“Man soll die Energie der Band spüren”

Die Wiener Indie-Band „At Pavillon“ verpackt ihre Message in tanzbaren Ohrwurm-Sound.
schwarzach Sie sorgen mit ihren flippig-funkigen Arrangements für volle Tanzböden und erteilen gleichzeitig jeglicher Art der Ausgrenzung eine klare Absage. Demnächst gastierten sie im Alten Kino in Rankweil. „At Pavillon“-Gitarrist Bernhard Melchart, gab den VN ein Interview.
Warum nennt ihr euch „At Pavillon“?
Melchart Als wir noch keinen Proberaum hatten, haben wir uns immer bei einem Pavillon getroffen, um Musik zu machen. Also hieß es immer 16 Uhr at Pavillon. Nach einiger Zeit haben wir das übernommen und sind trotz nun vorhandenem Proberaum immer noch „At Pavillon“.
Wie habt ihr vier euch zu eurer Band gefunden?
Melchart Mwita und ich haben uns durch einen Freund kennengelernt. In einer Nacht- und Nebelaktion hat er mich dann (ohne zu wissen, ob ich überhaupt spielen kann) einfach eingeladen, mit ihm eine Band zu starten. Paul und Tobi haben wir übers Internet kennengelernt. Und wie man sieht, können Internetromanzen tatsächlich funktionieren.
Wie sahen deine ersten musikalischen Gehversuche aus?
Melchart Ich wollte eigentlich nie ein Instrument lernen. Meine Eltern haben mich aber mit acht Jahren in einen Xylophon- und später Blockflöten-Kurs gesteckt. Ich glaube, das geht vielen Kindern so. Gepackt hat mich das aber nie. Erst später in der Schule hat mich dann die Gitarre in ihren Bann gezogen. Ich liebe es mittlerweile, meine Gitarre durch verschiedene Effektpedal-Kombinationen durchzupeitschen, um einen oft sphärischen und nicht so klassischen Sound zu erzeugen.
Euch gibt’s jetzt ziemlich genau vier Jahre. Wie beurteilt ihr eure bisherige Bandgeschichte im Rückblick?
Melchart Obwohl wir die letzten Jahre immer wieder up and downs hatten, würde ich sagen, dass wir gefestigter im Songwriting sind und unsere Liveshows kraftvoller wurden. Das war uns in den letzten Jahren unglaublich wichtig. Die Leute sollen die Energie der Band spüren, und auch wir spüren die Energie des Publikums. Wenn man den Punkt erreicht hat, an dem man sich in diesen Momenten fallenlassen kann, dann ist das ein wirklich unbeschreibliches Gefühl.
Wer von euch ist für was in der Band zuständig?
Melchart Mwita ist Sänger und Gitarrist, ich bin Gitarrist und singe backing vocals, Tobias spielt Bass und singt auch backing vocals und Paul spielt Schlagzeug (und übt sich grade in backing vocals). Wir sind alle für alles zuständig, schreiben die Songs gemeinsam und überlegen uns im Kollektiv Video-Ideen. Wenn ich so darüber nachdenke, tragen wir auch manchmal dieselbe Kleidung…
Habt ihr musikalische Vorbilder?
Melchart Vorbilder sind Bands, die die vorhin erwähnte Energie meisterhaft rüberbringen: „Foals“, „Arctic Monkeys“, „Bilderbuch“.
Wie wichtig ist es für euch, mit euren Texten eine Botschaft zu vermitteln?
Melchart Unglaublich wichtig! Wir treten gegen Sexismus und Rassismus auf. Wir positionieren uns nicht nur als Personen in Interviews, sondern auch unsere Texte sollen das unterstreichen und im besten Fall Kraft geben und helfen.
Was werden wir bei eurem Konzert hören?
Melchart Ihr werdet unsere bisherigen, veröffentlichten Songs sowie Teile eines neuen Set-ups zu Ohren bekommen.
Zur Person
Bernhard Melchart
Gitarre
Geboren 14. Februar 1992
Wohnort Wien
Lebensmotto Alles ganz in Ruhe angehen (obwohl das wahrscheinlich uncooler ist als das „Sex Drugs and Rock’n‘roll-Image“)
“At Pavillon” – Disco Demolition Night: 9. Februar im Alten Kino Rankweil. Karten: Musikladen, Elektro Tschanett, Raiffeisenbanken, Sparkassen