“Ich besitze gar kein Auto”

Wetter / 12.04.2016 • 18:24 Uhr
Katharina Schwendinger fährt in der Freizeit gern Rad und hat das Vorarlberger Radwegenetz mitgestaltet. Foto: VN/Schuster
Katharina Schwendinger fährt in der Freizeit gern Rad und hat das Vorarlberger Radwegenetz mitgestaltet. Foto: VN/Schuster

Katharina Schwendinger sorgt für gut ausgewiesene Radwege im Land.

Schwarzach. (VN-pes) Dass die Vorarlberger jetzt im Frühjahr gut ausgeschilderte Radwege zur Verfügung haben, ist nicht zuletzt das Verdienst von Katharina Schwendinger. Dabei landete die studierte Politikwissenschaftlerin und Medienpädagogin eher zufällig in der Verkehrsabteilung beim Amt der Landesregierung. Heute ist sie froh, dass sie geblieben ist und das Radwegenetz des Landes betreut.

Die heute 30-Jährige hat in Innsbruck studiert. Fahrrad­technisch geht es da eher wild zu. „Ich finde unsere Radwegestruktur besser“, sagt die Vorarlberg-Rückkehrerin. Ein Auto besitzt sie gar nicht. Zur Arbeit nach Feldkirch fährt sie mit dem Zug, kleinere Strecken in ihrer Heimatstadt Dornbirn eben mit dem Rad. „Bis ich das Auto aus der Garage geholt habe, bin ich meistens mit dem Fahrrad schon da“, sagt sie.

Den grünen Schildern folgen

Katharina Schwendinger sorgt mit ihrer Arbeit dafür, dass sich die Vorarlberger auskennen. Die 450 Radwegkilometer des Landes sind mittlerweile mit rund 3000 Wegweisern versehen. „Wer den grünen Schildern folgt, findet immer in eine Gemeinde“, weiß sie. Außerdem gibt es eine Radwegekarte und die dazugehörige App. Seit dieses Projekt abgeschlossen ist, widmet sie sich auch der Radwegeförderung. „Wenn eine Gemeinde einen Radweg errichten möchte, dann fördern wir das“, erläutert Schwendinger.

Auch für die Auswertung der verschiedenen Zählstationen und für das Radbarometer ist sie verantwortlich. Das steht in Feldkirch und zeigt neben dem Fahrradweg in digitalen Zahlen an, wie viele Radfahrer dort heute schon vorbeigefahren sind, für Auto- wie für Radfahrer lesbar. Diese Information soll ganz bewusst dazu anregen, über den Umstieg auf das Fahrrad nachzudenken. Schwendinger formuliert es so: „Auf der Strecke von Frastanz in Richtung Feldkirch steht man oft im Stau. Auf dem Radbarometer kann man lesen, wie viele Menschen heute schon mit dem Fahrrad gemütlich zu Arbeit gekommen sind.“

Gelegenheit ergriffen

In den Bereich Verkehr ist Schwendinger nach dem Studium jedoch eher zufällig hineingerutscht. Vor gut fünf Jahren machte sie ein Verwaltungspraktikum beim Land Vorarlberg. „Ich wollte etwas mit Öffentlichkeitsarbeit machen“, sagt Schwendinger, und die einzige offene Stelle gab es damals in der Verkehrsabteilung des Amts der Landesregierung. Dort blieb sie dann auch und freut sich heute über ihren Arbeitsschwerpunkt. „Man bekommt sehr viel positive Rückmeldung“, freut sich die 30-Jährige. Das Fahrradfahren liegt ihr eh. Auch privat macht sie am Wochenende gerne eine Tour. „Zum Jannersee, im Lauteracher Ried, den Rhein entlang. Da sind mit die schönsten Strecken“, weiß sie. „Man muss vielleicht etwas auf die Tageszeit achten, ob man Rückenwind hat.“

Urlaub mit Rucksack

Im Winter bevorzugt Katharina Schwendinger die Skier als Fortbewegungsmittel. „Ich liebe das Skifahren“, schwärmt sie. Ansonsten reist sie gerne durch die Welt; dabei darf es auch abenteuerlich zugehen. Schwendinger hat schon Orte wie Bali bereist. Als nächstes möchte sie mit einer Freundin Viet­nam erkunden. „Einfach hinfliegen und höchstens für die erste Nacht ein Hotel buchen“, lautet ihr Plan. Dann mit dem Rucksack weiter und schauen, wohin es einen verschlägt. „So lernt man auch viele Mobilitätsformen kennen, die es bei uns nicht gibt“, schmunzelt sie.

Im Lauteracher Ried und am Rhein entlang ist es am schönsten.

Katharina Schwendinger

Zur Person

Katharina Schwendinger

ist beim Land zuständig für Radverkehrswegweisung.

Alter: 30 Jahre

Ausbildung: Studium der Politikwissenschaft und Medienpädagogik

Hobbys: Skifahren, Reisen

Familie: ledig