Der wahre Herr der Bienen

Wetter / 02.04.2017 • 18:25 Uhr
Andreas Vogt wurde bei der Messe Wieselburg als Österreichs Imker des Jahres ausgezeichnet. Foto: Vogt
Andreas Vogt wurde bei der Messe Wieselburg als Österreichs Imker des Jahres ausgezeichnet. Foto: Vogt

Der Schrunser Andreas Vogt ist Imker aus
Leidenschaft und
kümmert sich um
45 Bienenvölker.

Schuns. (VN-js) Für Andreas Vogt beginnt jeder Tag mit einem schmackhaften Honigbrot aus Eigenproduktion, denn der Montafoner ist begeisterter Imker und zwar nicht irgendeiner. Im Rahmen der Messe Wieselburg wurde der 49-Jährige kürzlich zu Österreichs „Imker des Jahres“ gekürt. Eine Auszeichnung, die noch nie zuvor an einen Vorarlberger ging.

Umso größer ist Vogts Freude darüber. „Vom Gewinn dieser Auszeichnung hätte ich nicht zu träumen gewagt. Es ist schon etwas ganz Besonderes“, scheitert er beinahe beim Versuch, seine Gefühle in Worte zu fassen. „Die Imkerei ist meine große Leidenschaft. Die Auszeichnung ist eine schöne Bestätigung für meine Bemühungen um beste Qualität.“

Kompletter Neustart

Die Ruhe im Umgang mit den fleißigen kleinen Tierchen ist es, die Vogt an der Imkerei so fasziniert. „Man vergisst alles um sich herum und ist voll auf sein Tun konzentriert“, sagt er. Den Anfang nahm Vogts Leidenschaft für die Imkerei schon in früher Kindheit. Bereits sein Vater Karl hatte sich den kleinen Insekten verschrieben. Nachdem die Varroamilbe die väterlichen Bienenvölker absterben ließ, entschloss sich der Montafoner im Jahr 1995, das Handwerk, das sein Vater jahrelang betrieben hatte, wieder aufleben zu lassen. „Damals habe ich mit der Imkerei komplett neu angefangen“, sagt Vogt mit dem Verweis darauf, dass sich diese sehr verändert hat. „Ich habe das Bienenhaus neu aufgebaut und Kurse in der Landwirtschaftsschule besucht. Natürlich habe ich auch sehr viel von anderen Imkern gelernt.“

Hatte er in seinen Anfängen vier Bienenvölker zu betreuen, so sind es mittlerweile knapp 45 Völker, die der Schrunser das ganze Jahr über umsorgt. „Die Völker sind recht schnell gewachsen. Anfang der 2000er-Jahre waren es bereits 20. Seit etwa fünf Jahren sind es zwischen 35 und 45 Völker“, führt Vogt aus.

Goldene Honigwabe

Zehn Jahre nach seinem Imkereidebüt nahm Vogt 2005 erstmals an der österreichischen Honigprämierung teil. Bereits zwei Jahre später wurde sein Alpenrosenhonig erstmals mit der goldenen Honigwabe ausgezeichnet. Die Resonanz auf diesen Erfolg war enorm. Praktisch über Nacht war sein Honig sprichwörtlich in aller Munde. „Die Teilnahme und die Auszeichnung waren die beste Werbung für mich. Seit diesem Tag habe ich kein Problem mehr, meinen Honig zu verkaufen“, so der Schrunser.

Der Besuch der Messe Wieselburg gehört inzwischen zu den Fixpunkten im Jahreskalender von Andreas Vogt. „Nicht vordergründig wegen der Prämierung. Es haben sich richtige Freundschaften gebildet“, erklärt Vogt, für den die Messe stets den Anfang des Bienenjahrs darstellt.

Keine Zeit für andere Hobbys

Neben der Imkerei bleibt für andere Hobbys praktisch keine Zeit, denn Vogt ist das ganze Jahr über mit seinen Bienen beschäftigt. „Von der Frühjahrsreversion über die Königinnenzucht, die Vorbereitung und Besetzung der Belegstellen bis hin zur Honig­entnahme, dem Schleudern des Honigs und schließlich der Einfütterung und Vorbereitung der Tiere für den Winter samt Varroabehandlung gibt es viel zu tun“, zählt er auf und fügt hinzu: „Ohne die Hilfe meiner Familie wäre das große Pensum nicht zu schaffen.“ Vogt verhehlt nicht, dass er für die Hilfe von Schwester Barbara, Mutter Maria, Nichte Magdalena und der Neffen Simon und Martin sehr dankbar ist: „Sie erledigen zu 80 Prozent die Verarbeitung des Honigs.“

Die Unterstützung durch meine Familie bedeutet mir sehr viel.

Andreas Vogt

Zur Person

Andreas Vogt

wurde als Österreichs Imker des Jahres 2017 ausgezeichnet.

Geboren: 12. April 1967

Familie: ledig

Beruf: Gemeindebediensteter

Hobby: Imkerei