“Wir haben uns nie dem Mainstream geopfert”

Das „Herbert Pixner Projekt“ gastiert beim Openair am Marktplatz in Rankweil.
Rankweil. Multiinstrumentalist Herbert Pixner gelingt es immer wieder aufs Neue, zusammen mit seinen Bandmitgliedern Werner Unterlercher (Kontrabass), Heidi Pixner (Tiroler Volksharfe) und Manuel Randi (Gitarren/Klarinette) einen völlig unverwechselbaren Musikstil zu kreieren und weiterzuentwickeln. Mit seinem „Herbert Pixner Projekt“ gastiert der Südtiroler beim Openair am Marktplatz in Rankweil.
Sie haben gemeinsam mit Ihren Bandmitgliedern einen völlig neuen Musikstil entwickelt. Wie würden Sie ihn beschreiben?
Pixner: Ich würde den Stil unserer Musik als progressive Volksmusik beschreiben. Wir lassen Elemente aus der traditionellen alpinen Volksmusik einfließen und verarbeiten das in verschiedenen Stilrichtungen weiter. Daraus hat sich schließlich dieser „Herbert Pixner Projekt“-Stil entwickelt.
Ursprünglich seid Ihr aber schon in der Volksmusik beheimatet?
Pixner: Das kann man sagen, ja. Ich habe mich sehr viel mit der traditionellen Volksmusik beschäftigt. Irgendwann kam aber das Bedürfnis, etwas Eigenes zu machen.
Wie hat sich Euer Musikstil in den vergangenen Jahren verändert?
Pixner: Wir wollen nicht immer gleich klingen und dasselbe spielen, deswegen ist es für uns sehr wichtig, dass wir unseren Stil stetig weiterentwickeln, sei es mit einer neuen Instrumentierung oder mit einer neuen Besetzung. Heute ist unsere Musik viel experimenteller.
Das „Herbert Pixner Projekt“ schreckt vor keinem Genre zurück. Ist das Euer Erfolgsrezept?
Pixner: Vielleicht ist es auch die Freude und der Spaß an der Musik. Wir haben das Glück, dass wir nur das spielen, was uns gefällt. Das können viele Musiker und Künstler leider nicht von sich behaupten. Bei uns geht es darum, Musik zu vermitteln. Musik muss authentisch bleiben und der Spaß zu viert auf der Bühne darf dabei nie verloren gehen. Wir haben uns nie dem Mainstream geopfert, ich glaube, das schätzt das Publikum.
Apropos Mainstream. Wie stehen Sie Künstlern wie Helene Fischer oder Andreas Gabalier gegenüber?
Pixner: Es gibt eine tolle und unglaublich kreative junge Szene. Von denen hört man nicht allzu viel, weil es für diese Künstler wenig Platz gibt und diese kaum gefördert werden. Man hört leider immer nur von Gabalier und Co., das finde ich schade.
Sie sind mit ihrer neuen CD „Live on Tour“ unterwegs. Was ist für Sie das Besondere an Live-Auftritten?
Pixner: Wir sind keine typische Studio-Band. Wir brauchen das Publikum, es gibt uns die Motivation, bei jedem Konzert unser Bestes zu geben und immer wieder neue Seiten von uns zu zeigen. So entwickeln wir uns auch weiter.
Die Reaktionen auf Ihre Musik sind durchwegs positiv, Ihre Konzerte sind schnell ausverkauft – wie stehen Sie Kritikern gegenüber?
Pixner: Kritiker braucht es genauso wie die Befürworter. Es wäre langweilig, wenn man immer nur gelobt wird. So lange diese Kritik konstruktiv ist, nehme ich sie gerne an.
Welches sind Eure musikalischen Pläne für die nächste Zeit?
Pixner: Nächstes Jahr werden wir eine kleine Pause einlegen und ein neues Studioalbum produzieren. Voraussichtlich starten wir im Herbst 2018 erneut mit einer kleinen Tour mit ausgesuchten Locations. Vorarlberg wird sicherlich wieder mit dabei sein, da sind wir immer sehr gerne zu Gast.
Zur Person
Herbert Pixner
Komponist und Multiinstrumentalist Herbert Pixner
Geboren: 11. Oktober 1975, Meran
Laufbahn: Gründete diverse Musikgruppen u.a. “Herbert Pixner Projekt”, Theater- und Kabarettproduktionen, 17 Alben veröffentlicht, zahlreiche Auszeichnungen
Das „Herbert Pixner Projekt“ gastiert am 7. Juni um 20 Uhr beim Openair am Marktplatz in Rankweil.