Die Netz-Werkerin

Auch ein Ehrenamt erfordert Koordination.
bludenz Sie ist auch als Ehrenamtliche eingestiegen, damals, als die ersten Fäden zum „Netz für Kinder“ gesponnen wurden. Inzwischen sind die losen Enden zu etwas Festem, Großen verknotet, und Ruthilde Thaler-Feuerstein ist zur Koordinatorin der freiwilligen Helfer avanciert. Derzeit sind im ganzen Land rund 40 Ehrenamtliche für das „Netz für Kinder“ im Einsatz. Doch es können nie genug sein. „Vor allem in Bludenz und Bregenz suchen wir dringend Menschen, die einen Teil ihrer Zeit mit Kindern und Jugendlichen verbringen möchten“, sagt Thaler-Feuerstein und ergänzt: „Alles, was an sozialer Zuwendung in diesem Rahmen erbracht wird, bedeutet eine Entlastung für die Eltern und eine Bereicherung für die Kinder.“
Vielfältige Unterstützung
Seit bald 25 Jahren ist Ruthilde Thaler-Feuerstein in der IfS-Familienarbeit tätig. „Ich mache meinen Job immer noch gerne, weil man viel bewegen kann“, erzählt sie. Oft muss sie sich dabei mit kleinen Schritten bescheiden, manchmal geht es auch ein paar zurück. „Wenn sich danach die Situation der Kinder bzw. der Familien aber gebessert hat, war es jeden Einsatz wert.“ Aus den Worten der Sozialarbeiterin spricht noch immer pure Begeisterung für das, wofür sie sich einbringt. Dabei ist die Begleitung von Familien in schwierigen Situationen eine Herausforderung. Problematische Lebensereignisse, Arbeitslosigkeit, Krankheit und Armut, besonders jedoch ein fehlendes soziales Umfeld sind nur einige Ursachen, warum Familien schnell ins Abseits geraten können. Diese im Beruf beinahe täglich gemachten Erfahrungen führten zur Gründung des Vereins „Netz für Kinder“. Ziel war es, eine Betreuung über die professionelle Begleitung hinaus zu organisieren. Mittlerweile hilft der Verein auf verschiedenste Art und Weise.
Ein Projekt, das in der Zuständigkeit von Ruthilde Thaler-Feuerstein liegt, ist das Ehrenamt. „Ehrenamtliche gestalten die Aktivitäten nach ihrem persönlichen Interesse, der verfügbaren Zeit und den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen“, erklärt Thaler-Feuerstein. Sie verweist auch darauf, dass sich die Wünsche der betreuten Kinder nicht von jenen anderer Kinder unterscheiden. Doch sie lernen beispielsweise neue Modelle des familiären Zusammenlebens kennen. Gleichzeitig stärken gemeinsame Unternehmungen ihre Alltagskompetenz und den Umgang miteinander. „Die Ehrenamtlichen werden zu Bezugspersonen. Sie fordern und fördern die emotionale, kognitive und soziale Entwicklung der Kinder“, kehrt Thaler-Feuerstein die positiven Aspekte dieser Arbeit heraus.
Fachliche Begleitung
Die Ehrenamtlichen werden dabei nicht alleingelassen. Während der gesamten Zeit erhalten sie fachliche Begleitung in Form von regelmäßigen Gruppentreffen und Einzelgesprächen. Es soll schließlich keine Überforderung entstehen. Dennoch ist das Ehrenamt in Bewegung. Die einen kommen, andere gehen. Für Ruthilde Thaler-Feuerstein zählt, dass jeder Spaß und Freude an der Sache hat, so lange er sie macht. Ebenso wichtig sei es, gemeinsam etwas zu unternehmen, um Familien mit Mehrfachbelastungen das Leben etwas zu erleichtern, sie im wahrsten Sinne des Wortes in einem Netz aus Zuwendung aufzufangen. VN-MM
„Es ist eine Entlastung für die Eltern und eine Bereicherung für die Kinder.“
Zur Person
Ruthilde Thaler-Feuerstein
koordiniert das Projekt Ehrenamt des Vereins “Netz für Kinder”
Geboren 25. September 1961
Ausbildung Sozialarbeiterin
Wohnort Bürs
Familie verheiratet, 3 Kinder
Infos zum Ehrenamt: Tel. 051755-4754, E-Mail: ruthilde.thaler-feuerstein@netz-fuer-kinder.at
Ifs