Bärenmütter suchen Schutz beim Menschen
Stockholm. Schwedische Bärenmütter suchen gezielt die Nähe zum Menschen, um ihren Nachwuchs vor aggressiven Männchen zu schützen: Trotz angeborener Scheu vor Menschen setzten die Bärinnen regelrechte „menschliche Schutzschilde“ zum Wohle ihrer Jungen ein, heißt es in einer Studie, die im Fachblatt „Proceedings of the Royal Society B“ erschien.
Die Forscher stützten ihre Erkenntnisse auf jahrelange Beobachtungen von Bären in einem schwedischen Wald. Bärenkindern droht in den ersten Monaten ihres Lebens eine große Gefahr durch Männchen, die sie zu töten versuchen. In der Paarungszeit von Mai bis Juli beißen Männchen junge Bären tot, um deren Mütter wieder zur Paarung zu bewegen. Bärinnen mit Jungen sind normalerweise nicht paarungsbereit. Die Bärenmütter in dem Wald hielten sich in der riskanten Paarungszeit auffällig oft in der Nähe menschlicher Siedlungen auf, heißt es in der Studie. „Normalerweise halten sich Bären vom Menschen fern“, sagte Studienautor Sam Steyaert. „Wenn die Paarungszeit vorbei ist, ändern die Bärinnen mit Jungen ihr Verhalten wieder.“