„Live zu spielen ist schon echt was Tolles“

Wohin / 29.01.2015 • 10:54 Uhr
Die „EAV“ präsentiert im März ihr neues Album „Werwolf-Attacke“ in Feldkirch: Foto: K. Schrotter  
Die „EAV“ präsentiert im März ihr neues Album „Werwolf-Attacke“ in Feldkirch: Foto: K. Schrotter  

Die EAV meldet sich zurück und macht sich auf zum gesanglichen Rundumschlag.

schwarzach. „Werwolf-Attacke! (Monsterball ist überall
. . .)“ – so heißt das neue Studioalbum der EAV, das dieser Tage erscheint, und das die Band im März in Feldkirch präsentieren wird. EAV-Frontmann Klaus Eberhartinger sprach mit den VN über seine Songs, seine Tournee und seine Zukunftswünsche.

Ihr neues Album „Werwolf-
Attacke“ erscheint heute. Klingt nicht nur nach vielen spitzzähnigen Liedern – das ist es auch. Warum so böse?

Eberhartinger: Weil die Zeiten böse sind. Schauen Sie sich um, wir haben gerade einen der größten Religionskriege seit dem Mittelalter. In der Welt geht es nur noch um Geld und Märkte, Wirtschaftskrisen, Klimakatastrophen usw. Unser Album soll einfach die gobale Situation unserer Zeit widerspiegeln.

Ein Song Ihres neues Albums hat schon vor Veröffentlichung für einigen Wirbel gesorgt. Mit ihrem Lederhosen-Zombie-Song haben Sie die Gabalier-Fans auf die Palme gebracht. Hat sich der Sturm gelegt oder gibt’s immer noch Anfeindungen?

Eberhartinger: Nein, es legt sich jetzt. Zum Glück. Das Ganze wurde total sinnlos aufgepusht. Ich hab’ dem Andreas Gabalier ein SMS geschickt, in dem ich ihm erklärt habe, dass der Song nicht persönlich gegen ihn gehe, er gar nicht vorkomme in dem Song und das Ganze nur eine künstlich konstruierte Mediengeschichte ist. Er hat total nett geantwortet: „Kein Problem, passt. Freu mich auf ein Bier mit dir“. Zwischen uns gibt’s also kein Problem, das Thema ist erledigt. Ich richte mich in meinem Song ja auch nicht gegen die Tracht, sondern gegen die Form der Oktoberfest-Kostümierung, die mit Trachtentradition nichts mehr zu tun hat.

Hat Sie diese Kritik belastet?

Eberhartinger: Klar, eine Zeit lang hat es mich schon belastet. Es war erschreckend zu sehen, wie schnell das geht, dass man in einem falschen Licht dasteht, weil ein Thema öffentlich manipuliert wird. Aber irgendwann denkt man sich dann, die sollen mir den Buckel runterrutschen.

Ein anderer Song – Scharia Ho – hat derzeit eine ziemliche Brisanz . . .

Eberhartinger: Stimmt, das Thema hat Brisanz. Aber man muss es aussprechen, man darf davor nicht in die Knie gehen. Diese Dschihadisten sind ja keine Erleuchteten, sondern Geblendete.

Sie haben eine einjährige Bühnenpause gemacht, nun startet bald Ihre Tournee – schon voller Vorfreude auf die Bühne?

Eberhartinger: Ja, wobei gerade die Vorbereitung auf die Bühnentournee immer sehr anstrengend und stressig ist. Das sind dann die Momente, in denen man sich fragt: Warum tu ich mir das in meinem Alter überhaupt noch an. Aber nach der ersten Generalprobe freut man sich dann schon wieder auf die Tournee. Live zu spielen, ist schon echt was Tolles.

Sie sind jetzt 64. Spüren Sie Ihr Alter auf Tourneen?

Eberhartinger: Naja, ein bisschen schon. Aber ich hab mit meinem Alter eigentlich kein Problem. Dass man sich verändert und mit zunehmendem Alter nicht unbedingt spritziger und schneller wird, ist klar, dass man nicht schöner wird, ist auch klar, aber das ist mir ja auch nicht wichtig (lacht).

Welche drei Dinge nehmen Sie auf Tourneen mit?

Eberhartinger: Drei kleine Buddhas, sie sind eine Art Talisman. Das ist so eine kleine Irrationalität, die ich mir erlaube.

Sie sind ja auch als Moderator aktiv – etwa bei den „Dancing Stars“. Welche TV-Sendung würden Sie sonst noch gerne machen?

Eberhartinger: Infotainment-Sendungen würden mich interessieren, im speziellen Gespräche mit interessanten Gästen. Auch Reisesendungen, Musiksendungen, ich könnte mir alles mögliche vorstellen. Das Fernsehen ist eine interessante Bühne.

Zur Person

Klaus Eberhartinger

Geboren am: 12. Juni 1950
Wohnort: Kenia, Österreich, Deutschland
Familienstand: Ledig
Lebensmotto: „Moch ma’s Beste draus“

Die EAV ist auf „Werwolf“-Tour und macht am 18. März Halt im Montforthaus Feldkirch. Karten: Musikladen, oeticket.com