„Wir spielen eine wilde Mischung“

Wohin / 08.03.2018 • 14:32 Uhr
„Vila Madalena“ gastierten demnächst in Andelsbuch. Vila Madalena
„Vila Madalena“ gastierten demnächst in Andelsbuch. Vila Madalena

„Vila Madalena“ bieten einen Schmelztiegel unterschiedlichster musikalischer Einflüsse.

schwarzach Demnächst gastiert das Wiener Duo „Vila Madalena“ im Kulturverein Bahnhof in Andelsbuch und präsentiert eine „wilde Mischung“ aus Balkanmusik, brasilianischer Musik und Wiener Dialektliedern. Das ganze in humoristische Moderationen verpackt. Klarinettist und Saxophonist Franz Oberthaler beantwortete den VN vorab einige Fragen.

 

Wie bist du zur Musik gekommen?

Franz Mein Zugang zur Musik war ganz traditionell. In meiner Familie wurde viel musiziert und ich bin dann über den Musikverein zur Militärmusik gekommen und dann mit dem Studium in die Musik hineingewachsen.

 

Du hast Saxophon und Klarinette studiert, warum hast du dich gerade für diese beiden Instrumente entschieden?

Franz Da gibt’s immer jemanden, der einen inspiriert. In meinem Fall war das jemand aus der Nachbarschaft. In späterer Folge hatte ich dann in der Schullaufbahn, das war das Borg in Lienz, einen sehr guten, mittlerweile leider verstorbenen, Klarinettenlehrer. Der hat auch exzellent Saxophon gespielt, und das war dann mein erster Zugang zum Saxophon.

 

Wie alt warst du da?

Franz Da war ich 16 oder 17 Jahre alt.

 

Welches Instrument bedeutet dir mehr?

Franz Das kann man so nicht sagen, sie sind irgendwie gleichwertig und erfüllen unterschiedliche Zwecke.

 

Wolltest du schon immer Musiker werden?

Franz Ich wollte immer schon musizieren. Ob das dann in einen Beruf mündet habe ich mir früher aber nie überlegt. 

Gemeinsam mit Nikola Zaric hast du 2011 das Duo „Vila Madalena“ gegründet. Welche Musik spielt ihr?

Franz Wir spielen eine wilde Mischung aus verschiedenen Richtungen. Der Nikola hat serbisch-bosnisch-stämmige Wurzeln und bringt den Balkaneinfluss in unserer Musik. Der zweite Einfluss stammt aus brasilianischer Musik. Ich habe früher sehr viel mit Brasilianern zusammen Musik gemacht und dies steht auch mit unserem Bandnamen in Verbindung. „Vila Madalena“ ist ja ein Stadtteil von São Paulo in Brasilien, ein Künstlerviertel. Ich war selber schon dort, in jedem Lokal wird Samba gespielt, Samba getanzt, das hat uns dazu inspiriert, unser Duo danach zu benennen. Der dritte Einfluss in unserer Musik liegt im Wienerischen. Wir singen auch ein bisschen im Wiener Dialekt. Was den Nikola und mich auch sehr verbindet, ist unsere Liebe zur Improvisation. Ich komme aus dem Jazzbereich, der Nikola aus dem Balkanbereich, da liegt uns das Improvisieren quasi im Blut.

  

Schreibt ihr eure Lieder selbst?

Franz Das erste Album „22 Fingers“ haben wir fast komplett selbst geschrieben, da ist die Musik von mir. Beim zweiten Album “me deixa em paz! – los mi auglahnt!” haben wir zu 90 Prozent Lieder aus Brasilien verwendet. Diese Musik ist dem Choro zuzuordnen und ist eigentlich eine Frühform des Sambas. Eine Komposition statt von Nikola Zaric. Wir haben hier auch Gastmusiker dabei, den Mundharmonika-Spieler Bertel Mayer sowie eine ungarische Sängerin, Anna E. Lazlo, die hat für uns einen Choro komponiert. Dieses Stück ist sehr schwierig zu singen, denn es besteht aus lauter ungarischen Zungenbrechern. Was man natürlich nur weiß, wenn man die Sprache versteht.

                                     

Wie sehen die Zukunftspläne von „Vila Madalena“ aus?

Franz Wir planen ein neues Album. Es gibt schon Grundüberlegungen dazu, wir wissen aber noch nicht so genau, wohin die Reise geht.

Zur Person

Franz Oberthaler

Geboren 22. August 1974

Wohnort Wien

Familienstand verheiratet

Hobbys Musik und Sport

„Vila Madalena“, 17. März, Kulturverein Bahnhof in Andelsbuch. Karten: http://www.bahnhof.cc