Den Arbeitsplatz im Blick

Carin Niedermair liegt die Nagelfluhkette am Herzen. Foto: VLK
Carina Niedermair kümmert sich als Managerin um den Naturpark Nagelfluhkette.
hittisau. (VN-mm) Sie könnte sich keinen schöneren Arbeitsplatz vorstellen. Sogar von ihrem Büro im Gemeindeamt Hittisau aus hat ihn Carina Niedermair stets im Auge. Denn seit gut eineinhalb Jahren zeichnet die studierte Ökologin mit langjähriger Erfahrung in den Bereichen Naturschutz und Umweltbildung für die Weiterentwicklung des Naturparks Nagelfluhkette auf der Vorderwälderseite verantwortlich. Dabei ist ihr die tägliche Aussicht auf diese herausragende Kulturlandschaft die beste Inspiration für gegenwärtige und zukünftige Projekte. „In dieser Umgebung werkeln zu dürfen, bedeutet für mich ein großes Privileg“, sagt die Bregenzerin, die schätzt, was Stadt und Land zu bieten haben. „Diese Qualität möchte ich der Bevölkerung, ob jung oder alt, vermitteln“, hat sie sich vorgenommen.
Gute Kooperation
Schon demnächst bietet sich wieder die Möglichkeit dazu. Am Freitag, 19. Mai, öffnet die Naturparkschule Volksschule Sibratsgfäll ihre Tore. Es ist nach der Volksschule Hittisau die zweite Einrichtung dieser Art auf der Vorarlberger Seite der Nagelfluhkette. „So erfahren Kinder ihre Heimat draußen über vielfältige Erlebnisse“, erklärt Carina Niedermair. Die gleiche Intention verfolgt das Junior Ranger Sommer-Camp, bei dem Kinder vier Tage auf einer Alpe im Naturpark verbringen können. Hier lernen sie die Lebensräume des Naturparks kennen, das richtige Verhalten in der Natur und dürfen beim Schwenden mithelfen. „Auf Allgäuer Seite wurde projektmäßig schon sehr viel Vorarbeit geleistet, sodass wir mit unseren Vorhaben darauf aufbauen können“, spricht Niedermair von einer guten Kooperation zwischen hüben und drüben.
Rund 400 Quadratkilometer umfasst das grenzüberschreitende Naturjuwel. 2008 bekam die Nagelfluhkette das Prädikat „Naturpark“ verliehen. Die erste Geschäftsstelle entstand in Immenstadt. Seit 2016 gibt es eine solche auch im Bregenzerwald, wo acht Gemeinden zum Naturpark gehören. „Ziel ist es, die Nagelfluhkette auf Vorderwälderseite bekannter zu machen“, führt die Naturparkmanagerin aus. Carina Niedermair war nach ihrem Studium in Salzburg und Wien in der Bundeshauptstadt hängen geblieben, wo sie jahrelang in einem Landschaftsplanungsbüro mit Schwerpunkt Naturschutz gearbeitet hat. Zurück in der Heimat machte sich die Mutter von zwei kleinen Kindern auf die Suche nach einem Job. Sie bewarb sich um die offene Stelle eines Naturparkmanagers und wurde zu ihrer großen Freude eingestellt. Die Familie wohnt zwar in Dornbirn, doch den Weg zu ihrer Arbeitsstelle erledigt Niedermair selbstredend mit dem Bus. „Die Anbindungen sind wirklich gut“, lobt sie.
Unterstützung von vielen
Unterstützung bei ihrer Arbeit erhält sie von den Naturpark-Bürgermeistern, ausgebildeten Naturparkführern und vielen weiteren Engagierten. Seit heuer freut sie sich zudem über den Einsatz von drei sympathischen Rangern. „Die Sicherung der Kulturlandschaft muss ein gemeinsames Anliegen sein.“ Auch sie selbst ist so viel wie möglich im Naturpark unterwegs. Dort tankt sie Energie und holt sich die Motivation, die sie braucht, um das nicht immer einfache Unterfangen, nachhaltigen Naturschutz mit Augenmaß zu betreiben, umsetzen zu können. Doch irgendwie ist es immer noch zu wenig. „Leider komme ich nicht in dem Ausmaß hinaus, wie es der Job vermuten lässt“, merkt sie mit leisem Bedauern an. Dafür genießt Carina Niedermair dann Natur pur in vollen Zügen.
In dieser Umgebung werkeln zu dürfen, ist ein Privileg.
Carina Niedermair
Zur Person
Carina Niedermair
Geboren: 22. Juni 1981 in Bregenz
Wohnort: Dornbirn
Familie: verheiratet, 2 Kinder
Beruf: Managerin des Naturparks Nagelfluhkette
Hobbys: die Natur, Radfahren, Lesen, Konzertbesuche