„generationen miteinander“

Der Verein „JugenDornbirn“ bringt Jung & Alt zusammen.
Dornbirn. Alt und Jung haben immer weniger Möglichkeiten, sich ganz selbstverständlich im Alltag zu begegnen. Die Folge: Das gegenseitige Verständnis und der Respekt voreinander gehen zurück. Anlass für das Projekt ist der demographische Wandel, denn bereits in fünf Jahren wird jeder dritte Vorarlberger über 60 Jahre alt sein. Ein guter Umgang zwischen den Generationen setzt das Verständnis für die jeweiligen Lebenswelten voraus. Dem Verein JugenDornbirn ist es ein Anliegen, diesen Dialog und den Kontakt zwischen Jung und Alt zu ermöglichen und zu fördern. Mit dem Jahresprojekt „generationen miteinander“ bringen wir die Generationen miteinander in Dialog. „Wir sollten uns stärker damit beschäftigen, was der Trend zur alternden Gesellschaft für unsere Jugend heißt. Dieses Projekt fördert die Bewusstseinsbildung und trägt zu mehr Miteinander und Verständnis der Generationen in unserem Lebensraum bei“, so der Dornbirner Jugend-Stadtrat Guntram Mäser.
„Prachtstück“ JugenDornbirn
Kürzlich wurde die Stadt Dornbirn als „familienfreundlichste Stadt“ in Vorarlberg im Rahmen von „familieplus“ zertifiziert. Die Jury hat dabei vor allem „JugenDornbirn“ und das Projekt „generationen miteinander“ als sogenannte „Prachtstücke“ hervorgehoben.
Junge Halle
2015 startete dieses Projekt erfolgreich in der Jungen Halle auf der Dornbirner SCHAU! Viele interessante Gespräche wurden geführt und es wurde die Welt der jeweils anderen Generation begreifbar gemacht. Die Aktion war so vielversprechend, dass dies 2016 wiederholt wurde. Ziel war es, Jugendliche und ältere Personen im Umgang miteinander zu sensibilisieren. Fragen (oder eben Antworten) an die andere Generation konnten auf einen Zettel geschrieben und mit anwesenden Jungen und Älteren diskutiert werden. Diese Zettel wurden öffentlich auf eine Litfaßsäule gepickt und sorgten für jede Menge Gesprächsstoff und schmunzelnde Gesichter.
„Wir wollen mit dieser Initiative wichtige Räume für Begegnungen und Gespräche bieten. Das eröffnet ein großes gegenseitiges Lernfeld für Alte und Junge, wobei die Kluft zwischen den Generationen wohl doch kleiner als angenommen ist“, so Jugendkoordinator Elmar Luger.
Bei der Umfrage unter 780 Jugendlichen während der SCHAU! zeigte sich, dass vier von 10 Vorarlberger Jugendlichen nur noch einmal im Monat Kontakt zu älteren Menschen haben (außer zu ihren Großeltern). 80 % der Befragten fühlen sich von älteren Menschen verstanden, allerdings holen sich nur noch 10 % der Jugendlichen Rat bei ihren Großeltern, während sie dem anonymen Internet mit 11 % zum Teil bereits mehr Vertrauen schenken.
Generationen-Café
Ein generationenübergreifendes Kernteam organisiert und plant drei Generationen-Cafés. Hier werden Themen besprochen, die Jung und Alt ein Anliegen sind. Das Verständnis wird durch das Kennenlernen der Lebenswelten und das Hören der jeweiligen Denkweisen zwischen den Generationen gesteigert. Der gemeinsame Dialog stärkt das Gefühl „Gemeinsam schaffen wir eine gute und lebenswerte Zukunft!“.
Der Abschluss jedes Generationen-Cafés bildet die Frage: „Wie können die Generationen besser und vermehrt miteinander in Kontakt sein?“. „Die Begegnung in den Generationen-Cafés baut die Hemmschwelle für die Kommunikation zwischen Jung und Alt ab. Damit gibt es wieder öfters natürlichen Kontakt zwischen den Generationen. Dabei lernen beide Seiten die jeweiligen Lebenswelten und Denkwelten besser kennen. Das ist auch ein wichtiger Beitrag zum wertschätzenden Umgang zwischen den Generationen“, sagt Projektleiterin Annemarie Felder.
Filmreihe
Mit dem Kooperationspartner „Spielboden“ wird parallel zu den Generationen-Cafés eine Filmreihe angeboten. Generationenübergreifende Filme wie „Honig im Kopf“, „Gran Torino“ und „Wir sind die Neuen“ werden vorgeführt. Hier werden Hemmschwellen abgebaut, es kommt zu einer ganz natürlichen Begegnung zwischen Jung und Alt, neue Kontakte entstehen und das gegenseitige Verständnis steigt.

Wir geben einen wertvollen Impuls in die Jugendarbeit, sich verstärkt mit dem Thema Generationengerechtigkeit auseinanderzusetzen. Leider ist es oft so, dass sich „jung“ und „alt“ ziemlich sprachlos gegenüberstehen.

Mir macht es Freude, mit jungen Leuten über verschiedene Themen zu sprechen. Jeder hat eine Idee und eine Meinung, und ich komme mit vielen verschiedenen Leuten in einen gemeinschaftlichen Austausch.

Ich finde es schön, wenn man sich zwischen Jung und Alt austauschen kann. Super ist, dass beim Generationen-Café auch Themen angesprochen werden, über die man sonst nicht redet.

Die jungen Leute haben sich heute gut eingebracht. Ich finde, dass die Jungen heute viel mehr Möglichkeiten haben als wir früher. Vielleicht liegt es auch daran, dass man heute mehr Geld zur Verfügung hat.

Mir hat es sehr gut gefallen, mit dem älteren Herrn Schöch über den Umgang mit den Anredeformen „Sie“ oder „Du“ zu sprechen. Es ist wirklich interessant, wie unterschiedlich man gewisse Themen sehen kann.

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Verein Jugendbeteiligung Dornbirn „JugenDornbirn“
Rathausplatz 2, 6850 Dornbirn, 05572-306-4400,
www.jugendornbirn.at,
jugend@dornbirn.at
Kuratorin: Annemarie Felder und Kerstin Lubetz (felderprojekte),
Tel.: +43 (680) 2312532