Ein Herz für Frauen

Christa Baur engagiert sich für Frauengesundheit.
feldkirch Ihr Herz schlägt für die Frauengesundheit. Schon als Christa Baur ihren Lebensmittelpunkt noch in Wien hatte, war sie in diesem Bereich tätig. „Als ich nach Vorarlberg zurückkehrte, war ich froh, das Femail zu finden“, sagt sie. Dort ist sie nun seit zwei Jahren beschäftigt und wieder ihrem Lieblingsthema zugewandt. Sie mag die Einrichtung, weil das Femail für geschlechtsspezifische Sozialisation und Alltagsrealität sowie Erkenntnisse der Gendermedizin sensibilisiere und Maßstäbe für eine gendergerechte Gesundheitsförderung setze. Aus ihrem Mund klingt das ganz und gar nicht oberfeministisch, sondern überzeugt in dem Sinne, dass es in puncto Gleichstellung und gesundheitlicher Chancengerechtigkeit noch einges auf breiter Ebene zu verbessern gilt.
Aufklärungsarbeit
Einen Beitrag dazu will der 1. Frauengesundheitstag leisten, der am kommenden Donnerstag, 12. Oktober 2017, ab 14 Uhr im Junker-Jonas-Schlössle in Götzis stattfindet. Die Idee ist aus der beim Femail angesiedelten Fachstelle für Frauengesundheit, die Christa Baur leitet, erwachsen. „Wir möchten Frauen besonders in ihrer Gesundheitskompetenz stärken sowie die Öffentlichkeit aufklären, dass Frauen mit anderen Lebenswelten konfrontiert sind und mitunter etwas Spezielles brauchen“, beschreibt die Klinische und Gesundheitspsychologin die Intention hinter der Veranstaltung. Ein anderer Schwerpunkt wird die Gendermedizin sein, die, obwohl ein Teilbereich der Frauengesundheitsforschung, laut Baur immer noch zu wenig Gehör findet. Der Auftrag zur Ausrichtung des Frauengesundheitstages kam vom Frauenreferat des Landes. Christa Baur und ihre Kolleginnen haben ihn gerne übernommen. Denn: „Es sind mehrheitlich die Frauen, die innerhalb der Familie für Gesundheit zuständig sind und die entsprechenden Entscheidungen treffen.“
Drei Handlungsfelder
Obwohl nur in Teilzeit beschäftigt, geht Christa Baur in ihrer Arbeit für die Frauengesundheit ganz auf. Beratung und Information, Wissensmanagement, Vernetzung und Wissensverbreitung in Sachen Frauengesundheit: Das sind die drei Handlungsfelder, mit denen sie es zu tun hat. Vor allem der Wissenstransfer nach außen ist der Mutter von zwei kleinen Buben wichtig.
Themen wie Mehrfachbelastung, Umgang mit Stress, gesunder Lebensstil oder gynäkologische Vorsorge werden vorwiegend in Beratungsgesprächen behandelt. Zusätzliche Infos vermitteln eine Online-Gesundheitsdatenbank, eine Infothek mit so vielen verschiedenen Broschüren, dass es Christa Baur schwerfällt, sie alle aufzuzählen, und eigene Publikationen. Dazu zählt etwa eine Herz-Notfallkarte, welche die spezifischen Symptome eines Herzinfarkts bei Frauen auflistet. Bekanntlich schlagen Frauenherzen anders als jene von Männern. Ein ebenfalls wichtiges Anliegen ist ihr die Vernetzung zwischen Institutionen aus dem Sozial- und Gesundheitsbereich.
Der Zulauf, den das Femail verzeichnet, stimmt Christa Baur zufrieden. Auch die Zusammenarbeit mit anderen Frauen funktioniert. Konkurrenzgedanken, die dem weiblichen Geschlecht oft nachgesagt werden, lässt sie nicht gelten. Dafür noch Anmeldungen für den Frauengesundheitstag: Tel. 05522/31002 oder E-Mail:info@femail.at. VN-MM
„Es sind meist Frauen, die in der Familie für Gesundheit zuständig sind.“
Zur Person
Christa Baur
Mitorganisatorin des 1. Frauengesundheitstages
Geboren 7. Juli 1972 in Dornbirn
Ausbildung Klinische und Gesundheitspsychologin
Wohnort Schwarzach
Familie Lebensgemeinschaft, 2 Kinder (3 und 5 Jahre)