Von der Stadt mitgerissen

Wetter / 19.07.2015 • 20:34 Uhr
Johannes „Jonny“ Bayer ist vom Big Apple und dem Flair der Stadt New York insgesamt begeistert.  Foto: Privat 
Johannes „Jonny“ Bayer ist vom Big Apple und dem Flair der Stadt New York insgesamt begeistert. Foto: Privat

 

Lustenauer Industrie-designer hat sich in New York etabliert.

New York, Lustenau. (VN-bem) Früh aufgestanden ist Johannes Bayer in Brooklyn, New York, für das VN-Interview via Skype. „Ich bin sowieso ein Frühaufsteher“, sagt er gut gelaunt. Seit zwei Jahren arbeitet der Lustenauer in New York für Pepsi Cola. Aktuell ist das Unternehmen nach Nestlé der zweitgrößte Nahrungs- und Getränkekonzern der Welt. „Ich habe früher immer wieder an Projekten für Pepsi gearbeitet.“ Als Industriedesigner hat er unter anderem für Restaurants die Softdrink-Getränkespender für Pepsi entworfen.

Inspirationsquellen

An den Wochenenden ist er gerne in der Stadt oder in den zahlreichen Museen unterwegs. New York schläft ja bekanntlich nie – wie auch Bayer bestätigt – und bietet einem kreativen Kopf immer wieder neue Inspirationsquellen. „An den ständigen Geräuschpegel muss man sich gewöhnen. Ich bin aber ein absoluter Fan dieser Stadt.“ Nach seinem Abschluss am Art Center in Pasadena hat er vom Jahr 2000 an als Industriedesigner bei Continuum in Mailand gearbeitet. „Dort konnte ich Erfahrungen sammeln und bereits für Hersteller wie AEG und Head arbeiten.“ 2003 gründete er mit Vorarlberger Partnern die Kijode Guerilla Group. Für ihre Kunden und deren Designprojekte ging es fünf Jahre lang auf Ausstellungen nach Berlin, Wien, Mailand und Tokyo. Zwei Jahre hat Bayer für einen Schweizer Architekten Designprojekte für Grass, BMW und Schmidheiny entwickelt. Seit 2009 ist er Mitbegründer der Seventh Sense Design GmbH mit Sitz in Mailand und Balgach (CH) und betreut namhafte Firmen wie Scotch und Post-it.

Perfektionist

Auch wenn er bereits über 100 Produkte und rund 40 internationale Patente für 3M, Electrolux und andere Unternehmen entwickelt hat, betrachtet er seine Arbeit kritisch: „Beim 100sten Produkt habe ich aufgehört mitzuzählen“, sagt er und merkt an: „Als kreativer Kopf ist man immer im Zweifel mit sich selbst. Man steckt so viel Arbeit, Herzblut und Energie in ein Projekt. Wenn es dann fertig ist, ist es wie eine Trennung. In New York ist zum Glück die Menge an Arbeit und die Masse an Projekten so groß, dass man keine Zeit hat, über das letzte Projekt zu grübeln.“  Eine Auszeit von der pulsierenden Millionenstadt gönnt er sich zwei Mal im Jahr in Vorarlberg. 

Seine Arbeit ist preisgekrönt: Johannes Bayer kann unter anderem den Edison Award, den „Good Design Award“ sowie drei „Red Dot Awards” sein eigen nennen. „Spannend finde ich, wie der Designer mit dem Kunden das Produkt entwickelt. Das ist richtige Teamarbeit. Auch in der Arbeit wächst man als Team, was ich gut finde. In Mailand war ich eher Einzelkämpfer. Das funktioniert in den USA nicht“, sagt er.

Es geht ein konstanter Flow durch N.Y, man stoppt nie.

Johannes Bayer

Zur Person

Johannes Bayer

arbeitet seit zwei Jahren als Industriedesigner für Pepsi Cola in New York.

Geboren: 28. 11. 1973 in St. Gallen

Ausbildung: HAK Lustenau, ­Industriedesign am „Art Center College of Design“, Pasadena, USA

Familie: Freundin Tonya