Ein Rückblick und eine Prognose

Wohin / 27.12.2012 • 14:28 Uhr

Bekanntlich ist nichts beständig außer dem Wandel, und das gilt ganz besonders für die Gastro-Szene. Dabei habe ich im vergangenen Jahr sicher nicht alle Veränderungen mitbekommen. Die folgenden aber schon.

Am meisten hat sich wohl in Götzis getan, mit den Eröffnungen von „Hubers“, „Tamborino“ und „Mahl.Zeit“ am Garnmarkt. Meine Regel des mindestens dreimaligen Besuchs, bevor ich über ein neues Lokal schreibe, wird mir erst 2013 Kommentare zu diesen Restaurants gestatten. Das gilt auch für den neu eröffneten „Freigeist“ in Lustenau, der in jeder Hinsicht größer geworden ist als seine Version 1.0, für das Anfang des Jahres vom Schillerpark in Bregenz (als „Café Schillerpark“ auch eine Neueröffnung) nach Hard übersiedelte „Margarita“ und für das „Zum Boers“ in Schwarzach; da war ich schon, muss aber meine Ersturteile noch einmal überprüfen. Das koreanische Restaurant „O Kims“ in Hard (im früheren, sehr elegant umgebauten „Café Diana“) habe ich in Wien und Zürich gegengecheckt: Gernot Müller kann mit den besten Koreanern dieser Städte gut mithalten. In Lochau funktioniert im „Hotel Kaiserstrand“ mittlerweile auch der Service und liefert mir keine Anekdoten mehr; die Küche hat sich auf gutbürgerlichem Niveau eingependelt. Die „Post“ in Bezau hat mit Markus Wanner einen neuen Küchenchef. Das „Löwen“-Hotel in Schruns hat neben umfangreichen Umbauten 2013 auch eine Änderung der Küchenlinie vor, das luxuriöse „Edelweiß“ gibt’s nicht mehr. In Fußach hat das „Zia Rosa“ neue Pächter bekommen, in Dornbirn das „Gemsle“. Enrico Caruso ist von Vandans ins „San Marco“ am Marktplatz zurückgekehrt und Chen Peirong hat im „Messepark“ ein neues „Manga“ eröffnet. Die wichtigste – leider negative – Dornbirner Neuigkeit für Gourmets ist aber Jodok Dietrichs Abgang vom „Innauer“. Dieser junge Koch wurde meines Erachtens von den beiden meistverbreiteten Restaurantführern zumindest in seinem Potenzial deutlich unterschätzt.

Etwas verbessert hat sich das Essen im RailJet, seit es „Henry am Zug“ übernommen hat (warum Dogudan sich hier so nennt, sage ich Ihnen, wenn ich es herausgefunden habe). Auf dem Niveau früherer Speisewagen ist es aber noch lange nicht (und kommt wohl nie hin), außerdem kann es einem passieren, dass der Zug mit einem kräftigen Stoß Glas oder Flasche umkippt, weil nur für eines von beiden eine Vertiefung vorhanden ist. Natürlich fällt einem dann auch der Bissen von der Gabel … aber dafür kann der ominöse Henry nichts. Im RailJet wird man sich auch 2013 anpatzen.