Das Schicksal als Chance

Die Satteinserin ist eine der Betreuerinnen bei den Special Olympics Winterspielen in der Steiermark.
Satteins. (VN-sb) Am 16. März geht es für Angelika Kopfer ab nach Schladming zu den Special Olympics World Winter Games. Die 48-jährige Satteinserin ist eine der sieben Trainerinnen der 25 Vorarlberger Sportler mit intellektueller Beeinträchtigung. Eine der Aktiven ist ihre 14-jährige Tochter Nina, die in den Ski-Bewerben an den Start gehen wird. Nina hatte bei der Geburt einen Herzfehler und wurde im ersten Lebensjahr operiert. Eine Beeinträchtigung konnte aber nicht verhindert werden. Ab diesem Zeitpunkt stand für die 48-Jährige fest, ihr Leben von nun an ihrer Tochter zu widmen und zu versuchen, deren Freizeit so schön wie möglich zu gestalten. Dazu wurden Freizeitbeschäftigungen gesucht, die ihrer Tochter Spaß machen. Ninas großes Vorbild war von Beginn an ihre um vier Jahre ältere Schwester, die als Zehnjährige bereits im Ski-Bezirkskader war. Nina besucht die Heilpädagogische Landesschule Jupident und hat bereits früh an nationalen Wettkämpfen teilgenommen. Besonders das Skifahren machte ihr Spaß. Da dies aber nur im Winter möglich ist, begann sie im Sommer mit dem Schwimmen.
Wettkampfbegeisterung
Durch die Teilnahme an den Wettkämpfen wurde Nina immer interessierter am Sport, und ihre Mutter war immer als Begleitung dabei und bemerkte natürlich die wachsende Begeisterung ihrer Tochter. „Ihre Freude am Wettkampf war nicht zu übersehen. Es ist faszinierend, wie Nina bei Wettkämpfen aufblüht“, betont die Mutter. Um die Sportbegeisterung der Tochter zu fördern, informierte sie sich bei Heinrich Olsen, dem Sportdirektor der Special Olympics in Vorarlberg, über weitere Sportangebote.
Zu ihrer Stelle als Betreuerin bei den Winterspielen in der Steiermark kam sie, weil ihre Tochter mit 14 Jahren eine der jüngsten Vorarlberger Teilnehmerinnen ist und sie sowieso als Begleiterin dabei gewesen wäre. Als Betreuerin kümmert sich die ehemalige Bankangestellte aber natürlich nicht nur um ihre Tochter, sondern auch um die anderen Vorarlberger, die sie von den Trainings und Wettkämpfen bestens kennt.
Überraschende Nominierung
Die Nominierung der Tochter für die SOWWG 2017 kam für die Mutter doch etwas überraschend. Für die Teilnahme gibt es nämlich eine Quote von vier Personen pro Betreuer und auch nur in gewissen Disziplinen und Wertungen. Nina hatte aber das Glück, dass Vorarlberg vier Plätze für die Intermedia Klasse im Ski bekam und Nina genau in dieser Klasse startet. Für Mutter und Tochter ist es eine große Ehre, dabei zu sein, zumal die Spiele auch im eigenen Land stattfinden.
Um weiterhin große Erfolge mit ihrer Tochter zu feiern, steht Angelika Kopfer bei Wind und Wetter im Winter an der Piste und im Sommer am Wasser. Mittlerweile arbeitet die Satteinserin zehn Wochenstunden beim Sportverein IKADES Vorarlberg, bei dem auch ihre Tochter gemeldet ist. Die Mitgliedschaft beim Verein erachtet die Mutter als enorm wichtig, da ihre Tochter hier mit Gleichgesinnten in Kontakt kommt und ein Gemeinschaftsgefühl aufgebaut wird. „Der Sport ist eben eine perfekte Plattform, um Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung in alle Bereiche der Gesellschaft zu integrieren.“
Es ist faszinierend, wie Nina bei Wettkämpfen aufblüht.
Angelika Kopfer
Zur Person
Angelika Kopfer
Die Satteinserin ist so wie ihre Tochter Nina bei den Special Olympics Winterspielen in der Steiermark dabei.
Geboren: 18. Juni 1968
Wohnort: Satteins
Familie: verheiratet, zwei Kinder
Beruf: Mitarbeiterin IKADES Büro
Hobbys: Skifahren, den Sommer im Freien genießen