Leinen los . . .

Christian Kaizler ist ein großer Schifffahrtsfan.
Bregenz. Christian Kaizler (53) kommt gerade von der Werft in Fußach, wo die Österreich liegt. Sie war das erste große, motorbetriebene Passagierschiff am Bodensee. An Ostern wird das Museumsschiff, das in den vergangenen fünf Jahren saniert wurde, wieder in See stechen. „Wir haben gerade mit den Behördenvertretern die rechtlichen Anforderungen durchgearbeitet“, sagt Kaizler, der einer der Obmänner des Vereins „Freundeskreis Museumsschiff Österreich“ ist.
Dass er diese Funktion inne hat, ist kein Zufall. Es hat mit seinem Enthusiasmus für die Schifffahrt zu tun. Das Feuer der Begeisterung entzündete einst sein Großvater. „Mein Opa war als Schlosser mit dabei, als man die Österreich 1928 baute. Deshalb war es mir ein Anliegen, dass sie erhalten bleibt.“ Kaizler half bei der Projektierung des Museumsschiffes mit und investierte in diese Aufgabe viele Stunden.
Mit dem Großvater gab es in Kaizlers Leben schon früh eine Leitfigur. „Ich war ganz oft bei ihm im ersten Stock.“ Die beiden unternahmen auch viel gemeinsam. „Wir gingen Rad fahren. Und an hochheiligen Tagen sind wir mit dem Schiff nach Lindau gefahren. Das waren Highlights für mich.“ Nachsatz: „Einmal fuhren wir sogar mit der Österreich zurück.“ Sein Opa, der zunächst im Schiffsbau tätig war, später aber als Lokführer arbeitete, prägte auch die Berufswahl seines Enkels. Dieser studierte in Graz Maschinenbau. Als Student verdiente er sich als Matrose und Maschinist auf der Hohentwiel ein Zubrot. Nach dem Studium arbeitete er bei den Vorarlberger Illwerke. Seine Berufung fand der Techniker aber beim Land. Dort ist der gebürtige Bregenzer seit dem Jahr 2000 als Sachverständiger für Eisenbahn und Seilbahnen tätig.
Seine Freizeit verbringt Kaizler, der auch Lokführer ist, gerne auf dem See. „Letztes Jahr bin ich 1500 Kilometer gerudert.“ Dem Ruderverein Bregenz trat er bereits mit zwölf Jahren bei. „Diesen Sport möchte ich nicht aufgeben, schon wegen des Naturschauspiels nicht.“ Kaizler kommt ins Schwärmen, wenn er von den Sonnenuntergängen erzählt. „Die sind grandios.“ Leuchtende Augen bekommt er auch, wenn er von seinen regelmäßigen Schifffahrten berichtet. „Manchmal fahre ich mit meinem Kollegen nach Lindau ein Bier trinken oder mit meiner Familie nach Meersburg oder Unteruhldingen zum Einkehren.“ Für den Saisonkartenbesitzer sind das Urlaubstage. „Schifffahren ist erholsam. Außerdem interessiert mich das Handling von einem Schiff. Ich schaue dem Kapitän gerne über die Schulter.“ Insgeheim träumt er davon, selber einmal ein Schiff zu steuern. „Wer weiß, vielleicht mache ich noch die Ausbildung zum Schiffsführer.“ VN-kum
Zur Person
Christian Kaizler
ist begeisterter Schifffahrer. Morgen, So, (von 10.30 bis 17 Uhr) findet der Tag der Schifffahrt statt. Es ist ein toller Aktionstag für alle Schifffahrtsfans am Hafen Bregenz (Sonderpreise!).
Geboren 1965 in Bregenz
Familie verheiratet, zwei Töchter