„Wir grooven beide einfach wie die Sau“

George Nussbaumer und Philipp Lingg stehen erstmals gemeinsam auf der Bühne.
Schwarzach. Begonnen hat alles mit einer „ganz schrägen Begegnung“. Was in den vergangenen Monaten daraus entstanden ist, präsentieren die beiden Musiker am Donnerstag, 7. September, beim FAQ Bregenzerwald.
Philipp, du bist im März 2015 beim HMBC ausgestiegen. Was ist seither in deinem Leben so passiert?
Lingg: Ich habe George getroffen und danach haben wir gespielt. Und ja, ich habe das Studium abgeschlossen und ich habe gelebt und lebe noch… (lacht)
Am 7. September steht ihr erstmals gemeinsam auf der Bühne. Wie ist es dazu gekommen?
Nussbaumer: Es war so, dass Philipp und ich eine Begegnung hatten, eine ganz schräge, wo wir kein Wort miteinander geredet haben. Ich musste dort mit Stefan Vögel „Vo Mello bis ge Schoppornou“ singen und Philipp „Mr. Bofrost“. Das war eine Begegnung, die wir uns nicht ausgesucht haben. Es gibt immer wieder Menschen, die laut denken und das dann irgendwie durchziehen und wir zu schwach sind zum Nein sagen . . .
Lingg: Es ist tragisch. (lacht)
Nussbaumer: Es ist dann aber zu einer weiteren, wirklich schönen Begegnung gekommen. Eine gemeinsame Bekannte, die mit Philipp sogar verwandt ist, hat sich nämlich gewünscht, dass wir miteinander auf ihrer Hochzeit ein Lied singen. Und das haben wir dann auch gemacht und fast parallel dazu sind wir von Matthias Köb gefragt worden, ob wir nicht gemeinsam ein Konzert geben könnten . . .
Wie man hört, seid ihr bereits fleißig am Proben. Ist schon absehbar, was genau das Publikum bei eurem Auftritt erwartet?
Nussbaumer: Für uns ist es absehbar, aber auch streng geheim.
Lingg: George hat zu mir gesagt, ja nicht darüber reden. Aber das finde ich eh gut.
Nussbaumer: Das ist auch sinnvoll, weil in dieser Welt alles geplant und durchgecheckt ist und sie dir sogar im Radio sagen, was du die nächste halbe Stunde alles für Hits hören wirst. Da haben wir einfach beschlossen, es ist ganz wichtig, dass sich die Leute überraschen lassen. Die Gastronomie ist uns dort einen Schritt voraus, es gibt immer mehr Suprise-Menüs (lacht), da darf man nur noch sagen Fleisch oder nicht Fleisch. So sehen wir das auch.
Was haben Philipp Lingg und George Nussbaumer gemeinsam?
Lingg: Die Freude am gemeinsamen Tun, das ist irgendwie faszinierend und da muss ich dir ein Kompliment machen, George, das war wirklich vom ersten Augenblick an so.
Nussbaumer: Was uns, glaube ich, verbindet, ist die Freude an der Musik, wir grooven einfach beide wie die Sau. Das einzig Negative ist, dass wir uns fragen, warum wir das nicht schon früher gemacht haben.
Könnt ihr euch auch eine längerfristige Zusammenarbeit vorstellen?
Lingg: As kunnt, wia as kunnt.
Nussbaumer: Wir sind zuerst einmal froh, dass es überhaupt so weit gekommen ist. Natürlich gäbe es da schon Ideen, die wir verraten könnten. Aber ich habe immer das Gefühl, wenn ich irgend etwas verrate, das im Entstehen ist, dann ist man in dem Moment festgenagelt und es steht nicht mehr unter einem so guten Stern.
Euer Konzert steht unter dem Motto „Was haben wir uns immer schon gefragt?“ Was sind in eurem Leben „Frequently Asked Questions“?
Lingg: Warum ist man da? Wohin geht man? Wie spät ist es? Warum bin ich schon wieder zu spät? Meint er oder sie das schon ernst? Oder warum habe ich das nicht schon längst getan? Es gibt viele Fragen, die sich immer irgendwie wiederholen. Und dann trifft man irgendwann einen Menschen und es lösen sich ganz viele Fragen, weil man sich diese Fragen nicht mehr stellt.
Nussbaumer: Eine der wesentlichen Fragen, die ich mir immer wieder einmal stelle, ist, warum kann ich nicht auch einmal ein Arschloch sein. Oder warum tue ich mir so schwer, Nein zu sagen? Ich stelle mir auch die Frage: Wie kann es passieren, dass man sich in jemanden verliebt, in den man sich viel früher hätte verlieben sollen, weil man ihn jetzt nicht mehr haben kann . . .
Zur Person
George Nussbaumer
Soul- und Gospelsänger, Pianist und Komponist, wird auch als „schwärzeste Stimme Österreichs“ bezeichnet.
Geboren: 23. Mai 1963
Wohnort: Alberschwende
Phillip Lingg
machte Mellau und Schoppernau mit dem Holstuonarmusigbigbandclub bis weit über die Grenzen bekannt
Geboren: 1. Jänner 1984
Wohnort: Schoppernau
FAQ Bregenzerwald: 7. – 10. September 2017, nähere Infos zum Programm und den Akteuren unter: www.faq-bregenzerwald.com