ihr eigenes Musical von vorn bis hinten durch. Das Fedeki wird schon seit über 30 Jahren von den Bregenzer Festspielen ausgerichtet.

Zehn-Jahres-Jubiläum

Sie absolviert diese 60-Stunden-Woche heuer schon zum zehnten und auch bestimmt nicht zum letzten Mal. Sabine Huber stieg damals zeitgleich mit ihrer heute 16-jährigen Tochter Jessica ein, die mit sechs Jahren als Teilnehmerin mitmachte. Während die Kinder jeden Tag einen anderen Workshop meistern, beschäftigt sich die Powerfrau Huber mit dem reibungslosen Ablauf vor Ort und fiebert gespannt der großen Aufführung am Samstag entgegen. Ob nun ein Catering, die richtige Bestuhlung oder eine Lösung gegen Heimweh und einen Bienenstich gefunden werden muss, Sabine Huber ist an Ort und Stelle.

„Mich gibt’s aber bloß im Doppelpack“, erzählt sie. Merlin, ihr ausgebildeter Therapie-Hund, sei auch die ganze Woche mit von der Partie. „Er ist der absolute Liebling der Kinder. Beim Spazierengehen werde ich oft von einigen, die beim Fest der Kinder mit dabei waren, aber auch von deren Eltern angesprochen, ob das denn nicht der Fedeki-Hund sei.“

Merlin habe eine wohltuende Wirkung auf die Kinder. So habe sich einmal ein ziemlich lebendiger Bub mit Down-Syndrom ganz schnell beruhigt, nachdem er mit dem Tier herumgerannt war. Nach erfolgreicher Aufführung am Samstag bekommt auch Merlin das T-Shirt mit aufgedrucktem Maskottchen „Fedeki“ angezogen – zur Freude der Kinder.

Betreuerteam ist Motivation

Als ein kleines Mädchen Sabine Huber um eine Schere bittet, um sich die T-Shirt-Ärmel abschneiden zu können, „damit mir nicht mehr so heiß ist“, dreht sie sich her und meint: „Schau, das ist, was ich an Kindern liebe. Sie sind kreativ, ehrlich und lachen herzhaft.“

Die größte Motivation schöpft sie aus ihrem 35-köpfigen Team, den Organisatoren und dem Betreuerstab. Sie sorgen dafür, dass in und rund um die fünf Workshops – Tanzen, Singen, Bühne und Requisiten, Kostüm und Traumfabrik – alles klappt. Ihr schönster Tag sei alljährlich der Sonntag, wenn sie ihre „Freunde wiedersehe“ und sie die Veranstaltung vorbesprechen. „Aber natürlich auch die Aufführung am Samstag und der anschließende Grill­abend bei dem einen oder anderen verdienten Getränk“, fügt die gelernte Hotelkauffrau hinzu und lächelt.

Kinderfreude am wichtigsten

Wenn sich diese Woche Kinder aus Lochau bis Lech treffen und sich beim Musical „Die Suche nach der Traurigkeit“ in ihren schauspielerischen Fähigkeiten üben, denkt Sabine Huber an den für sie wichtigsten Sinn dieses Festes: „200 Kinder sind am Ende der Woche happy.“ Auch das Mädchen strahlt über beide Ohren, als es die Schere zurückbringt. „Ich wollte jetzt doch bloß ein Zick-Zack-Muster ins T-Shirt schneiden.“

Das ist es, was ich an Kindern liebe: Sie sind kreativ und ehrlich.

Sabine Huber

Zur Person

Sabine Huber

organisiert seit über zehn Jahren das „Fest des Kindes“ in Bregenz

Geboren: 30. 7. 1968

Wohnort: Bregenz

Ausbildung: Lehre zur Hotelkauffrau

Familie: Partnerschaft, 1 Tochter

Hobbys: Fest des Kindes, Walken, Schwimmen, Skifahren

Lieblingsspeise: Schweinsbraten