30 Jahre erasmus+ und 18 Jahre Sacré Coeur

Die Schülerinnen der HLW Riedenburg sammeln offenen Herzens Erfahrungen und stärken ihre Persönlichkeit.
Bregenz. Die Höhere Lehranstalt für wirtschaftliche Berufe Sacré Coeur Riedenburg ist eine berufsbildende höhere Schule, die nach dem fünften Jahrgang mit der Reife- und Diplomprüfung abgeschlossen wird. Neben einer umfassenden Allgemeinbildung erhalten die Schülerinnen eine fundierte berufsbezogene Ausbildung im kaufmännisch-wirtschaftlichen Bereich und im Bereich Ernährung und Tourismus.
Als katholische Privatschule für Mädchen versuchen wir die Grundwerte der Ordensgründerin Magdalena Sophia Barat auch heute noch zu vermitteln. Grundlage dafür bieten die fünf goals (lebendiger Glaube, persönliches Wachstum, Respekt von intellektuellen Werten, Aufbau von Gemeinschaft, soziales Verantwortungsbewusstsein), die in allen Sacré- Cœur-Bildungseinrichtungen weltweit gelebt werden. In diesem Sinne fördern wir die Fähigkeiten junger Menschen zur verantwortungsvollen Gestaltung der Welt und öffnen gerne unsere Pforten in Richtung Europa. Bereits seit 2000 wird an unserer Schule die Mobilität innerhalb Europas gefördert und unterstützt. Das EU-Mobilitätsprogramm, ehemals Leonardo, seit 2014 erasmus+, eröffnet jungen Menschen in Berufsausbildung neue Möglichkeiten und einen ersten Schritt in ein gemeinsames Europa.
Unsere Schülerinnen werden für ihr verpflichtendes zwölfwöchiges Pflichtpraktikum in einem Hotelbetrieb, in den Bereichen Service, Küche, Rezeption und/oder Roomservice, welches sie zwischen dem III. und IV. Jahrgang für die Zulassung zur Vorprüfung der Reife- und Diplomprüfung absolvieren, unterstützt und begleitet: Hotelwahl, Bewerbung, fachliche und sprachliche Vorbereitung vor dem Praktikum, Betreuung während des Auslandsaufenthalts und Nachbereitung im Anschluss an das Praktikum bilden den Rahmen für die Unterstützung durch das erasmus+-Projekt. Für 2017 haben wir beispielsweise die gesamte Fördersumme von 56.246 Euro für 20 Mädchen zugesichert bekommen.
Zwanzig Hotelpartner
Derzeit kooperieren wir mit rund zwanzig Hotelpartnern in Frankreich, Malta, England, Irland, Spanien, Deutschland und auch der Schweiz. Die langjährigen Partnerschaften werden durch persönliche Kontakte und Besuche während der Praktikumszeit gepflegt und mit manchen ist im Laufe der Jahre eine freundschaftliche Beziehung entstanden. Inklusive der Bewerbungen für 2018 ermöglichen bzw. ermöglichten wir insgesamt 415 Schülerinnen (rund 97 Prozent der Schülerinnen des jeweiligen Jahrgangs) diesen ersten Schritt auf den europäischen Arbeitsmarkt.
Projektziele
Das Entsenden der Schülerinnen ins Ausland ist zu einem fixen Bestandteil im Schulprogramm geworden. Die Internationalisierung der Ausbildung an der HLW wird gesichert und bedeutet eine Qualitätssicherung unseres Ausbildungsportfolios. Die Erfahrungen der letzten Jahre wirken sich sowohl für die zukünftigen Nutznießerinnen und Partnerbetriebe als auch für die Schule als koordinierende Einrichtung positiv aus. In den vergangenen Jahren konnten auf Grund des Auslandsaufenthalts unserer Schülerinnen immer wieder sehr gute Ergebnisse bei der mündlichen Matura (in den Fremdsprachen Englisch und Französisch bzw. in „Internationaler Kommunikation in der Wirtschaft“) erzielt werden. Im fachlichen Bereich profitieren unsere Schülerinnen von der länderspezifischen Vielfalt der Küchen- und Servicetechniken, die sie durch ihre Praktika kennenlernen. Neben der Vertiefung der fachlichen und sprachlichen Kompetenzen ist die Persönlichkeitsentwicklung und Stärkung des Selbstwertgefühls ein äußerst wichtiger Aspekt in der Zielsetzung dieses Projekts. Erfahrungsgemäß kommen die Schülerinnen gestärkt aus dem Praktikum zurück, was sich positiv auf ihren weiteren Schulweg und auf ihre Leistungsbereitschaft insgesamt auswirkt. Der Nachweis eines Auslandsaufenthalts, dokumentiert durch den Europass, erhöht die Chancen der Mädchen auf dem Arbeitsmarkt.
Offenheit und Flexibilität werden stark gefördert, gleichzeitig steigt die Wertschätzung gegenüber dem europäischen Ausland und gegenüber fremden Kulturen und somit die Bereitschaft zu weiteren Auslandsaufenthalten.
erasmus+ feiert Geburtstag
Im Rahmen des Aktionstages 30 Jahre erasmus+ am 10. Mai 2017 wurde an der Riedenburg eine Podiumsdiskussion mit Altlandeshauptmann Dr. Martin Purtscher, Altbürgermeister Erwin Mohr, Mag. Elisabeth Schelling (LSR Vorarlberg), moderiert von Mag. Adi Fischer, durchgeführt. BEd Maren Kloser, ehemalige Schülerin, und Helena Berkmann als junge Erfahrungsträgerin berichteten von ihren Erlebnissen und ihren Freundschaften, die sie dank des Austauschprogramms erasmus+ erfahren durften.