Der Lichtmaler

Markus Sandholzer betreibt Pyrotechnik mit Augenmaß.
altach Er ist das, was der Volksmund gerne als „Hans Dampf in allen Gassen“ bezeichnet. Und Markus Sandholzer steht dazu. Aber alles, was der junge Altacher macht, tut er gerne. Das gilt für seinen Beruf als Elektroniker ebenso wie für seine Nebenjobs: die Bilanzbuchhaltung und nicht zuletzt die Pyrotechnik. Die betreibt er mit besonderer Leidenschaft. Feuerwerke haben Markus Sandholzer immer schon interessiert. Mit den Jahren wuchs auch der Wunsch, eine Ausbildung zum Pyrotechniker zu absolvieren. Das hat er mittlerweile erfolgreich erledigt. Seit 2016 ist er stolzer Besitzer eines Passes, der ihn als geprüften Pyrotechniker ausweist. Den Handel mit pyrotechnischen Gegenständen überlässt er jedoch anderen. Er konzentriert sich lieber auf die Ausrichtung von Feuerwerken. Dabei geht es Markus Sandholzer nicht darum, möglichst viele Raketen in die Luft zu schießen. „Ich möchte ein schönes Bild entstehen lassen“, erklärt er seine Sicht der Dinge.
Das Hobby als Beruf
Hauptberuflich arbeitet der HTL-Absolvent bei Tridonic in Dornbirn. Daneben bietet er seine Dienste als Bilanzbuchhalter an und jetzt eben auch als Lichtmaler, wie Pyrotechniker gerne genannt werden. „So konnte ich mein Hobby zum Beruf machen“, erzählt Markus Sandholzer mit breitem Lachen. Rund 160 ausgebildete Pyrotechniker gibt es im Land, die wenigsten sind jedoch in diesem Metier tätig. Sandholzer hingegen möchte sein Wissen entsprechend einbringen und anderen zur Verfügung stellen. Denn mit Luntezünden und Abschießen ist es bei einem Feuerwerk nicht getan. „Es gibt sehr viele Sicherheitsbestimmungen, die oft unterschätzt werden“, sagt Markus Sandholzer und nennt als Beispiel den Abschusswinkel von Raketen. Stehen da Häuser in unmittelbarer Nähe, kann das schnell böse enden. Gleiches gilt für Blindgänger. „Die noch einmal anzuzünden ist brandgefährlich“, warnt der Experte dringend davor. Er rät auch dazu, am Neujahrsmorgen möglichst früh zu kontrollieren, ob noch etwas an Böllern oder Raketen herumliegt, die insbesondere für Kinder ein Risiko darstellen.
Ein paar Aufträge konnte der Jungunternehmer bereits an Land ziehen. Im Repertoire hat er alles, von Lichtbildern für Anlässe wie Hochzeiten, Jubiläen und Geburtstage bis hin zu mittelgroßen Feuerwerken, die gut 200 Einzelschüsse beinhalten und 20 bis 30 Minuten dauern können. Der Kunde selbst muss sich um nichts kümmern. Sogar die Genehmigung bringt Markus Sandholzer mit. Die zu bekommen ist oft gar nicht einfach. „Die Behörden prüfen genau.“ Das sei allerdings kein Schaden, meint er. Bei der Organisation vor Ort unterstützt Sandholzer ebenfalls gerne, ebenso räumt er alles nach getaner Arbeit wieder fein säuberlich weg.
Gemeinsam ins neue Jahr
Die aufwendigen Vor- und Nacharbeiten haben ihren Preis. Zwischen 100 und 300 Euro kann eine Minute eines Feuerwerks kosten. Doch nicht nur deshalb plädiert Markus Sandholzer für einen umsichtigen und sparsamen Einsatz. Auch er sieht die Feinstaubbelastung durch Böller sowie Raketen kritisch. „Lieber gemeinsam etwas Schönes machen“, so lautet deshalb sein Motto. Morgen, Sonntag, geht es in Erfüllung. Ein paar Nachbarn haben sich zusammengetan, und für die wird Markus Sandholzer ein kleines, feines Feuerwerk ausrichten. VN-MM
„Es gibt sehr viele Sicherheitsbestimmungen, die oft unterschätzt werden.“
Zur Person
Markus Sandholzer
hat sich als Pyrotechniker ein zusätzliches berufliches Standbein geschaffen
Geboren 9. April 1982 in Feldkirch
Ausbildung HTL Rankweil
Laufbahn zu 80 Prozent bei Tridonic, zu 20 Prozent Buchhalter und Pyrotechniker
Hobbys Feuerwerke, Musikverein Altach
VN/mm