Die Liebe zu den Kindern

Gudrun Brunner ist auch als Schuldirektorin so, wie sie immer sein wollte.
Höchst. (VN-hk) Diese Frau kennt keine Müdigkeit. Auch nicht im Angesicht ihres 60. Wiegenfestes, das sie am 27. Dezember dieses Jahres feiern wird. Die gebürtige Dornbirnerin Gudrun Brunner ist ein Hans-Dampf-in-allen-Gassen.
„Ständige Entwicklung ist für mich unverzichtbar. Und eine Entwicklung hört niemals auf.“ In diesem Geist hat sich auch ihre Mittelschule in Höchst entwickelt – eine der Gewinnerinnen des ersten Vorarlberger Schulpreises. „Für die Qualität unserer Vielfalt“, sagt die zweifache Mutter und zweifache Großmutter mit einem strahlenden Lächeln.
Große Vielfalt
Warum ihre Schule so vielfältig ist? „Weil wir eine große Vielfalt im Lehrkörper und bei den Schülern haben. Und weil wir die Schüler so annehmen, wie sie sind.“ Freudig spricht Brunner vom Traum, den sie sich mit der Entwicklung „ihrer“ Schule durch die Würdigung erfüllt habe. „Ich habe immer zum Ziel gehabt, die Schule zu einer Top-Schule zu machen.“ Das ist sie nun offiziell.
Aber zurücklehnen und ausruhen ist die Sache von Gudrun Brunner nicht. So möchte sie weiterhin für eine gemeinsame Schule der Zehn- bis 14-Jährigen arbeiten. Ein Projekt, in dem sie schon länger aktiv tätig ist und auch keine Gelegenheit auslässt, die vermeintlichen Vorzüge dieses speziell auf Vorarlberger Verhältnisse zugeschnittenen Vorhabens zu preisen. „Glauben Sie mir“, sagt Brunner, „eine solche Schule wird besser als das, was bisher da ist. Auch für leistungsstarke Schüler.“
Traumberuf
Gudrun Brunner wollte immer schon Lehrerin werden, und nichts anderes. „Schon als Kind hatte ich diesen Wunsch. Ich stand immer schon gerne an einer Tafel und habe darauf geschrieben.“ Besucht hat sie das frühere Musisch-Pädagogische Realgymnasium in Dornbirn-Schoren. Und nachdem sie an der damals neuen Schule die Matura absolvierte, führte sie ihr Weg direkt zum Lehramtsstudium an die PädAk nach Feldkirch. Dort studierte sie Mathematik und Sport. „Aber damit war mein Interessenspektrum nicht abgedeckt. Ich habe mich schon damals auch für Integration und Schulentwicklung interessiert.“
Doch das Allerwichtigste war und ist für Grudrun Brunner die Familie. Nach der Geburt ihrer Söhne kündigte sie an der Schule, um sich zu hundert Prozent der Betreuung der Kinder zu widmen. „Ich würde das auch heute wieder tun“, ist sie diesbezüglich konservativ. Nachsatz: „Aber natürlich gibt es heute auch viel bessere Möglichkeiten, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. Ich hätte damals nach der Geburt eines Kindes nur ein Jahr pausieren dürfen und danach wieder mit einer vollen Lehrverpflichtung einsteigen müssen. Das kam für mich nicht infrage.“
Deswegen werde sie aufgrund der versicherungstechnisch verlorenen vier Jahre jetzt auch bis 65 arbeiten. „Aber das ist für mich überhaupt kein Problem. Der Beruf bringt für mich immer wieder Neues. Und das mag ich ja.“
Konsequent
Die Liebe zu den Kindern hörte für die sportliche Pädagogin nie mit dem Verlassen ihres Wohnhauses auf. Die Schüler ihrer Schule sind für sie auf eine gewisse Art auch ihre Kinder. An deren Entwicklung will sie teilhaben, aber auch korrigierend eingreifen, wenn sie diese auf Irrwegen sieht. „Und das machen wir auch konsequent bei uns“, zeigt Brunner, dass sie durchaus auch ein bisschen streng sein kann.
Schon als Kind wollte ich immer nur Lehrerin werden.
Gudrun Brunner
Zur Person
Gudrun Brunner
Geboren: 27. Dezember 1957
Wohnhaft: Höchst
Familie: verheiratet, zwei Kinder,
zwei Enkel
Beruf: Schuldirektorin
Hobbys: Sport, Lesen, Garten
Lieblingsspeise: Käsknöpfle