Der Himmel als Leinwand

Wetter / 30.12.2016 • 18:44 Uhr
Seit Tagen laufen im Meininger Feuerwehrhaus die Vorbereitungen für das Neujahrsfeuerwerk. Foto: VN/Steurer
Seit Tagen laufen im Meininger Feuerwehrhaus die Vorbereitungen für das Neujahrsfeuerwerk. Foto: VN/Steurer

Mit viel Leidenschaft bereitet Andreas Kühne das Neujahrsfeuerwerk in Meiningen vor.

Meiningen. (VN-doh) Es blitzt in unzähligen Farben am Himmel und knallt im Rhythmus der Musik, wenn zu Silvester wieder die Raketen in den Himmel geschossen werden. Man kann kaum anders, als nach oben zu sehen, und die meisten sind vom Spektakel fasziniert. Ganz besonders dem Bann der Pyrotechnik erlegen ist Andreas Kühne aus Meiningen. Seit Monaten plant er das große Neujahrsfeuerwerk der freiwilligen Feuerwehr in Meiningen. In der westlichsten Gemeinde Österreichs gilt es schon fast als Tradition, das neue Jahr am Abend des 1. Jänners mit einem großen Feuerwerk zu begrüßen. Verantwortlich dafür ist Andreas Kühne. Vor neun Jahren noch im Garten seines Eigenheims gestartet, ist das Spektakel jedes Jahr gewachsen. „Schon als Kind war ich vom Feuerwerk fasziniert“, erklärt der Familienvater. Vor rund zehn Jahren war ihm das konventionelle Raketenschießen zu wenig. Er absolvierte den Kurs als Pyrotechniker. Jedes Jahr kamen dann mehr Zuschauer nach Meiningen. Heuer rechnen die Floriani mit rund 3000 Besuchern, die es zu bewirten gilt. Damit wird das Feuerwerk auch finanziert, denn der Eintritt zum Neujahrsspektakel ist frei.

Im Feuerwehrhaus sind derzeit bis zu acht Ehrenamtliche im Einsatz, um Abschussvorrichtungen und Pyrotechnik vorzubereiten. Gezündet wird das Feuerwerk dann per Knopfdruck am Computer. Der steuert das rund zehnminütige Spektakel. „Das ist wichtig, weil ich mein Feuerwerk so auch selbst genießen kann“, meint Kühne schmunzelnd. Grundlage für das Programm sind drei Lieder, die der Meininger gemeinsam mit den Kameraden der Feuerwehr ausgewählt hat. Passend dazu werden die Effekte des Feuerwerks zusammengestellt. „Es ist dabei wichtig, dass man sich vorstellen kann, wie es in der Realität aussehen wird“, betont Kühne. Am Computer wird vorprogrammiert, damit alles zum richtigen Zeitpunkt gezündet werden kann. Rund 200 Effekte seien eingebaut. Die Kosten seien Betriebsgeheimnis, aber mit den Einnahmen der Bewirtung und durch Sponsoren bleibe auch noch etwas für die Kasse der Feuerwehr übrig.

Die große Leidenschaft für Pyrotechnik hat Andreas Kühne auch in die Selbstständigkeit gebracht. Vor einigen Jahren begann er damit, Böllerkanonen zu bauen. Ein Nischenprodukt, das Abnehmer bis nach Asien findet. Abgeschossen werden die Kanonen etwa bei Hochzeiten, um das Brautpaar mit einem lauten Krachen aus dem Bett zu holen. Dafür braucht es dann aber auch eine Genehmigung der Bezirkshauptmannschaft. Die Böllerkanonen baute Kühne aus Leidenschaft, und weil Maschinen und Werkzeug vorhanden waren, wagte er den Sprung in die Selbstständigkeit und macht verschiedenste Dreh- und Frästeile.

Fackellauf für Kinder

Bei der Feuerwehr in Meiningen ist der 38-Jährige mittlerweile auch Mitglied. „Denn nur das Feuerwerk zu Neujahr wollten sie mich nicht machen lassen“, sagt Kühne zynisch. Seit acht Jahren verstärkt er die Truppe und schätzt die Kameradschaft in der Wehr sehr. Als Familienvater sei ihm im Hinblick auf die Veranstaltung am 1. Jänner wichtig, dass Groß und Klein Spaß haben können. Gestartet wird mit einer Kindermesse (18.30 Uhr) und dem Fackellauf in Richtung Bauhof. Um 20 Uhr wird Andreas Kühne das Feuerwerk dann zünden. Bleibt zu hoffen, dass sich der Nebel nicht breitmacht, aber die Prognosen für morgen sehen gut aus.

Schon als kleines Kind war ich vom Feuerwerk fasziniert.

Andreas Kühne

Zur Person

Andreas Kühne

Der Meininger ist seit über zehn Jahren leidenschaftlicher Pyrotechniker.

Geboren: 21. April 1978

Beruf: selbstständig

Familie: verheiratet, drei Kinder

Hobbys: Feuerwerk und Feuerwehr

Neujahrsfeuerwerk Meiningen,
1. Jänner, ab 20 Uhr in der Herren­gasse. Bewirtung ab 19 Uhr.