Ein märchenhafter Start

Wetter / 10.02.2016 • 18:53 Uhr
Ihren nächsten Auftritt hat die Vorarlbergerin Eva Zuggal in „Party Time“ von Harold Pinter in Schaan. Foto: Vn/Paulitsch
Ihren nächsten Auftritt hat die Vorarlbergerin Eva Zuggal in „Party Time“ von Harold Pinter in Schaan. Foto: Vn/Paulitsch

Was für Eva Zuggal als Rose in „Der kleine Prinz“ begann, ist nun die richtig große „Party Time“.

Feldkirch, Schaan. (VN-cd) Nein, zum Beruf hat sie die Schauspielerei nicht gemacht. Als die Entscheidung anstand, setzte sich die Pragmatikerin in Eva Zuggal durch. Sie habe sich zwar in einem Zwiespalt befunden, aber ein Beruf mit sicheren Jobmöglichkeiten und regelmäßigem Einkommen war ihr dann doch lieber. Kreativität sei ja in vielen Branchen eine Voraussetzung und dass sie ihre Bühnenerfahrung gut nützen kann, das hat die Vorarlbergerin, die nun als Projektmanagerin in einem großen Betrieb in Liechtenstein tätig ist, schon festgestellt. Dort steht sie ab dem kommenden Wochenende nun auch auf der Bühne, das Theater Karussell hat sie als Dusty in der neuen Produktion „Party Time“ des Nobelpreisträger Harold Pinter engagiert.

Es ist eine große Rolle, die Eva Zuggal die Möglichkeit gibt, zu zeigen, was in ihr steckt. Als Dusty trumpft sie ordentlich auf, stellt Fragen inmitten einer saturierten Festgesellschaft, in der der Lack dann so nach und nach abbröckelt. Der Vorarlberger Theaterfachmann Stephan Kasimir übernahm die Inszenierung mit diesem Ensemble, das nicht nur aus absoluten Profis besteht. Neben der Dusty stehen noch mehr Darsteller auf der Bühne, die im Hauptberuf nichts mit Theater zu tun haben. „Es ist wunderbar, mit ihm zu arbeiten, er lässt uns viel ausprobieren“, erzählt sie von den Proben. „Wir haben zuerst eingehend über die einzelnen Rollen gesprochen, aber das ist etwas, was die Amateure auch machen.“ Die Arbeitstechniken sind im Vergleich zu den Amateurbühnen somit nicht so unterschiedlich. Eva Zuggal hatte allerdings das Glück, in eine der bekanntesten des Landes hineingewachsen zu sein. Im Alter von sieben Jahren wirkte sie erstmals in einer Produktion des Spielkreises Götzis mit, die Rolle war ebenfalls eine zarte, verkörperte sie doch eine Rose in Saint-Exupérys „Der kleine Prinz“. Sie sei selbst überrascht gewesen, wie sehr ihr das Spielen gefiel, erinnert sie sich. Gut, der Vater, Gerhard Zuggal, war lange Jahre Obmann des Ensembles.

Das muss aber nichts heißen, denn letztlich gilt es, die Bühne und das ganze Drumherum zu mögen, Zeit aufzuwenden und nicht zuletzt, sich die Texte zu merken. „Ich lerne allein und gehe alles Bild für Bild im Kopf durch“, erklärt sie ihre Technik. „Wenn der Inhalt schlüssig ist, fällt mit das Textlernen ehrlich gesagt gar nicht so schwer.“ Sie hatte etwa die Hauptrolle in „Götter wie du und ich“ übernommen oder hat zuletzt in „Der Tag, an dem der Papst gekidnappt wurde“ mitgewirkt.

Erfahrung und Ausgleich

Der Spielkreis Götzis hat seinen Mitgliedern immer wieder Weiterbildungs- und Sprechtechnikkurse angeboten, die die junge Nebenberufsschauspielerin absolvierte. „Keine Frage, wenn ich jetzt in meinem Beruf einmal etwas präsentieren muss, dann kann ich natürlich auf die Kenntnisse und Erfahrungen zurückgreifen. Das hilft mir sehr. Außerdem ist das Schauspielen auch ein wunderbarer Ausgleich zum oft stressigen Alltag. Es gibt nichts Schöneres, als einfach einmal in eine andere Rolle schlüpfen zu können.“

Nach „Party Time“ wird es für Eva Zuggal auch weiterhin Gelegenheit dazu geben. Eine Produktion des Spielkreises hat sie für das Engagement in Schaan ausgelassen, danach macht sie gerne wieder mit. Am liebsten in Rollen, in denen sie intensiv agieren kann.

Die Bühnenerfahrung kommt mir auch im Beruf zugute.

Eva Zuggal

Zur Person

Eva Zuggal

Geboren: 1989 in Dornbirn

Ausbildung: M. A. in Business (Int. Marketing & Sales)

Tätigkeit: Project Manager, Hilti AG, Schaan

Nebenberufliches Engagement: Schauspielerische Tätigkeit

Wohnort: Feldkirch

Premiere von „Party Time“ des Theaters Karussell am 12. Februar im Takino in Schaan.