“Die Bühne hat mich schon immer angezogen”

Wohin / 16.01.2014 • 15:25 Uhr
Der österreichische Kabarettist Clemens Maria Schreiner ist mit seinem fünften Soloprogramm „Neuland“ auf Tour.  Foto: Pia Clodi  
Der österreichische Kabarettist Clemens Maria Schreiner ist mit seinem fünften Soloprogramm „Neuland“ auf Tour. Foto: Pia Clodi  

 

Schwarzach. Er ist erst 24 Jahre alt, präsentiert aber bereits sein fünftes Soloprogramm –  Clemens Maria Schreiner hat die Bühne schon sehr früh für sich entdeckt. In seinem neuen Programm „Neuland“ begibt er sich auf die Suche nach der Urwuchtel, dem Quell aller Komik.

Ich habe gelesen, du hast schon als Kind eine Schauspielausbildung genossen, wie kam das?

Schreiner: Keine Ausbildung im engeren Sinn – aber die Bühne hat mich immer schon angezogen. Meine Eltern haben das auch gefördert, so habe ich schon früh mit Improvisationstheater begonnen. Und das, was ich dort gelernt habe, kann ich jetzt bei jedem Kabarettauftritt gut gebrauchen.

War eine Bühnenkarriere dein Bubentraum?

Schreiner: Der Legende nach habe ich als kleiner Bub beim Spielen eher gepredigt als geschauspielt. Aber heute bin ich sehr froh, dass ich mich gegen eine Laufbahn im christlichen Entertainment entschieden habe. Schon allein wegen der sinkenden Zuschauerzahlen! Oder ist das in Vorarlberg noch besser?

Warst du schon als Kind ein Spaßvogel?

Schreiner: Also ein gewisses Querdenken, eine Vorliebe für das Absurde – das war schon immer da. Das haben aber glaube ich alle Kinder. Nur manche hören eben nie damit auf.

Wie bist du zum Kabarett gekommen? Was war der Impulsgeber?

Schreiner: Am Kabarett hat mich die Unmittelbarkeit, der direkte Kontakt mit dem Publikum fasziniert. Es ist eben Kleinkunst – im besten Sinn des Wortes. Ich habe dann begonnen, eigene
Texte zu schreiben und habe mich dann mit denen bei einem Wettbewerb angemeldet. Das war vor fast neun Jahren – seitdem geht’s dahin!

Wo und wie findest du die Pointen für deine Kabarettprogramme?

Schreiner: Das ist ganz verschieden. Aber für das aktuelle Programm sind mir viele Ideen beim Gehen gekommen. Da verfalle ich dann beim Wandern plötzlich in einen schonungslosen Stechschritt – damit die Füße mit dem Hirn mithalten können.

Du bist neben deiner kabarettistischen Tätigkeit auch als Schauspieler aktiv und moderierst Veranstaltungen – was liegt dir am meisten am Herzen? Welche Tätigkeit macht dir den meisten Spaß?

Schreiner: Ich mag die Abwechslung. Das Kabarett bietet den Luxus der absoluten künstlerischen Freiheit. Meine Gedanken, meine Pointen, meine Darstellung. Im Gegensatz dazu ist man als Moderator eher ein verbindendes Element, ohne sich selbst in den Vordergrund zu spielen.

Dein neues Kabarett heißt „Neuland“. Welches Neuland betrittst du da?

Schreiner: Der Hintergrund für das Programm war eine reale Reise. Neun Monate lang war ich in Neuseeland unterwegs. Die Figuren in meinem Programm betreten auch allesamt Neuland – oder hat man schon von einer Pazifikquerung im Tretboot gehört?

Über welche Art von Kabarett bzw. Comedy kannst du selber lachen? Gibt es Vorbilder?

Schreiner: Ich mag das Hintergründige. Pointen, die subtil und unauffällig daherkommen – und dann zünden. Kollegen, die ich bewundere, gibt es viele: Ludwig Müller, Josef Hader, Leo Lukas – aber auch die Lieder der „Drei Frisöre“ könnte ich hundert Mal hören.

Wie nervös bist du vor deinen Auftritten? Wie gehst du damit um?

Schreiner: Man sagt mir eine große innere Ruhe vor dem Auftritt nach. Und das stimmt wahrscheinlich sogar. Ich bin schon konzentriert, aber nicht aufgeregt. Außer bei Premieren natürlich, das ist immer sehr spannend.

Was macht in deinen Augen ein gutes Kabarett aus?

Schreiner: Wenn die Leute nicht nur unterhalten, sondern auch zum Mit- und Nachdenken angeregt werden.

Zur Person

Clemens Maria Schreiner

Geboren: 29. August 1989

Wohnort: Wien

Familienstand: Verbandelt

Lebensmotto: Wie man in den Wald hinein ruft . . .

Clemens Maria Schreiner präsentiert sein Programm „Neuland“ am 23. 1. in der Kammgarn Hard. Karten: 05574/697-0