Viele lachende Gesichter

Stefan Schlenker alias Clown Dido ist mit seinem Weihnachtsprogramm unterwegs.
Du machst neben Clowntheater auch Kabarett, Comedy, Artistik, Lesungen, Schauspiel, bist also sehr vielseitig. Welche dieser Tätigkeiten liegt dir am meisten?
Schlenker: Was mir am meisten liegt, ist das, was diese Bereiche gemeinsam haben. Der Humor und die Sprache. Da spielt es keine Rolle, ob ich der Kinderclown bin, Kabarett für Erwachsene mache oder mit einem Augenzwinkern aus meinen Büchern erzähle.
Du unterhältst nicht nur Kinder, du machst auch Kleinkunst für Erwachsene. Welche Zuschauer sind schwieriger zu unterhalten, die großen oder die kleinen?
Schlenker: Die kleinen Zuschauer, da sie auf alles, was man macht, sehr direkt reagieren. Sie lachen spontan und herzlich, schalten aber auch rasch auf Langeweile um, wenn sie sich nicht angesprochen fühlen.
Wo liegt hier die größte Herausforderung?
Schlenker: Ein Augenblick der Unaufmerksamkeit meinerseits und sie werden unruhig. Dass sie über einen Zeitraum von 45 Minuten bei der Sache bleiben, das ist die Kunst. Das geht natürlich mit einem guten Programm, man sollte aber auch die Sprache der Kinder sprechen und verstehen, wie sie denken, wie ihr Humor funktioniert. Selber nie ganz erwachsen geworden zu sein, hilft einem dabei.
Was ist das Schönste an deinem Beruf?
Schlenker: Ich schaue bei meinen Auftritten immer in lachende und fröhliche Gesichter. Das haben nicht alle Berufsgruppen, man denke nur an die armen Zahnärztinnen und -ärzte.
Erzählst du uns eine Anekdote aus deinem Clownsleben?
Schlenker: Ein Kind wollte, dass seine Eltern mich adoptieren. An dem Tag wirkte ich wohl besonders kindlich und unbeholfen.
Du wolltest ursprünglich Lehrer werden, dann kam dir die Kunst dazwischen. Nie bereut?
Schlenker: Nein, nie bereut. Ich habe schon als Kind gerne musiziert und gemalt, später Theater gespielt, Ausstellungen gemacht, Filme gedreht… Ich denke, da wurde ich in meinem Leben schon an den richtigen Platz geführt.
Kannst du von deinen Auftritten eigentlich leben?
Schlenker: Mit meiner Arbeit als Zirkuslehrer an der Musikschule in Dornbirn, den Clownsprogrammen, Kabarett, Workshops und dem, was ich dabei verdiene, fühle ich mich auf viele Arten reich beschenkt und habe ein Auskommen mit dem Einkommen. Es reicht für ein Fortkommen im Leben.
Du bist hin und wieder auch mit deiner Tochter als Dido und Pipolina auf der Bühne zu erleben. Deine Kinder haben also deine komödiantische Ader geerbt?
Schlenker: Ja, da haben beide großes Talent, wobei es meinen Sohn weniger auf die Bühne zieht. Meine Tochter tritt auch schon seit einigen Jahren nicht mehr mit auf. Beide gehen ihre eigenen Wege, wenngleich meine Tochter in der Zirkuspädagogik sehr wohl in meine Fußstapfen tritt
Diesen Monat bist du im Ländle wieder mit deinem weihnachtlichen Clowntheater unterwegs. Was erwartet die kleinen Zuschauer?
Schlenker: Sie dürfen sich auf eine Reise durch die Weihnachtsbräuche anderer Länder freuen, auf meine Handpuppe, den kleinen Didolino, der für viel Gelächter sorgt, auf Musik und auf 50 Minuten Spaß.
Zum Abschluss: Was bedeutet es für dich, Clown zu sein?
Schlenker: Tollpatschig sein zu dürfen, Fehler machen zu dürfen, die Menschen damit zum Lachen zu bringen, sie in ihren Herzen zu berühren.
Zur Person
Stefan Schlenker
Geboren: 24. Oktober 1963
Wohnort: keine Angaben
Familienstand: keine Angaben
Lebensmotto: „Ich kann, weil ich will, was ich muss.“ (Immanuel Kant)
Clown Dido ist mit seinem Programm „Die Weihnachtsreise“ an folgenden Orten zu sehen: 11.12. – J.J. Ender Saal Mäder (16 Uhr), 16.12. – Aula der VS Altach (16 Uhr), 17.12. – Kleiner Löwensaal Hohenems (14 Uhr), 18.12. – Gemeindehaus Nüziders (15 Uhr), 21.12. – BUGO Bücherei Göfis (14 Uhr), 24.12. – Kammgarn Hard (16 Uhr). Infos: http://www.clowns.cd