Gefährliche Destinationen

Wissen / 26.04.2013 • 16:38 Uhr
Gefährliche Destinationen

Alarmstufe Rot: Es gibt etliche Länder, die man als Tourist zurzeit besser nicht bereisen sollte.

schwarzach. Es gibt aber Touristen, die gezielt ihren Urlaub in Konfliktgebieten verbringen wollen und sich den Gefahren absichtlich aussetzen. Unfälle, Raubüberfälle, Entführungen, Festsitzen wegen mangelnder Transportmöglichkeit und die Chance, zwischen die Fronten bewaffneter Truppen zu geraten, sind einige davon.

Wer sich als Österreicher in einem Land, über das vom Außenministerium eine Reisewarnung verhängt wurde, mit Absicht in Gefahr bringt und aus seiner misslichen Lage befreit werden muss – falls man überhaupt noch zu retten ist –, muss sich an den Rettungskosten beteiligen. So steht es im österreichischen Konsulargebührengesetz. Wer allerdings seinen Urlaub unter friedlichen Bedingungen begonnen hat und vor Ort plötzlich in Kriegswirren gerät, weil dort zum Beispiel über Nacht eine Revolution ausgebrochen ist, kann auf Kosten des Staates evakuiert werden.

Das Außenministerium teilt seine Reisewarnungen in fünf Stufen ein. Diese beginnen beim „Guten Sicherheitsstandard“, gehen über „Erhöhtes Reiserisiko“, „Hohes Sicherheitsrisiko in einem bestimmten Gebiet / in einer bestimmten Region“, „Hohes Sicherheitsrisiko in einem Land“ und „Partielle Reisewarnung für ein bestimmtes Gebiet / eine bestimmte Region“ bis hin zur „Reisewarnung“. Beim letzten Punkt wird’s brenzlig, und es ist ratsam, jene unter diesem Punkt angeführten Gebiete tunlichst zu meiden. Denn dort herrschen laut Außenministerium „(bürger)-kriegsähnliche Zustände, verhängtes Kriegsrecht, Krieg, Bürgerkrieg“ – und es besteht akute Gefahr für Leib und Leben. Landsleuten, die sich bereits vor Ort befinden, wird empfohlen, das Land sofort zu verlassen – sofern das möglich ist – oder sich unverzüglich mit der zuständigen österreichischen Vertretungsbehörde in Verbindung zu setzen.

Somalia an erster Stelle

Unabhängig von den außenministeriellen Reisewarnungen gelten zurzeit Somalia, Afghanistan und Syrien als die gefährlichsten Länder der Welt. Während in Somalia und Syrien Bürgerkrieg herrscht, werden in Afghanistan internationale Truppen gegen die Taliban eingesetzt. In Afghanistan wird unter anderem recht gern entführt und für die Geiseln hohes Lösegeld verlangt.

Als Reiseziele ungeeignet

Unter den etwa 20 afrikanischen Staaten, die aktuell zu meiden sind, gehören in erster Linie Mali und Nigeria. Dies, weil seit Frankreich Truppen nach Mali geschickt hat und mittlerweile auch Nigeria mitmischt. Dadurch ist aus dem Bürgerkrieg ein internationaler Konflikt geworden und man gerät da besser nicht zwischen die Fronten.

Die gar nicht demokratische Republik Kongo ist wegen der ständigen bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen Rebellen und Regierungstruppen mit der höchsten Risikostufe bedacht worden. Ebenso tunlichst vermieden werden sollte der Sudan, in dem vor allem im Grenzgebiet zwischen Norden und Süden dauernd Kämpfe ausgetragen werden.

Seit Kim Jong-un die in seinem Land produzierten Bomben und Raketen als Spielzeug entdeckt hat, um seinen scheinbar faden Alltag aufzuputschen, ist Nordkorea momentan als Reiseziel denkbar schlecht geeignet.

Russlands Kaukasusregion – vor allem die Teilrepublik Tschetschenien – ist wegen der Konflikte mit den islamistischen Rebellen besser nicht zu bereisen.

Seit dem Einmarsch der US-Truppen und der Hinrichtung Saddam Husseins ist der Irak permanent Gewalt ausgesetzt und als Reiseziel noch nicht empfehlenswert.

Gefahren lauern auch in Pakistan, wo die innenpolitischen Unruhen die Stabilisierung des muslimischen Staates vereiteln.

Mexiko und Kolumbien sind wegen der anhaltenden Drogenkriege zu äußerst unsicheren Reisezielen gewählt worden. Haiti ist nicht nur das ärmste Karibikland, sondern auch wegen der andauernden politischen Gewalt das gefährlichste.

Vielleicht sollte man den nächsten Urlaub doch in Skandinavien oder in Australien, in Deutschland oder in Österreich verbringen, um anstelle von Gewalt und Terror eben Spaß und Erholung zu finden.

Reisewarnung des
Außenministeriums:
www.bmeia.gv.at/aussenministerium/buergerservice/reisewarnungen