Das Miteinander feiern

Christoph Kutzer will beim Gauklerfest für Glücksmomente sorgen.
Feldkirch Im Gespräch mit Christoph Kutzer geht es selten um „mich“, das „wir“ steht eigentlich immer im Fokus. Denn er erklärt „es geht immer um das gute Miteinander“, sei es in seiner Rolle als Partner und Familienvater, als Musiker im Ski-Schuh-Tennis-Orchestra oder auch in seiner beruflichen Aufgabe im Büro für Zukunftsfragen beim Land.
Dieses Miteinander sollen auch die Zuhörer beim Gauklerfest in Feldkirch spüren. Dort tritt Kutzer mit zwei Band-Kollegen insgesamt sieben Mal auf. „Wir wollen Glücksmomente schaffen“, erklärt er, „aber dabei auch ein gewisses Maß an Nachdenklichkeit einbringen“. Sein 2008 gegründetes Ski-Schuh-Tennis-Orchestra bietet Musik von Reggae bis Polka zwischen Tanzmusik und Liederabend. Es ist eine Gruppe von Freunden, deren gutes Miteinander bei den Auftritten auf das Publikum übergreifen soll, so entstehe ein größeres „Miteinander“. „Diese Freude die dahinter steckt und das Interagieren mit dem Publikum“, habe immer schon gut funktioniert. Auch bei der Gründung, als man in wenigen Tagen die Band zusammengestellt hat und den ersten Auftritt absolvierte. Kutzer selber sieht seine Fähigkeit im Spiel mit dem Publikum und als Liedermacher, am Instrument weniger. „Als Gruppe muss man nicht alles perfekt können, jeder bringt seine Fähigkeiten ein“, ist für ihn das Erfolgsmodell. Die Freundschaft sei ebenfalls zentral, ansonsten könnte man die Verbundenheit und Lebensfreude auf der Bühne nicht glaubwürdig transportieren.
Kutzers Fähigkeiten als Liedermacher haben mittlerweile auch andere Bands bemerkt, für die Schweizer Fäaschtbänkler hat er vier Texte fürs Album Partyplanet (der Text zum gleichnamigen Lied ist auch von ihm) beigetragen. Beim Texten gehe es ihm darum mit Leichtigkeit und Humor auch mal ernster Themen zu transportieren, die Inspiration gebe ihm das tägliche Leben.
Miteinander als Leitlinie
Auch privat ist für Kutzer das Miteinander wichtig. Der Dornbirner ist derzeit in Karenz, die Teilung der Aufgaben in der Familie ist im Wichtig. „So können wir beide unser Potential entfalten, das halte ich für wichtig“. Und natürlich bringe es auch den Kindern und ihm persönlich sehr viel.
Es zieht sich durch: auch im beruflichen Konnex ist das Miteinander prägend. Als Experte für Bürgerbeteiligungen und freiwilliges Engagement im Büro für Zukunftsfragen bringt Kutzer politische Akteure, Vereine und Bürger zusammen. Es sei ihm und seinem Büro ein ehrliches Anliegen die Menschen bei politische Themen die sie betreffen zusammenzubringen. „Das ist wichtig für eine gelebte Demokratie“.
Kutzer ist mit seiner Doppelrolle zufrieden: „Die Kombination aus der inspirierenden Aufgabe im Büro für Zukunftsfragen und der musikalischen Liebhaberei ist gut und lässt sich auch super vereinbaren“, freut er sich. Ein Leben als Profi-Musiker wäre auch mit der Familie schwer vereinbar, nicht davon zu sprechen, dass „der Markt komplett kaputt ist“. Von Musik zu leben sei sehr schwierig, er glaubt, dass die damit verbundenen Belastungen die Leichtigkeit und Kreativität rauben würden.
Gauklerfestival
Heute, Freitag, ab 16 Uhr, und morgen, Samstag zwischen 11 und 23 Uhr tritt Kutzer beim Feldkircher Gauklerfestival mit zwei Bandkollegen auf. Straßenmusik sei die Wurzel seiner Musik: „Unsere Musik funktioniert akustisch genausogut, weil sie einfach und direkt ist“, ist er überzeugt. Eine fixe Setliste gäbe es nicht, man reagiere auf das Publikum. Kutzer freut sich aber neben den sieben Auftritten auch darauf zwischendurch den vielen anderen Künstlern zuzuschauen. VN-GMS
Zur Person
Christoph Kutzer
Der Sänger des Ski-Schuh-Tennis-Orchestra spielt seine Lieder heute und morgen beim Feldkircher Gauklerfest.
Geboren 2. Dezember 1982
Familie lebt mit Partnerin und zwei Kindern (4,2) in Dornbirn
Beruf Experte für Bürgerbeteiligung und freiwilliges Engagement im Büro für Zukunftfragen, derzeit in Karenz
Hobbys Lieder machen und Campen