Essen auf Rädern
Die Bordrestaurants der SBB werben mit dem Schweizer Fernsehkoch Andreas C. „Studi“ Studer für ihre Gerichte. Die Deutsche Bahn hat früher mit monatlich wechselnden und wirklich prominenten Köchen dieselbe Werbe-Idee breiter ausgespielt, sie aber mittlerweile aufgegeben. Die Schweizer haben eine Zeit lang auch ihre autochthonen Weinsorten beworben, insbesondere den Cornalin aus dem Wallis. Dieser vorzügliche Rotwein ist im Speisewagen immer noch groß plakatiert, wird aber leider nicht mehr angeboten. Die Auswahl an Schweizer Weinen umfasst jetzt Fendant, Dôle, Pinot Gris, Pinot Noir, Féchy und Müller-Thurgau.
Als „perfekte Mahlzeit für den kleinen Hunger“ empfiehlt Studi seinen Cervelat-salat mit Bündner Bergkäse, Cornichons und Zwiebeln (16,90 Franken/13 Euro) „in einer würzigen Sauce aus Kressiessig und Rapsöl“. Ich bestellte ihn, weil es früher mal in den Zügen zwischen Zürich und München einen ganz ausgezeichneten Lumpensalat mit sehr wohlschmeckenden Bürli gegeben hat. Sein Nachfolger von Studi ist leider komplett eingeölt, und das Rapsöl passt nicht zum Wurstsalat. Hätte ich doch den Taboulésalat mit Gemüse (9,90/7,60) genommen, den mit Olivenöl! Aber das Geschnetzelte Zürcher Art (29,50/22,70), der Riz Casimir (26,50/20,40) oder der Schweizer Käseteller (21,90/16,80) enttäuschen nicht.
In den Zugrestaurants der Deutschen Bahn gibt es nach dem bis 11.30 Uhr servierten Frühstück (Variationen von 6,80 bis 10,20 Euro) von der Ofenkartoffel mit Sauerrahm über Nürnberger Rostbratwürstchen mit Kartoffelsalat (7,80) und Roten Spirelli mit Käse-
Sahnesoße (8,90) bis zu Hühnereintopf (9,90) und Schweinerücksteak (15,90) deutsche Hausmannskost, im Bistrowagen Focaccia mit Tomate, Mozarella und Pesto, Currywurst (4 Euro) und Chili con carne „mit argentinischem Rindfleisch“ (8,20). „Großer Salat“ kommt mit Käsestreifen, Thunfisch oder Hähnchenbrust (7,90 bis 8,90), der kleine Beilagensalat kostet 3 Euro. Das Weinangebot ist akzeptabel.
Seit Dogudan bei den ÖBB als „Henry am Zug“ auftritt, hat sich das Essensangebot positiv verändert, das fiel mir schon im Herbst des Vorjahres bei Kalbsbutterschnitzel (9,90) und Hühnercurry mit Reis auf, und zuletzt haben mir Kartoffelgulasch (6,90) und Schweineschnitzel mit Risibisi (9,90) recht gut geschmeckt. Nur der Kaiserschmarren mit Zwetschgenröster (5,90) brachte es nicht so ganz, dieses österreichische Signaturgericht schmeckt halt doch nur frisch zubereitet. Aber für Touristen aus Übersee muss es wohl auf der Karte bleiben.