Der Neue

Wetter / 12.03.2018 • 18:29 Uhr
Der Neue

Andreas Pichler übernimmt im Juni das Ruder beim Bifo.

Dornbirn Im Lauf der Jahre ist bei Andreas Pichler doch der eine oder andere Reisekilometer zusammengekommen. Die Tour des Lebens führte den 31-Jährigen schon nach Kanada sowie beruflich bedingt in alle Hauptstädte und verschiedene Regionen der Alpenländer. Der Liebe wegen packte er sein Hab und Gut und übersiedelte vor drei Jahren von Südtirol nach Vorarlberg. Noch pendelt er von Dornbirn nach Schaan ins Büro, wo er als Geschäftsführer der Alpenschutz-Organisation Cipra im Einsatz ist. Doch schön langsam geht es für den 31-Jährigen ans Schreibtischaufräumen. Denn am 1. Juni wird er neuer Bifo-Chef.

Andreas Pichler ist mit zwei jüngeren Brüdern in Brixen aufgewachsen. Bereits in jungen Jahren zog es ihn erstmals in die Ferne. Sein Plan: im Rahmen eines Auslandsjahres in Kanada Englisch lernen. „Ich habe deshalb drei Saisonen im Grödnertal gearbeitet, um mir die Reise selbst finanzieren zu können“, erzählt er und schmunzelt. Seine Eltern stellte er damit sozusagen vor vollendete Tatsachen. Die Zeit damals habe ihn persönlich sehr geprägt, erzählt der 31-Jährige. Er lebte in einem kleinen Dorf, besuchte die High-School und war in der Prärie unterwegs. „Ganz besonders hat mir das Schulwesen dort gefallen. Es wird auf die Talente eingegangen, jeder kann alles werden, was er will.“

Finanzkrise und Sinnfrage

Ihn selbst verschlug es nach dem Gymnasium an die Uni in Triest. Nachdem er fit in Englisch war, wollte er im nächsten Schritt auf Italienisch pauken. Pichler hat Betriebswirtschaft sowie Volkswirtschaft mit Schwerpunkt Wirtschaftsethik studiert. „Meinen Studienabschluss habe ich mitten in den Zeiten der Finanzkrise gemacht. Damals habe ich mir schon die Sinnfrage gestellt, in welche Richtung ich jetzt als Betriebswirt gehen soll“, erzählt er. Noch immer beeinflusst von den Eindrücken aus Kanada zog es ihn schließlich in den Bereich Umwelt und er begann seine Karriere beim Ökoinstitut Südtirol, wo er dann auch Geschäftsführer wurde. Außerdem beschäftigte er sich in Brixen als Jugend- und Europabeauftragter der Stadt schon damals mit Bildungsmöglichkeiten. 

Als ihn eines Tages eine Dienstreise nach Vorarlberg führte, „hat der Blitz eingeschlagen“. Bei einem Termin in Dornbirn lernte er nämlich seine Frau Karin kennen. „Zwei Jahre lang pendelten wir zwischen Dornbirn und Brixen. Irgendwann stellte sich dann die Frage, wer zu wem zieht“, erzählt Pichler. Da es in Südtirol im Dienstleistungsbereich nicht einfach ist, eine Stelle zu bekommen, wenn man nicht fließend Italienisch spricht, packte er seine Koffer und zog nach Vorarlberg.

In Vorarlberg hat Pichler eine neue Heimat gefunden. Zu seinen Hobbys zählen Winterwanderungen genauso wie Radfahren. „Gerne sitze ich auch am Marktplatz und trinke Kaffee. Da kommt wohl schon noch der Südtiroler bei mir durch“, erzählt er und muss lachen.

Ab 1. Juni stellt sich Pichler nun einer neuen Herausforderung. Er wird die Agenden von Bifo-Gründungsgeschäftsführer Klaus Mathis übernehmen, der nach 29 Jahren Einsatz für Bildung- und Berufsberatung in Pension geht. „Die Zeit bei Cipra war spannend. Ich freue mich aber schon auf die spannende Aufgabe im Bifo und darauf, junge Menschen in einer Phase zu unterstützen, in der sie ihre Talente entfalten“, sagt Pichler. VN-mef

„Gerne sitze ich am Marktplatz und trinke Kaffee. Da kommt wohl der Südtiroler durch.“

Zur Person

Andreas Pichler

Geboren 31. Juli 1986 in Sterzing

Wohnort Dornbirn

Ausbildung Betriebswirtschaftsstudium, Master in Volkswirtschaft mit Schwerpunkt Wirtschaftsethik

Laufbahn GF Ökoinstitut Südtirol,
GF Cipra International

Hobbys Winterwanderungen, Radfahren

Familie verheiratet