Der Volksmusik verpflichtet

Anita Frühwirth (61) ist Obfrau des Vorarlberger Volksliederwerks.
Dornbirn Ein Leben für und mit der Musik, oder wie es Anita Frühwirth selbst ausdrückt: „Wir musizieren von der Wiege bis zur Bahre.“ Die Liebe zur Musik wurde ihr vom Elternhaus mitgegeben, bereits mit neun Jahren begann sie mit dem Zitherspielen. „Eigentlich wollte ich lieber Harfe lernen, aber das wurde damals nirgends unterrichtet“, erzählt sie. Die Zither und das Hackbrett haben sie niemals losgelassen. Wurde vorerst vor allem im Familienkreis musiziert, gründete sie 1998 ihre eigene Stubenmusik, die bis heute besteht. Neben der pensionierten Lehrerin spielen mittlerweile zwei ehemalige Schülerinnen. Das Frauenensemble trifft sich privat zur wöchentlichen Probe, gespielt wird dann für Freunde und Bekannte, aber auch bei öffentlichen Auftritten und Konzerten – frei nach dem Motto „Menschen mit der Musik verbinden“. Dies brachte Frühwirth auch zum Volksliederwerk, dem sie seit 2003 als Obfrau vorsteht. Gemeinsam mit anderen Musikern in ganz Österreich hat man es sich zum Ziel gemacht, in den Menschen die Liebe zur Musik zu wecken, respektive zu erhalten. Die Arbeit mit den Jugendlichen stellt einen absoluten Mittelpunkt ihrer Tätigkeit dar. Betont wird von der zweifachen Mutter noch ein Umstand: Es geht um Volksmusik und nicht um volkstümliche Musik.
Neben der Musik zeichnet Frühwirth auch großes Organisationstalent aus. Viermal jährlich erscheint die „Maultrommel“, das Mitteilungsheft des Volksliederwerks. Da arbeiten auch die Söhne mit, die das Musiker-Gen geerbt haben und Mitglieder der Stadtmusik Dornbirn sind: „Ich habe zu beiden immer gesagt: ,Auf den Fußballplatz müsst ihr allein gehen.‘ Zu musikalischen Veranstaltungen habe ich sie aber immer begleitet.“
Weiters kümmert sich Frühwirth um die Aufarbeitung und den Erhalt von alten Noten, sie verlegt kleine Bücher für Kinder und veranlasst die Veröffentlichung von Tonträgern: „Eigentlich dachte ich, in der Pension geht es etwas ruhiger zu, aber da ist wohl was schiefgelaufen“, lacht sie und lässt sich auch nicht von einem gebrochenen Arm aufhalten. Alle Aktivitäten aufzuzählen, ist fast unmöglich. Oft ereilt sie sogar ein Hilferuf: Menschen haben eine kleine Liedzeile aus der Kindheit im Ohr, es fehlt aber der Titel. Da konnte Frühwirth schon öfters helfen.
Jubiläumswochenende
Am Wochenende begeht das Volksliederwerk von Frühwirth nun das 45-jährige Vereinsjubiläum mit einer dreitägigen Feier in Viktorsberg. Neben einem Jodelworkshop am Samstag sind dann am Sonntag vor allem Familien zu einer Musikwanderung eingeladen. CEG
Zur Person
Anita Frühwirth
Als Obfrau des Volksliederwerks lädt die Musikerin drei Tage lang nach Viktorsberg.
Geboren 17. Jänner 1958
Beruf pensionierte Volks- und Musikschullehrerin
Familie zwei Söhne, Ulrich und Viktor
Hobbies Musik, Tanzen, Wandern