“Fast wie ein eigenes Kind”

Seit 20 Jahren zur Weihnachtszeit im Dienste des Hallenmasters.
Wolfurt Es ist die größte Breitensportveranstaltung des Landes in den Wintermonaten und längst eine eigene Marke. Die Rede ist vom Wolfurter Hallenfußballturnier. Großen Verdienst daran hat Walter Gmeiner, der zusammen mit Hans-Peter Meusburger und Gerold Pointner den „Bandenzauber“ vor mehr als zwei Jahrzehnten aus der Taufe gehoben hat. „Ich bin der Handwerker im Hintergrund“, sagt der 61-Jährige. Er nennt das Hallenmasters „sein Kind“. Deshalb ist er auch sehr daran interessiert, dass das Turnier im Sinne des Klubs und der vielen ehrenamtlichen Helfer weiterlebt und auch den Standard hält.
Schon vor dem Masters hatte Gmeiner zusammen mit Meusburger Winter für Winter ein Grümpelturnier organisiert. Inzwischen hat sein „Kind“ 22 Jahre auf dem Buckel und er selbst hat noch keinen Turniertag ausgelassen. Und das zu einer Zeit, in der, so Gmeiner, normalerweise die Familie ganz klar Vorrang hat. Vor dem Finaltag am 6. Jänner 2018 blickt er deshalb mit Stolz zurück, auch weil es in diesem Jahr eigentlich nie wirkliche Pannen gab. „Das spricht für die professionelle Arbeit aller Beteiligten.“
Hobby zum Beruf gemacht
Dank seiner ausgesprochen guten EDV-Kenntnisse war und ist Gmeiner stets der Mann im Hintergrund. Er ist für die Erstellung der Spielpläne, den Turnierraster, die Einladungen an die Vereine und vor allem auch für die korrekte Auszahlung der Preisgelder zuständig. Letzteres sei gerade durch das neue Regelwerk komplizierter geworden. So gibt es in der Vorrunde 30 Euro für einen Sieg, im Halbfinale sind es 40 Euro und beim Finalturnier warten 70 Euro pro Sieg auf die Klubs. „Mir war es immer wichtig, dass es einen Sieger gibt.“ Deshalb sieht er die Einführung des Jokers, der, erstmals eingesetzt, bei einem Sieg vier Punkte bringt, als Meilenstein an. „Mir ist wichtig, dass kein Verein mit leeren Händen nach Hause fährt.“ Gefragt nach besonderen Momenten, fallen ihm spontan die Auftritte von SW Bregenz oder des FC Lustenau Ende der 90er-Jahre ein. „Ich denke noch heute gerne daran.“
Selbst als Stürmer aktiv
Eine wichtige Neuerung in jüngster Vergangenheit war für ihn auch das Aufstellen eines großes Zeltes, in das das Geschehen vom Parkett live übertragen wird. Aber auch das Wettverbot hat er von Beginn an sehr vehement unterstützt. Dass er nunmehr zu einer Heerschar von rund 200 ehrenamtlichen Helfern gehört, die in den Dezember- bzw. Jännertagen ihren Dienst versehen, ist für den veranstaltenden Verein FC Wolfurt Gold wert. „Das Turnier als Einnahmequelle ist überaus wichtig.“
Bis zum Jahr 2000 war er abseits des Hallenturniers für den Verein tätig, in den 70er- und 80er-Jahren noch als torgefährlicher Stürmer, später dann, von 1987 bis 1999, als Klubkassier. Eine schwere Knie- und Sprunggelenksverletzung hatte davor für ein abruptes Ende seiner aktiven Karriere beim Hofsteigklub gesorgt. Heute verfolgt er das sportliche Geschehen im Verein nur noch in den Printmedien. Auf dem Sportplatz selbst ist Gmeiner kaum mehr anzutreffen. Dafür ist er Tag für Tag mit viel Leidenschaft beim Hallenmasters im Einsatz. Und schon jetzt fiebert er dem Abschlusstag entgegen. „Die Stimmung in der Halle ist dann unvergleichlich.“ VN-tk
„Ich bin der Handwerker im Hintergrund. Für mich ist das Turnier wie ein Kind.“
Zur Person
Walter Gmeiner
Zusammen mit Hans-Peter Meusburger und Gerold Pointner rief er das Wolfurter Hallenmasters ins Leben.
Geboren 31. Jänner 1956
Familie geschieden, drei Kinder
Beruf Privatier, früher Versicherungskaufmann
Wohnort Wolfurt
Hobby Mountainbike
Lebensmotto das Leben genießen
VN/tk