„Am liebsten spiele ich ,kauzige‘ Charaktere“

Wohin / 03.04.2014 • 14:35 Uhr
Robert Domig wird in Christian Mährs Kriminalgroteske als Chemiker zu sehen sein.  Foto: Domig  
Robert Domig wird in Christian Mährs Kriminalgroteske als Chemiker zu sehen sein. Foto: Domig  

Robert Domig und die Theater Tour Nofels bringen „Das unsagbar Gute“ auf die Bühne.

Seit wann spielen Sie Theater?

Domig: Meinen ersten Auftritt hatte ich als Kind, in der dritten Klasse Volksschule. Das war ein Stück, ähnlich den „Schwabenkindern“, und ich habe den jüngsten Sohn gespielt. Bei diesem Auftritt bekam ich meine erste Gage – eine Tafel Schokolade.

Sie sind seit den Anfängen der „Theater Tour Nofels“ mit dabei. Was hat sich in dieser Zeit bei der TTN alles verändert?

Domig: Die Theater Tour Nofels hat sich aus dem Nofler Gesangsverein Frohsinn gebildet, der ja bereits in den 50ern und 60ern aktiv war. Irgendwann flaute deren Aktivität aber ab. Erst im Jahr 1988 wurde der Frohsinn Nofels von dessen Obmann wieder ins Leben gerufen und es wurden alle zwei Jahre Bauernschwänke gespielt. Ich war damals schon als Schauspieler mit dabei. Mir und ein paar anderen Theaterfans reichte das aber irgendwann nicht mehr und so haben wir uns 2005 als Theater Tour Nofels selbstständig gemacht. Wir wollten dann verschiedenes ausprobieren und haben uns mit Komödien und Krimikomödien in neue Gefilde gewagt. Das ist recht gut angekommen. Da wir in Nofels aber nicht die räumlichen Möglichkeiten haben, eine Kulisse oder eine Bühne stehen zu lassen, haben wir dann eine Tournee durchs Ländle gestartet. So haben wir uns mittlerweile ein schönes Stammpublikum im Ländle aufgebaut, und es läuft eigentlich prächtig.

Sie spielen die unterschiedlichsten Rollen. Welche Rollen liegen Ihnen am meisten bzw. mögen Sie am liebsten?

Domig: Am liebsten spiele ich humorige, kauzige Charaktere. Das liegt mir eigentlich sehr gut.

Gibt es eine Rolle, einen Charakter, die/den Sie gerne einmal spielen möchten?

Domig: Das kann ich so nicht beantworten. Aber ich habe meine Vorbilder. In Vorarlberg war das zum Beispiel Klaus Schöch. Heinz Rühmann, Hans Moser und Heinz Erhart sind große Vorbilder, allerdings kann ich an die ja niemals herankommen. Aber diese Rollen, diese Charaktere sind das, was mir besonders gefällt. Eine Traumrolle wäre natürlich „Der Hauptmann von Köpenik“. Aber dies bleibt ein Traum. Das ist zu schwierig auf einer Bühne umzusetzen.

Demnächst bringen Sie mit der Theater Tour Nofels den Roman „Das unsagbar Gute“ von Christian Mähr auf die Vorarlberger Bühnen. Warum habt ihr genau dieses Stück ausgesucht?

Domig: Das haben wir eigentlich nicht bewusst ausgesucht, es hat sich direkt bei einer Lesung von Christian Mähr ergeben. Als wir nach besagter Lesung noch beisammen gestanden sind, meinte unser Chef plötzlich: Das wär doch ein super Stück für die Theaterbühne. Er hat dann mit Christian Mähr gesprochen und dieser meinte, dass man diesen Roman gut für die Bühne adaptieren kann. Christian Mähr hat uns auch gleich für die verschiedenen Rollen eingeteilt.

Was fasziniert Sie an diesem Stück?

Domig: Es ist einerseits eine total spannende Krimigeschichte, gleichzeitig aber auch sehr lustig. Das gibt dem Stück einen besonderen Reiz.

Sie spielen eine der Hauptrollen, den Chemiker. Was ist die besondere Herausforderung an dieser Rolle?

Domig: Die Rolle ist deswegen sehr interessant, weil der Chemiker ja auf der einen Seite in der Krebsforschung arbeitet und somit etwas Gutes für die Menschheit tut, andererseits aber in einem Drogenlabor arbeitet. Dieses Gegensätzliche ist sehr spannend und wirklich eine Herausforderung.

Was bedeutet Theater für Sie?

Domig: Theater ist einfach ein wunderbares Hobby. Ein Ausgleich zum hektischen Alltag. Und in meinem Alter muss man auch den vorteilhaften Aspekt bedenken: Texte auswendig lernen ist ein super Gehirntraining.

Wie geht’s theatermäßig weiter? Was haben Sie geplant, was wünschen Sie sich?

Domig: Gesundheit, damit ich noch einige Jahre aktiv bei der Theater Tour Nofels mitwirken kann. Und dass unser Team so bleibt, wie es jetzt ist, denn so ist es hervorragend. Schön wäre natürlich auch, wenn wir junge Leute für dieses Hobby begeistern können, sodass sie womöglich sogar die berufliche Laufbahn des Schauspielers einschlagen, siehe Christoph Dingler, der ist ja auch bei uns groß geworden.

Zur Person

Robert Domig

Geboren am: 10. November 1946

Wohnort: Nofels

Familienstand: verheiratet, ein Sohn, eine Tochter

Lebensmottos: versuchen, anderen eine Freude zu machen. Ein Ziel stecken und dran bleiben.

„Das unsagbar Gute“ ist am 11. und 12. April in der VS Feldkirch-Nofels zu sehen, am 13. April in der Kulturbühne AMBACH in Götzis und am 25. April im GH Schwanen in Dornbirn. Karten: Musikladen (05522/41000).