Für die Zukunft der Profis

Wetter / 21.12.2017 • 18:26 Uhr
Er verantwortet die tägliche Turnstunde und bald die
Er verantwortet die tägliche Turnstunde und bald die “Duale Karriere”. VN/Prock

Tobias Weidinger übernimmt “Duale Karriere” im Olympiazentrum.

Dornbirn Profisport ist ein Knochenjob. Tägliches, mühsames, hartes, stundenlanges Training. Entbehrungen beim Essen und während andere am Wochenende die Sau rauslassen, sitzt man selbst zu Hause und trinkt Apfelsaft. Messbare Erfolge bleiben oft aus. Reißt durch einen blöden Unfall das Kreuzband, ist es vorbei mit der Karriere. Kein Job, keine Ausbildung, was nun? Damit Sportler für die Zeit danach gerüstet sind, gibt es Tobias Weidinger. Der 38-Jährige übernimmt die neue Stelle „Duale Karriere“ am Olympiazentrum in Dornbirn.

Damit sich Kinder auf den Weg zum Profisport begeben, müssen viele Faktoren stimmen, allen voran die Begeisterung für den Sport. Diese wird spätestens im Volksschulalter geweckt. Mit der täglichen Turnstunde wollte die Politik zwar nicht unbedingt Tausende Leistungssportler erziehen, sehr wohl soll damit aber Begeisterung für Bewegung vermittelt werden. In Vorarlberg ist derzeit eine Person für diese sogenannte tägliche Bewegungs- und Sporteinheit zuständig: Tobias Weidinger. Der Egger steht somit quasi am Beginn und am Ende der Sportlerkarriere im Land.

Tobias Weidinger ist kein grauer Theoretiker. Von klein auf begeistert ihn der Sport; schon familiär bedingt, sein Vater ist ein gewisser Toni Innauer. Der Wälder spielte lange Volleyball und Fußball, studierte anschließend Sport auf Lehramt, entschied sich später jedoch für Sportmanagement. 2013 kam er zum Olympiazentrum. Bisher war er für die Fachverbände zuständig, am 1. Jänner beginnt die neue Aufgabe. „Für manche ist das Sportgymnasium mit der Matura nicht das Richtige.“ Dass es auch anders geht, zeige der Snowboard-Gesamtweltcupsieger von 2014, Lukas Mathies. „Er hat im Herbst eine Lehre angefangen und blüht voll auf“, erzählt Weidinger.

Seinen neuen Job möchte er nicht missverstanden sehen. „Wir sind nicht hier, um Händchen zu halten. Für die Bewerbung ist jeder Sportler selbst zuständig.“ Zudem gehe es nicht nur um die Lehre. „Wir möchten helfen, ein Standbein für die Zeit danach zu schaffen.“ Also auch Studium oder Schule.

Weidingers eigene Zeit danach begann nach einem Hobby-Fußballspiel, als das Knie plötzlich schmerzte. Knorpelschaden. Statt Fußball und Volleyball fährt er jetzt eben Rad und Ski. Profisportler war er zwar nie, ganz kann er vom Sport aber auch in der Freizeit nicht die Finger lassen. Einmal Sportler, immer Sportler. VN-mip

Zur Person

Tobias Weidinger
ab 1. Jänner zuständig für „Duale Karriere“ am Olympiazentrum

Geboren 6. März 1979

Ausbildung Studium Sportmanagement, Coach-Ausbildung, Pilotenschein

Laufbahn Sparkasse Bregenz, Via3, Innauer + Facts, Sporteo

Familie verheiratet, zwei Töchter

Wohnort Egg