Schön, sportlich, Wälderin

Selma Samardzic genießt ihre ersten Tage als frischgebackene Miss Vorarlberg.
Bezau. (VN-hk) Bei der Miss zu Hause in der beschaulichen Bezauer Siedlung Unterdorf. Es ist ein gemütliches Zuhause mit viel familiärer Wärme, auch wenn der Ofen an diesem bitterkalten Sonntag nach dem Triumph auf der Sonnenkönig ein wenig nachhilft.
„Ja, ich genieße es“, sagt Selma mit einem natürlichen Lächeln, flankiert von ihren stolzen Eltern Senada und Husko. Stolz sind sie auf ihre Tochter. Ebenso ihr jüngerer Bruder Anel, während das vierjährige Schwesterchen Mia noch nicht so recht weiß, was da eigentlich los ist. „Es treffen immer wieder Gratulanten ein, in den sozialen Medien geht’s gehörig zu“, beschreibt Selma den Hype um ihre Person in den ersten Tagen als Miss Vorarlberg.
Mutters Anstoß
Zur Misswahl wurde sie von ihrer Mutter angeregt. „Sie sagte nur: ,Da könntest du eigentlich mitmachen.‘“ Ein guter Tipp. Die ausgebildete Gastronomie-Fachfrau, die in der „Gams“ im heimatlichen Bezau arbeitet, möchte diesen Erfolg nun auch nützen. „Ich würde gerne eine Model-Karriere starten“, macht sie aus ihren Traum kein Geheimnis. Helfen würde ihr da natürlich auch ein gutes Abschneiden bei der Miss-Austria-Wahl. Und wenn aus diesem Traum letztlich nichts wird? „Dann bring’ ich mich auch nicht um. Ich arbeite in meinem jetzigen Beruf ja auch sehr gerne.“
Selma ist ein bodenständiger Typ. Obwohl ihre Eltern beide aus Bosnien stammen, sieht sie sich als waschechte Wälderin. Ihr Wälderisch ist akzentfrei, ihre Zuneigung zur Region ausgeprägt. Zu ihren bosnischen Wurzeln bekennt sie sich dennoch. „In die Heimat meiner Eltern gehe ich regelmäßig und mit großer Freude.“
Selma ist auch ein sehr sportliches Mädchen. Sie turnte für die TS Egg und wäre gerne ins Sportgymnasium gegangen. „Als Kind kraxelte sie auf jeden Baum und war immer aktiv“, berichtet Mama Senada. Ins Sportgymnasium schaffte sie es nicht, also besuchte sich das BORG in Egg.
Und damit verbindet Selma die einzige Handlung, die sie sich nie verziehen hat. „Aus einem Null-Bock-Feeling heraus bin ich dort nach der dritten Klasse ausgestiegen. Heute muss ich gestehen: Das war einfach nur blöd.“ Die Eltern seufzen. Aber sie wissen auch: Ihre Selma wird den Matura-Abschluss doch später einmal nachholen. Was diese bekräftigt: „Ja, das will ich unbedingt.“
Eine Kämpferin
Selma ist, so sagen sie und ihre Eltern, eigentlich eine Kämpferin. „Mir wäre auch nie in den Sinn gekommen, bei der Misswahl mitzutun, bevor ich nicht meine Lehre als Gastronomie-Fachfrau beendet habe“, sagt Selma. Quasi als Rache gegen sich selbst habe sie in der Berufsschule Vollgas gegeben und sich beste Noten erarbeitet. „Ich wollte zeigen, dass ich in der Schule gut sein kann.“
Die neue Miss Vorarlberg bezeichnet sich als sehr familienbezogenen Menschen. Ihr ist die Familie das Allerwichtigste. Gleich nickt da ihr Bruder Anel mit dem Kopf. Der 17-Jährige weiß schließlich, was er an seiner Schwester hat. Sie, die den Führerschein hat, holt ihn oft am Abend ab, wenn er weggeht. „Aber wir machen auch oft Dinge gemeinsam“, erzählt der Teenager.
Mit Ausnahme ihres ungeplanten Schulabganges hat die neue Miss Vorarlberg ihren Eltern keine Sorgen bereitet. „Sie war immer ein braves Kind, ein gutes Mädchen“, lobt Mama Senada. Das soll sie auch bleiben, wenn Selmas Karriere in die Model-Branche führt. Ob es dazu kommt, wird sich wohl erst nach der Miss-Austria-Wahl am 23. Juni entscheiden.
Das Allerwichtigste in meinem Leben ist meine Familie.
Selma Samardzic
Zur Person
Selma Samardzic
Geboren: 30. August 1995
Wohnhaft: Bezau
Beruf: Gastronomie-Fachfrau
Familie: Ledig, hat einen Freund
Hobbys: Familie, Sport
Lieblingsessen: Käsknöpfle