„Pegasus“ erforscht die Thermosphäre

Wissen / 12.05.2017 • 16:05 Uhr

Wiener Neustadt. Ein österreichischer Nano-Satellit soll ab Juni die oberen Schichten der Erdatmosphäre erforschen. Die zehn mal zehn mal 20 Zentimeter kleine, zwei Kilo schwere Sonde „Pegasus“ ist Teil eines 36 Mini-Satelliten umfassenden Netzwerks, das von Hochschulen und Forschungsinstituten gemeinsam mit Studenten gebaut wurde. Ursprünglich sollten die Satelliten bereits Anfang 2016 starten, die Suche nach einer geeigneten Rakete verzögerte allerdings das europäische Projekt QB50. Nun wurde bereits Mitte April ein Teil der 36 Satelliten mit einer Atlas-Rakete zur internationalen Raumstation ISS transportiert, wo sie voraussichtlich Mitte bis Ende Mai auf einer Höhe von 350 bis 400 Kilometer ausgesetzt werden sollen, sagte „Pegasus“-Projektleiter Carsten Scharlemann, FH Wiener Neustadt. Die restlichen Satelliten, darunter auch „Pegasus“, sollen voraussichtlich Anfang Juni mit der indischen Trägerrakete PSLV auf eine Höhe zwischen 480 und 520 Kilometer gebracht werden und die Erde in einer polaren Umlaufbahn umrunden. Die Flughöhe ist laut Scharlemann noch nicht fix, würde aber in dieser Entfernung von der Erdoberfläche die Lebensdauer der Satelliten mit 6,5 bis sieben Jahre deutlich erhöhen.

Über die Thermosphäre, die sich von etwa 80 bis 600 Kilometer Höhe erstreckt, ist noch relativ wenig bekannt. Interessant ist dieser Teil der Atmosphäre, weil er das globale Wetter beeinflusst. Von ihrer Erforschung erwarten sich die Wissenschafter ein besseres Verständnis der Vorgänge, dadurch längerfristige Wettervorhersagen und auch Erkenntnisse über die Erderwärmung.