„Sofa surfen“ am Spielboden

fOTO: sofa surfers
Die „Sofa Surfers“ kommen an den Spielboden und präsentieren ihr neues Album.
schwarzach. (VN) „Scrambles, Anthems and Odysseys“ nennt sich das neue Werk der „Sofa Surfers“. Sie zeigen darin einmal mehr, dass sie immer wieder für Überraschungen gut sind. „Sofa-Surfer“ Michael Holzgruber im VN-Interview.
Wie ist Euer neues Album entstanden?
Holzgruber: „Scrambles, Anthems and Odysseys“ ist in unseren beiden Wiener Studios entstanden. Wie bei jedem unserer Alben haben wir uns auch diesmal die Frage gestellt, wie wir unseren Produktionsprozess interessant gestalten können. Wir haben uns dann für eine rein elektronische Produktionsweise entschieden, was einerseits eine Herausforderung war, anderseits auch zur Soundästhetik passt, die wir erreichen wollten. Es war zwar immer schon so, dass elektronische Instrumente bei unseren Alben zu hören waren, aber so konsequent wie bei dieser Produktion haben wir das noch nie gemacht. Das Songwriting fand nicht, wie früher, bei Jam-Sessions statt, diesmal gingen wir es eher konzeptioneller an.
Es ist das erste Album ohne Euren langjährigen Bandkollegen Wolfgang Schlögl, der vor etwas mehr als einem Jahr ausgestiegen ist. Hat sich dadurch etwas an der Produktion verändert?
Holzgruber: Nicht wirklich. Wolfgang war zwar immer für die Live-Electronics auf der Bühne zuständig, und einige unserer Fans dachten nach seinem Ausstieg, dass dieser Anteil nun weniger werden würde. Die „Sofa Surfers“ waren aber immer schon ein Kollektiv aus Produzenten, vielleicht war das auch ein Grund dafür, das erste Album nach seinem Weggang rein elektronisch anzulegen, eben um zu zeigen, dass es auch ohne ihn weitergeht.
Im Vergleich zu Superluminal finde ich „Scrambles, Anthems And Odysseys“ ziemlich experimentell und teilweise recht düster – wolltet Ihr neues ausprobieren?
Holzgruber: Interessant, meinem Empfinden nach ist es recht poppig und eher melancholisch als düster. Ich finde es ja spannend, dass „Scrambles, Anthems and Odysseys“ von jedem etwas anders aufgenommen wird. Die Texte sind aber immer hoffnungsvoll und bilden einen interessanten Gegensatz zur Musik, die durchaus oft eine nachdenkliche Stimmung verbreitet. Und ja, natürlich wollten wir was Neues ausprobieren. Das ist die treibende Kraft hinter all dem, was wir tun. Wer nichts Neues ausprobieren will, der sollte keine Musik machen.
Irgendwo habe ich gelesen, Ihr nennt Euer Album Musik für die Zeiten des Umbruchs. War die Produktionszeit für Euch eine Zeit des Umbruchs?
Holzgruber: Auf jeden Fall. Unabhängig von den großen Umbrüchen, die wir zurzeit alle mitbekommen, gab es auch einige private Veränderungen.
Welche Musik hörst du privat?
Holzgruber: Zurzeit höre ich gerne Steven Wilson, ein großartiger Songwriter und Produzent. Metal darf es auch gerne mal sein, „Opeth“ aus Schweden, um nur eine Band zu nennen. Aber auch sanfte Töne, wie z. B. von „First Aid Kit“, mag ich sehr. Prinzipiell interessiere ich mich, mit Ausnahme von Schlager, für jede Musikrichtung.
Demnächst kommt Ihr zu einem Konzert an den Spielboden. Was genau erwartet uns?
Holzgruber: Für die Tour haben wir das komplette Album mit Live-Instrumenten neu erarbeitet. Kenner von „Scrambles, Anthems and Odysseys“ können sich somit über neue Versionen der Songs freuen. Unser Visualist und Filmemacher Timo Novotny ist auch mit dabei. Wir freuen uns, wieder mal im Spielboden zu spielen, in Vorarlberg hatten wir immer gute Shows.
Zur Person
Michael Holzgruber
Geboren am: 15. August 1971
Wohnort: Wien
Familienstand: ledig
Lebensmotto: Nicht jammern, einfach tun
Die „Sofa Surfers“ sind am 19. Februar am Spielboden Dornbirn live zu erleben. Karten: Raiffeisenbanken, laendleticket.at, Musikladen, v-ticket.at