Der Macher

Wetter / 09.02.2021 • 20:54 Uhr
Gerne stellt sich Gerhard Kräutler den täglichen Herausforderungen. rk
Gerne stellt sich Gerhard Kräutler den täglichen Herausforderungen. rk

Gerhard Kräutler leitet beim Roten Kreuz den operativen Bereich.

feldkirch Freiwilliger, Zivildiener, dann wieder Freiwilliger, und nun ist Gerhard Kräutler (52) in der obersten Etage des Roten Kreuzes angekommen. Am 1. Jänner 2021 wurde er Mitglied der Geschäftsleitung, am 1. April übernimmt er zudem das Amt des Landesrettungskommandanten von Werner Meisinger. Gerhard Kräutler ist ein Macher, deshalb liegt der gesamte operative Bereich in seiner Hand. „Das Organisieren ist ein Steckenpferd von mir“, erzählt er. Die täglichen Herausforderungen, die diese Arbeit mit sich bringen, sind es, die den Feldkircher bewogen haben, sich einer neuen Aufgabe zu stellen. Davor war er 26 Jahre technischer Leiter beim Verkehrsverbund.

Als sich die Chance beim Roten Kreuz auftat, nützte er sie. Gerhard Kräutler liegt viel daran, die Zukunft der Blaulichtorganisation mitzugestalten. Ab April wird er das im Verbund mit der neuen Geschäftsführerin Janine Gozzi und Wolfgang Hartmann, der für die Finanzen zuständig ist, tun.

Umfangreiches Aufgabengebiet

Die operativen Agenden umfassen alles, was mit dem Rettungsdienst zusammenhängt. Da geht es um Einsatzfahrten, die Kooperation mit der Rettungs- und Feuerwehrleitstelle (RFL), den Fuhrpark, der stets in Schuss zu halten ist, sowie die Mitarbeitenden und ihre Aus- und Weiterbildung. Gerhard Kräutler kam als Praktiker in die RK-Geschäftsleitung. Immerhin stand er zuvor 14 Jahre lang der Dienststelle Feldkirch als Kommandant vor. Das Wissen, wie es im System läuft, erleichtert ihm auch die Arbeit in der Coronapandemie. „Besonders im Rettungsdienst gibt es jetzt sehr viel zu organisieren, denn der muss trotz Corona reibungslos weiterlaufen“, sagt er und ist dankbar, dass er diesbezüglich auch auf die Dienststellenleiter und seine ehemaligen Kommandantenkollegen bauen kann. „Sie nehmen uns im Rettungsdienst derzeit viel Arbeit ab“, weiß er das sehr zu schätzen.

Gerhard Kräutler ist in seiner neuen Funktion auch für die Zivildiener zuständig. Derzeit sind es 25, die sich für die Blaulichtorganisation entschieden haben. „Es gibt 10 Einrückungstermine, bei jedem sind noch Plätze frei“, macht der Hobby-Weinbauer gerne Werbung in eigener Sache, denn: „Wir sind auf Zivildiener angewiesen.“ Einiges zum Füllen der offenen Stellen trägt die Mundpropaganda bei. Zivildiener sind aber auch häufig die Freiwilligen von morgen. „Rund 70 Prozent bleiben nach Abschluss des Zivildienstes bei uns“, kann Kräutler berichten. Sie sind wertvolle Mitglieder, weil schon mit Ausbildung und Erfahrung. Die Organisation ist aber auch so etwas wie ein Sprungbrett in einen Gesundheitsberuf. Das freut Gerhard Kräutler ebenfalls, wenngleich er lieber jeden in den eigenen Reihen behalten würde. Deshalb versucht er, die jungen Leute mit Weiterbildungsangeboten, etwa zum Notfallsanitäter, bei der Stange und im Betrieb zu halten.

Das Gute bewahren

Die Aus- und Weiterbildung hat für ihn insgesamt einen hohen Stellenwert. Der Rettungsdienst befinde sich in einem steten Wandel. Neue gesetzliche Vorgaben und der medizinische Fortschritt verlangen, stets am Puls der Zeit zu sein. Nach vorne schauen und sich weiterentwickeln zählt zu den Devisen, die sich Gerhard Kräutler auf die beruflichen Fahnen geheftet hat. Gleichzeitig sei es aber auch wichtig, das Gute zu bewahren, betont er. Diesem Ansinnen frönt er auch in seiner Freizeit. Leidenschaftlich gerne hilft Kräutler nämlich einem Freund, der ein kleines Weingut im Piemont besitzt. Das ist sein Ausgleich zur Arbeit, und dafür hat er sogar eine Ausbildung gemacht. Ob sich heuer ein Abstecher in den Weinberg ausgeht? Corona wird es weisen. VN-MM

Zur Person

Gerhard Kräutler

ist seit Jahresbeginn für den operativen Bereich innerhalb des Rotkreuz-Landesverbandes zuständig.

Alter 52

Wohnort Feldkirch-Tosters

Laufbahn Technischer Leiter beim Verkehrsverbund, seit 1. Jänner 2021 in der RK-Geschäftsleitung

Familie verheiratet