„Bester Beruf, den’s gibt“

Traumjob Kindergärtnerin. Das ist Manuela Senn jetzt als ganz besondere Expertin.
Langen. (VN-hk) „Ciao, wir sehen uns morgen“, sagt Manuela Senn liebevoll zu dem Dreikäsehoch, der sich noch den Anorak richtet, bevor er nach draußen tritt. Viertel vor zwölf im Kindergarten Langen bei Bregenz. Für die 26 Kinder ist ihr „Dienst“ beendet. Sie machen sich auf den Nachhauseweg, viele werden von ihren Eltern abgeholt.
Begeistert vom Job
„Ist doch schön hier, oder?“, sucht und findet Manuela Senn Zustimmung beim Besucher und zeigt nach draußen. Der Blick fällt auf eine große Wiese, die irgendwann an einen Wald grenzt. „Gerne lassen wir die Kinder bis dorthin laufen“, erzählt sie. Die Mutmaßung, dass Senn eine begeisterte Kindergartenpädagogin ist, bedarf keiner besonders ausgeprägten Wahrnehmungsgabe.
„Ich wollte nie etwas anderes werden“, sagt die aus
Pians in Tirol stammende 27-Jährige. Seit Kurzem ist sie mehr als „nur“ eine gewöhnliche Kindergärtnerin. Sie darf sich Sonderkindergartenpädagogin nennen, nachdem sie dafür eine fünfsemestrige Zusatzausbildung erfolgreich abgeschlossen hat. In ihrer Freizeit, versteht sich.
Kinder sind besonders
Das Gelernte kann sie sofort umsetzen. „Wir haben heuer ein Kind mit erhöhtem Förderbedarf bei uns. Es braucht eine eigene Betreuung. Ich bin dafür zuständig.“ Mit leuchtenden Augen erzählt Senn, wie sich das Kind entwickelt, wie lieb die anderen Kinder mit ihm sind, wie das ganze Team inklusive Eltern und Therapeuten zusammenarbeitet – zum Wohl ihres Schützlings.
„Kinder sind das Leben in seiner schönsten Form. Ehrlich, direkt, positiv. Ich fühle mich in meiner täglichen Arbeit darin bestätigt, dass ich diesen Beruf ergriffen habe“, reflektiert die Pädagogin über ihre Tätigkeit, die sie über alles liebt.
Ihre Grundausbildung hat sie in Tirol absolviert. „Aber als ich 2008 vor der Situation stand, dass es in Tirol einen Überschuss an Kindergartenpädagoginnen gab und in Vorarlberg genau das Gegenteil, war es logisch, nach Vorarlberg zu kommen. Einmal hier, konnte sie zwischen drei Standorten auswählen. Sie entschied sich für Langen, „weil ich in Langen sofort das Gefühl hatte, dass hier alles stimmt: das Team, der Kindergarten, der Ort“. Manuela Senn fühlte sich von Anfang an wohl und sah sich in ihrer Entscheidung voll bestätigt. Sie wohnt auch in Langen und fühlt sich in der Dorfgemeinschaft geborgen. „Die Menschen hier sind sehr nett, und es bereitet mir jeden Tag sehr viel Freude, mit den Kindern zu arbeiten.“
Die Mittlere
Schon als Mädchen war Manuela Senn vom Berufswunsch Kindergärtnerin beseelt. „Es gab vielleicht einmal eine kurze Phase, wo mir auch Sekretärin und Friseurin gut gefiel, aber das war wirklich nur kurz.“ Aufgewachsen ist sie in einer Familie mit zwei Schwestern. „Ich bin die Mittlere“, erzählt sie mit einem verschmitzten Lächeln.
In Zams besuchte sie die dortige Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik. Zu ihrer Zeit waren in der katholischen Schule nur Mädchen zugelassen. „Das hat sich zwischenzeitlich geändert. Ich finde das auch gut so, weil wir mehr männliche Kindergärtner brauchen würden“, ist die Pädagogin überzeugt.
Groß sei der Unterschied zwischen Theorie und Praxis. „Erst in der täglichen Praxis lernst du den Beruf richtig kennen.“ Manuela Senn will neugierig bleiben, sich stets weiterentwickeln. Die Zusatzausbildung zur Sonderkindergartenpädagogik bestätigt ihr gerade in der Praxis: „Kindergärtnerin ist der beste Beruf, den es gibt.“
Kinder sind das Leben in seiner schönsten Form.
Manuela Senn
Zur Person
Manuela Senn
Geboren: 24. September 1988
Beruf: Kindergartensonderpädagogin
Wohnhaft: Langen bei Bregenz
Familie: ledig, zwei Schwestern
Hobbys: Malen, Wandern
Lieblingsspeise: Fisch