Montessori als Motto

Tamara Jehle bildete Basis für Montessori Zentrum Oberland; dieses feiert Zehnjähriges.
Ludesch. (cm) Nico tappt in die Küche des Montessori-Kindergartens in Ludesch, nimmt seine Pädagogin Tamara Jehle an der Hand und führt sie zu seinem Arbeitsteppich. Er arbeitet gerade an einem Klassifikationsmaterial zu Musikinstrumenten. Tamara Jehle setzt sich zu dem kleinen Jungen, unterstützt ihn in seiner Arbeit und beobachtet aufmerksam, was Nico schon ganz allein schafft.
Selbstständigkeit
“Hilf mir, es selbst zu tun”, ist ein viel zitierter Satz von Maria Montessori. Dahinter verbirgt sich die Haltung, Kinder in ihrer Persönlichkeit zu achten, sie aufzufordern, selbstständig zu denken und zu handeln und ihre forschende Offenheit zu unterstützen.
“Hilf mir, es selbst zu tun: Das ist auch für mich selbst immer wieder einmal Thema. Es gibt Dinge im Leben, die mich herausfordern, die ich ausprobieren möchte. Wenn dann jemand da ist, der mich darin bestärkt und mir wohlwollend zur Seite steht, dann gibt mir das den nötigen Mut dazu”, erzählt Tamara Jehle. Auf dieser Basis arbeitet der Montessori-Kindergarten in Ludesch seit vielen Jahren, ebenso wie die dazugehörige Kleinkindbetreuung und Volksschule. Ein Lern- und Lebensort, an dem sich die Kinder wohlfühlen dürfen. Tamara Jehle ist nicht nur eine erfahrene Pädagogin, sie ist die Gründerin des Kindergartens und kennt den Werdegang des Montessori Zentrums Oberland (MZO) von Beginn an.
Beherzter Pioniergeist
Im Rahmen eines Lehrgangs entdeckte Tamara Jehle mit 23 Jahren die Montessori-Pädagogik für sich: “Dieser Lehrgang hat mich berührt. Als dann unsere erste Tochter Sophia geboren wurde, wurde der Wunsch, einen solchen Kindergarten zu gründen, immer dringlicher. Eine Freundin und mein Mann unterstützten die Idee und motivierten mich, den ersten Schritt zu tun.” So entstand in Nenzing der erste private Montessori-Kindergarten der Region. In einem älteren Haus mit Garten werkten Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren. Wenige Jahre später entstand die dazugehörige Volksschule, das MZO in Ludesch war geboren.
“Dem Kind mit Respekt und Achtung zu begegnen, die Stärken zu sehen und in jedem Menschen das zu fordern, was er gut kann, und nicht dessen Fehler zu beurteilen, ist für mich ein ganz bedeutender Aspekt der Montessori-Pädagogik”, sagt Jehle. Von dieser Art des Lehrens können sich Interessierte im Rahmen des Jubiläumsfestes am Samstag, 13. Mai, von 10 bis 16 Uhr im Montessori Zentrum Oberland selbst überzeugen.
Hilf mir, es selbst zu tun: Das ist auch für mich ein Thema.
Tamara Jehle
Zur Person
Tamara Jehle
ist Gründerin des ersten privaten Montessori-Kindergartens.
Geboren: 30. Jänner 1973
Wohnort: Nenzing
Familienstand: verheiratet
Beruf: Kindergartenpädagogin
Hobbys: Lesen, Singen, Sport