Lieder von Revolution und von Liebesdramen

Wohin / 01.09.2016 • 12:20 Uhr
„Gallo Pinto“ sorgen im Bahnhof Andelsbuch für fröhliche Stimmung. Foto: Gallo Pinto
„Gallo Pinto“ sorgen im Bahnhof Andelsbuch für fröhliche Stimmung. Foto: Gallo Pinto

„Gallo Pinto“ präsentieren demnächst im Bahnhof Andelsbuch ihre Lieder. 

schwarzach. Sie sind alle waschechte Vorarlberger, doch ihr musikalisches Herz schlägt für Lateinamerika. Mit ihren eingängigen Melodien, mitreißenden Rhythmen, dem mehrstimmigen Gesang und der gekonnten Instrumentierung machen sie jedes Konzert zu einem Kurzurlaub im Süden. „Gallo Pinto“-Sänger, -Gitarrist und -Vihuela-Spieler Bernhard Widerin erzählt den VN von seiner Band.

„Gallo Pinto“ haben sich ganz der lateinamerikanischen Musik verschrieben. Was gefällt euch an dieser Musik so besonders?

Widerin: In Lateinamerika gibt es eine große Vielfalt von Musikrichtungen, welche bei uns kaum bekannt sind. Dazu stecken in den Liedern meist viele Emotionen und Energie. Für uns ist die Musik von „Gallo Pinto“ eine spannende Abwechslung, auch wenn wir die Lieder auf unsere Art interpretieren.

Wie lange gibt’s eure Band eigentlich schon?

Widerin: „Gallo Pinto“ wurde 2003 gegründet. Damals bin ich gerade von meinem einjährigen Aufenthalt in Costa Rica zurückgekehrt und wurde gefragt, ob ich im Weltladen ein paar Lieder aus Lateinamerika vorspielen würde. Ich wollte das dann aber doch nicht alleine machen und habe kurzfristig gefragt, wer Lust und Zeit hat mitzuspielen. So ist die Band entstanden.

Welche Erinnerung hast du an euren ersten Auftritt?

Widerin: Das war der Auftritt im Weltladen. Wir hatten nur eine Probe. Das Ergebnis hat uns dann aber selber überrascht. Die weiteren Auftritte haben sich automatisch ergeben, sodass wir heute immer noch spielen. Vor einem Jahr haben wir dann unsere erste CD mit dem Titel „Se acabó la diversión“ (Der Spaß ist vorbei) aufgenommen.

Warum „Der Spaß ist vorbei?“ Wie seid ihr auf diesen Titel gekommen?

Widerin: Diese Textzeile (eigentlich: Der Spaß hat aufgehört) haben wir aus einem kubanischen Revolutionslied von Carlos Puebla entnommen. Es ist trotzdem ein beschwingtes Lied mit einer positiven Grundstimmung. Wir fanden diesen Titel gleich spannend. Vielleicht auch, weil eher das Gegenteil erwartet wird.

Eigentlich handelt sich bei „Gallo Pinto“ ja um ein traditionelles costa-ricanisches Frühstück. Wie seid ihr auf diesen Bandnamen gekommen?

Widerin: „Gallo Pinto“ wird in Costa Rica fast täglich gegessen. Mir hat dieser Name immer gut gefallen. Außerdem schmeckt es auch sehr gut.

Spielt ihr ausschließlich Coverversionen oder sind auch Eigenkompositionen darunter?

Widerin: In erster Linie spielen wir Coverversionen von Boleros, Rancheras,  Cumbias usw. Es gibt aber auch eigene Lieder, die sich im Laufe der Zeit angesammelt haben. Auf unserer CD machen die eigenen Lieder 50 Prozent aus.

Wenn du die Band in fünf Worten beschreiben müsstest, welche wären es dann?

Widerin: Liebe, Revolution, Fernweh, Leben, Sterben.

Seht ihr euch als musikalische Botschafter, die eine Brücke zwischen den Kulturen schlagen oder wollt ihr mit euren Konzerten einfach nur gute Unterhaltung bieten?

Widerin: In erster Linie wollen wir einfach diese Lieder spielen und freuen uns, wenn das gut aufgenommen wird. Dass die Musik Kulturen verbindet ist ein sehr schönes Gefühl, welches wir immer mehr zu schätzen gelernt haben. Wir haben auch sehr viel positive Rückmeldungen von Latinos bekommen, was uns natürlich besonders freut.

Gibt es ein bestimmtes musikalisches Ziel, das ihr unbedingt erreichen möchtet?

Widerin: Das wichtigste ist, dass wir die Musik machen können, die uns gefällt und dass es dafür auch noch ein Publikum gibt. So lange wir das neben dem Beruf und der Familie machen können, sind wir sehr zufrieden.

Was werden wir bei eurem Konzert im Bahnhof Andelsbuch zu hören bekommen?

Widerin: Wir werden unsere CD „Se acabó la diversión“ sowie zusätzliche Lieder spielen. Die Lieder handeln von Liebesdramen und Revolutionen. Musikalisch bewegen wir uns zwischen Cumbia, Ranchera, Schlager und Rap mit österreichischen Wurzeln. 

Zur Person

Bernhard Widerin

Geboren: 1. 1. 1974

Wohnort: Dornbirn

Familienstand: verheiratet, 2 Kinder

„Gallo Pinto“ sind am 17. 9. im Bahnhof Andelsbuch live zu erleben. Beginn 20 Uhr. Karten: www.bahnhof.cc, Abendkassa.